MRT Bilder der LWS: Entzündungen erkennen

MRT Bilder der LWS: Entzündungen erkennen

02.04.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Entzündung in der LWS im MRT

Wenn in Deinem MRT-Befund der Lendenwirbelsäule (LWS) von einer entzündlichen Veränderung die Rede ist, stellst Du Dir wahrscheinlich sofort die Frage: Ist das gefährlich? Muss ich mir Sorgen machen? Die gute Nachricht vorweg: Nicht jede Entzündung im MRT bedeutet automatisch etwas Schlimmes. Häufig handelt es sich um unspezifische Reizzustände, die zwar beobachtet, aber nicht unbedingt sofort behandelt werden müssen. Dennoch ist es wichtig, den Befund im Zusammenhang mit Deinen Beschwerden zu verstehen.

Was zeigt das MRT bei einer Entzündung?

Eine Magnetresonanztomografie (MRT) liefert sehr empfindliche Bilder, die selbst kleinste Veränderungen im Gewebe sichtbar machen. Entzündungen zeigen sich dort meist als helle Areale in bestimmten Sequenzen wie STIR oder T2w TSE – das weist auf Flüssigkeitseinlagerungen oder gewebliche Reizungen hin. Je nachdem, wo diese Veränderungen liegen – zum Beispiel in den Wirbelkörpern, den kleinen Gelenken (Facettengelenken) oder an den Bandscheiben –, kann das unterschiedliche Ursachen und Bedeutungen haben.

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Mögliche Ursachen für eine Entzündung der LWS

Eine entzündliche Veränderung in der MRT-Aufnahme kann durch viele Dinge ausgelöst werden. Häufige Ursachen sind:

  • Degenerative Veränderungen (Abnutzung, Reizung durch Fehlhaltung)

  • Erhöhte Belastung durch Arbeit, Sport oder Fehlhaltung

  • Chronische Rückenschmerzen mit Muskelverspannungen

  • Entzündlich-rheumatische Erkrankungen wie Morbus Bechterew

  • Infektionen (seltener, aber ernst zu nehmen)

Die Mehrzahl der Befunde ist jedoch nicht bedrohlich, sondern Ausdruck einer mechanischen Überlastung oder altersbedingten Veränderungen.

Muss man etwas tun?

Ob Du behandelt werden musst, hängt vor allem davon ab, ob Du Beschwerden hast. Zeigt das MRT zwar eine Entzündung, Du hast aber keine Schmerzen oder Einschränkungen, wird meist keine sofortige Therapie nötig sein. Anders ist es, wenn Du:

  • starke Schmerzen im unteren Rücken oder Gesäß hast

  • nächtliche Schmerzen bemerkst, die Dich aufwecken

  • Bewegungseinschränkungen, Kribbeln oder Lähmungsgefühle spürst

  • Fieber oder allgemeines Krankheitsgefühl hast

In solchen Fällen sollte genauer abgeklärt werden, ob eine rheumatische Erkrankung, eine Infektion oder ein Bandscheibenvorfall dahintersteckt.

Wie wird eine entzündliche Veränderung behandelt?

Je nach Ursache kommen verschiedene Maßnahmen infrage:

  • Bewegungstherapie und Physiotherapie bei muskulärer Reizung

  • entzündungshemmende Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen, Diclofenac, Arcoxia)

  • spezielle Medikamente bei rheumatischen Erkrankungen

  • Antibiotika, falls eine bakterielle Entzündung vorliegt (selten)

  • In sehr seltenen Fällen: Operation, wenn z. B. ein Abszess oder neurologische Ausfälle vorliegen

Ziel ist immer, Beschwerden zu lindern und die Entzündung zu stoppen, bevor sie weitere Strukturen beeinträchtigt.

Wann ist eine Entzündung gefährlich?

Nicht jede Entzündung ist harmlos. Folgende Warnzeichen solltest Du ernst nehmen:

  • Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust

  • starke Schmerzen trotz Ruhigstellung

  • neurologische Ausfälle (z. B. Taubheit, Lähmung)

  • Laborwerte mit erhöhtem CRP oder weißen Blutkörperchen

In solchen Fällen muss schnell gehandelt und die Ursache gezielt behandelt werden.

Fazit: Entzündung in der LWS – oft harmlos, aber nicht ignorieren

Ein MRT-Befund mit entzündlicher Veränderung in der LWS ist kein Grund zur Panik – aber auch kein Freifahrtschein. Meist steckt eine reversible Reizung oder Überlastung dahinter. Wichtig ist, dass Du den Befund gemeinsam mit einer Ärztin oder einem Arzt besprichst – vor allem dann, wenn Du Beschwerden hast. Je nach Ursache ist die Entzündung gut behandelbar, und mit den richtigen Maßnahmen kannst Du Rückenschmerzen langfristig vermeiden oder deutlich lindern.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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