Entzündung in der LWS im MRT
Wenn in Deinem MRT-Befund der Lendenwirbelsäule (LWS) von einer entzündlichen Veränderung die Rede ist, stellst Du Dir wahrscheinlich sofort die Frage: Ist das gefährlich? Muss ich mir Sorgen machen? Die gute Nachricht vorweg: Nicht jede Entzündung im MRT bedeutet automatisch etwas Schlimmes. Häufig handelt es sich um unspezifische Reizzustände, die zwar beobachtet, aber nicht unbedingt sofort behandelt werden müssen. Dennoch ist es wichtig, den Befund im Zusammenhang mit Deinen Beschwerden zu verstehen.
Was zeigt das MRT bei einer Entzündung?
Eine Magnetresonanztomografie (MRT) liefert sehr empfindliche Bilder, die selbst kleinste Veränderungen im Gewebe sichtbar machen. Entzündungen zeigen sich dort meist als helle Areale in bestimmten Sequenzen wie STIR oder T2w TSE – das weist auf Flüssigkeitseinlagerungen oder gewebliche Reizungen hin. Je nachdem, wo diese Veränderungen liegen – zum Beispiel in den Wirbelkörpern, den kleinen Gelenken (Facettengelenken) oder an den Bandscheiben –, kann das unterschiedliche Ursachen und Bedeutungen haben.
Mögliche Ursachen für eine Entzündung der LWS
Eine entzündliche Veränderung in der MRT-Aufnahme kann durch viele Dinge ausgelöst werden. Häufige Ursachen sind:
Degenerative Veränderungen (Abnutzung, Reizung durch Fehlhaltung)
Erhöhte Belastung durch Arbeit, Sport oder Fehlhaltung
Chronische Rückenschmerzen mit Muskelverspannungen
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen wie Morbus Bechterew
Infektionen (seltener, aber ernst zu nehmen)
Die Mehrzahl der Befunde ist jedoch nicht bedrohlich, sondern Ausdruck einer mechanischen Überlastung oder altersbedingten Veränderungen.
Muss man etwas tun?
Ob Du behandelt werden musst, hängt vor allem davon ab, ob Du Beschwerden hast. Zeigt das MRT zwar eine Entzündung, Du hast aber keine Schmerzen oder Einschränkungen, wird meist keine sofortige Therapie nötig sein. Anders ist es, wenn Du:
starke Schmerzen im unteren Rücken oder Gesäß hast
nächtliche Schmerzen bemerkst, die Dich aufwecken
Bewegungseinschränkungen, Kribbeln oder Lähmungsgefühle spürst
Fieber oder allgemeines Krankheitsgefühl hast
In solchen Fällen sollte genauer abgeklärt werden, ob eine rheumatische Erkrankung, eine Infektion oder ein Bandscheibenvorfall dahintersteckt.
Wie wird eine entzündliche Veränderung behandelt?
Je nach Ursache kommen verschiedene Maßnahmen infrage:
Bewegungstherapie und Physiotherapie bei muskulärer Reizung
entzündungshemmende Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen, Diclofenac, Arcoxia)
spezielle Medikamente bei rheumatischen Erkrankungen
Antibiotika, falls eine bakterielle Entzündung vorliegt (selten)
In sehr seltenen Fällen: Operation, wenn z. B. ein Abszess oder neurologische Ausfälle vorliegen
Ziel ist immer, Beschwerden zu lindern und die Entzündung zu stoppen, bevor sie weitere Strukturen beeinträchtigt.
Wann ist eine Entzündung gefährlich?
Nicht jede Entzündung ist harmlos. Folgende Warnzeichen solltest Du ernst nehmen:
Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust
starke Schmerzen trotz Ruhigstellung
neurologische Ausfälle (z. B. Taubheit, Lähmung)
Laborwerte mit erhöhtem CRP oder weißen Blutkörperchen
In solchen Fällen muss schnell gehandelt und die Ursache gezielt behandelt werden.
Fazit: Entzündung in der LWS – oft harmlos, aber nicht ignorieren
Ein MRT-Befund mit entzündlicher Veränderung in der LWS ist kein Grund zur Panik – aber auch kein Freifahrtschein. Meist steckt eine reversible Reizung oder Überlastung dahinter. Wichtig ist, dass Du den Befund gemeinsam mit einer Ärztin oder einem Arzt besprichst – vor allem dann, wenn Du Beschwerden hast. Je nach Ursache ist die Entzündung gut behandelbar, und mit den richtigen Maßnahmen kannst Du Rückenschmerzen langfristig vermeiden oder deutlich lindern.