MRT-Angiografie bezeichnet ein bildgebendes Verfahren, mit dem die Blutgefäße im Körper mithilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) sichtbar gemacht werden. Dabei werden hochauflösende Bilder der Arterien und Venen erzeugt, ohne dass Röntgenstrahlung zum Einsatz kommt.
Wie funktioniert eine MRT-Angiografie?
Bei dieser Untersuchung nutzt das Gerät ein starkes Magnetfeld und Radiowellen, um Schnittbilder des Körpers zu erstellen. Damit lassen sich die Gefäße besonders gut darstellen. Oft wird ein Kontrastmittel verabreicht, das die Gefäße auf den Aufnahmen noch deutlicher sichtbar macht. Im Unterschied zu anderen Methoden wie der klassischen Röntgen-Angiografie ist hier keine Operation oder Punktion eines Gefäßes nötig. Die Untersuchung läuft in der Regel schmerzfrei ab.
Die MRT-Angiografie eignet sich besonders, um Engstellen, Erweiterungen oder Verschlüsse in den Blutgefäßen zu erkennen. Sie wird häufig eingesetzt, wenn Verdacht auf eine Durchblutungsstörung besteht oder bestimmte Gefäßerkrankungen ausgeschlossen werden sollen.
Wann kommt dieses Verfahren zum Einsatz?
Eine MRT-Angiografie wird in vielen Fällen genutzt, wenn Ärztinnen und Ärzte genaue Informationen über den Zustand der Gefäße benötigen. Typische Gründe sind zum Beispiel unklare Kopfschmerzen, Schwindel, Verdacht auf einen Schlaganfall oder die Abklärung von Gefäßveränderungen im Bauch- und Beckenbereich. Auch bei Erkrankungen der Nierenarterien oder bei Verdacht auf eine Gefäßaussackung (Aneurysma) kann diese Methode helfen.
Gerade weil keine Strahlenbelastung entsteht, eignet sich die MRT-Angiografie oft auch für jüngere Menschen oder für wiederholte Kontrollen. Manchmal wird sie auch eingesetzt, wenn eine andere Bildgebung, etwa eine Computertomografie (CT), nicht möglich oder nicht ausreichend aussagekräftig ist.
Was passiert während der Untersuchung?
Vor der MRT-Angiografie ist meist keine besondere Vorbereitung nötig. Metallgegenstände müssen abgelegt werden, da sie das Magnetfeld stören können. Während der Untersuchung liegt man in einer Röhre, das Gerät arbeitet mit lauten Klopfgeräuschen. Bei Bedarf gibt es Ohrstöpsel oder Kopfhörer. Die Untersuchung dauert je nach Fragestellung zwischen 20 und 60 Minuten.
Wird ein Kontrastmittel verwendet, erfolgt die Gabe meist über eine Armvene. Das Mittel ist in der Regel gut verträglich und wird über die Nieren wieder ausgeschieden. Bei bestimmten Vorerkrankungen, etwa einer stark eingeschränkten Nierenfunktion, wird sorgfältig abgewogen, ob das Kontrastmittel eingesetzt werden kann.
Welche Vorteile bietet die MRT-Angiografie?
Das Verfahren liefert besonders detailreiche Bilder der Blutgefäße, ohne dass eine Operation oder ein Katheter notwendig ist. Es entsteht keine Strahlenbelastung, was vor allem für Menschen, die häufiger untersucht werden müssen, ein großer Vorteil ist. Auch das Risiko für allergische Reaktionen auf das verwendete Kontrastmittel ist im Vergleich zu jodhaltigen Mitteln bei der Röntgen-Angiografie geringer.
Durch die hohe Bildqualität lassen sich selbst kleine Veränderungen oder Engstellen in den Gefäßen erkennen. Das hilft dabei, die Ursache von Beschwerden gezielt zu finden und die passende Behandlung zu planen.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
Die MRT-Angiografie gilt als sehr sicheres Verfahren. Nebenwirkungen sind selten. Das verwendete Kontrastmittel kann in Einzelfällen Unverträglichkeiten auslösen, etwa Hautausschlag, Juckreiz oder Übelkeit. Sehr selten treten allergische Reaktionen auf. Bei Menschen mit schweren Nierenerkrankungen wird das Kontrastmittel nur nach sorgfältiger Prüfung eingesetzt.
Personen mit bestimmten Implantaten, zum Beispiel Herzschrittmachern oder metallischen Prothesen, sollten vorab mit dem Ärzteteam sprechen, ob eine MRT-Angiografie möglich ist. Moderne Implantate sind oft MRT-tauglich, aber eine genaue Abklärung ist immer wichtig.
Manche Menschen empfinden das Liegen in der engen Röhre als unangenehm. Wer zu Platzangst neigt, kann dies vorab ansprechen – oft helfen dann Beruhigungsmittel oder eine Begleitperson.
Was bedeuten die Ergebnisse?
Die MRT-Angiografie liefert sehr genaue Informationen über den Verlauf und die Beschaffenheit der Blutgefäße. So lassen sich Engstellen, Verschlüsse oder Gefäßaussackungen erkennen. Die Auswertung übernimmt eine Radiologin oder ein Radiologe, die die Bilder genau analysieren und einen Befund erstellen.
Ob und welche Behandlung notwendig ist, hängt ganz von den Ergebnissen ab. In manchen Fällen reicht eine Kontrolle, in anderen Fällen wird eine gezielte Therapie empfohlen. Die MRT-Angiografie selbst ist dabei nur ein diagnostisches Verfahren und keine Behandlung.
Wichtige Hinweise zum Begriff
Mit der MRT-Angiografie steht ein modernes, schonendes Verfahren zur Verfügung, um Blutgefäße im Körper präzise darzustellen. Sie liefert wertvolle Hinweise bei vielen Fragestellungen rund um die Gefäßgesundheit und kommt ohne Strahlenbelastung aus. Die Untersuchung ist für die meisten Menschen gut verträglich und bietet eine wichtige Grundlage, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen oder auszuschließen.