Was sind Facettengelenke?
Facettengelenke sind kleine Gelenke, die sich an der Wirbelsäule zwischen den einzelnen Wirbelkörpern befinden. Sie verbinden jeweils zwei benachbarte Wirbel miteinander und sorgen dafür, dass die Wirbelsäule beweglich bleibt und gleichzeitig stabil ist.
Aufbau und Funktion dieser Gelenke
Die Wirbelsäule besteht aus vielen einzelnen Wirbeln, die übereinandergestapelt sind. Zwischen den Wirbeln liegen Bandscheiben, die als Puffer wirken. Zusätzlich gibt es auf der Rückseite der Wirbel sogenannte Fortsätze, an denen sich die Facettengelenke befinden. Diese Gelenke bestehen aus glatten Gelenkflächen, die von einer dünnen Knorpelschicht überzogen sind. Eine feine Gelenkkapsel umschließt die Facettengelenke und sorgt dafür, dass sie gut geschützt und beweglich bleiben.
Durch die Facettengelenke wird die Beweglichkeit der Wirbelsäule erst möglich. Sie erlauben es, sich zu drehen, sich nach vorne oder hinten zu beugen oder seitlich zu neigen. Gleichzeitig verhindern sie, dass sich die Wirbel zu stark gegeneinander verschieben oder verdrehen. Ohne diese kleinen Gelenke wäre die Wirbelsäule entweder zu steif oder zu instabil.
Wo befinden sich Facettengelenke?
An jedem Abschnitt der Wirbelsäule – also im Nacken (Halswirbelsäule), im Brustbereich und im unteren Rücken (Lendenwirbelsäule) – gibt es Facettengelenke. Sie liegen immer paarweise rechts und links an jedem Wirbel. Besonders im unteren Rücken spielen sie eine große Rolle, weil dort das Körpergewicht am stärksten auf die Wirbelsäule einwirkt.
Bedeutung in medizinischen Befunden
In Arztbriefen, Befunden oder radiologischen Berichten taucht der Begriff „Facettengelenke“ häufig auf, wenn es um Rückenschmerzen oder Veränderungen der Wirbelsäule geht. Manchmal werden Veränderungen wie „Facettengelenksarthrose“ oder „Facettensyndrom“ beschrieben – das sind Erkrankungen, bei denen diese kleinen Gelenke verschleißen oder entzündet sind. In solchen Fällen können die Facettengelenke selbst zur Ursache von Schmerzen werden.
Doch nicht immer steckt hinter der Erwähnung von Facettengelenken gleich eine Erkrankung. Oft werden sie einfach im Rahmen einer Bildgebung (wie CT oder MRT) erwähnt, um zu beschreiben, wie sie aussehen oder ob es Auffälligkeiten gibt.
Warum sind Facettengelenke so wichtig?
Ohne die Facettengelenke wäre die Wirbelsäule nicht so flexibel und belastbar wie sie ist. Sie sorgen dafür, dass Bewegungen sanft ablaufen und die einzelnen Wirbel stabil aufeinander sitzen. Besonders beim Bücken, Drehen oder Heben sind diese Gelenke ständig im Einsatz. Wenn sie gesund sind, spürt man von ihnen nichts – sie arbeiten im Hintergrund und halten die Wirbelsäule beweglich.
Häufige Veränderungen und Beschwerden
Mit zunehmendem Alter kann es passieren, dass die Facettengelenke verschleißen. Das nennt sich dann Facettengelenksarthrose. Auch Entzündungen oder Verletzungen können auftreten, meist nach Unfällen oder bei starker Überlastung. Typisch sind dann Rückenschmerzen, die vor allem bei bestimmten Bewegungen stärker werden. In solchen Fällen sprechen Ärztinnen und Ärzte manchmal auch vom „Facettensyndrom“.
Werden die Facettengelenke in einem Befund erwähnt, ist das jedoch nicht automatisch ein Grund zur Sorge. Viele Veränderungen sind altersbedingt und müssen nicht zwangsläufig Beschwerden verursachen. Erst wenn Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen auftreten, wird genauer untersucht, ob die Facettengelenke beteiligt sind.
Wie werden Facettengelenke untersucht?
Meistens werden Facettengelenke mithilfe von bildgebenden Verfahren wie Röntgen, Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) beurteilt. Auf diesen Bildern können Ärztinnen und Ärzte erkennen, ob es Veränderungen, Abnutzungen oder Entzündungen gibt. Auch bei der körperlichen Untersuchung lässt sich manchmal feststellen, ob die Schmerzen von den Facettengelenken kommen.
Was tun, wenn Facettengelenke Probleme machen?
Wenn tatsächlich Beschwerden durch die Facettengelenke entstehen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Beschwerden zu lindern. Welche Behandlung sinnvoll ist, hängt immer vom genauen Befund ab. In vielen Fällen helfen gezielte Physiotherapie, Bewegung und manchmal auch Medikamente gegen Schmerzen oder Entzündungen. Nur selten sind Eingriffe wie Injektionen oder kleine Operationen notwendig.
Im Alltag können Entlastung, regelmäßige Bewegung und eine kräftige Rückenmuskulatur helfen, die Facettengelenke zu schützen und Beschwerden vorzubeugen. Oft lassen sich Probleme gut in den Griff bekommen, ohne dass größere Maßnahmen nötig werden.
Zusammengefasst: Kleine Gelenke mit großer Bedeutung
Facettengelenke sind ein wichtiger Teil der Wirbelsäule und sorgen dafür, dass der Rücken beweglich und stabil bleibt. Sie werden in medizinischen Befunden häufig erwähnt, weil sie eine zentrale Rolle bei Rückenschmerzen spielen können. Veränderungen an diesen Gelenken sind meist altersbedingt und nicht immer ein Grund zur Sorge. Erst wenn Beschwerden auftreten, wird genauer hingeschaut und – falls nötig – behandelt.