mg/dl: Was Laborwerte aussagen

mg/dl: Was Laborwerte aussagen

PD Dr. med. Witold Polanski

mg/dl ist eine Maßeinheit, die in der Medizin oft verwendet wird, um Konzentrationen von Stoffen im Blut anzugeben – sie steht für Milligramm pro Deziliter.

Was bedeutet die Angabe mg/dl?

Die Abkürzung mg/dl setzt sich aus zwei Teilen zusammen: „mg“ steht für Milligramm, also ein Tausendstel Gramm. „dl“ bedeutet Deziliter, das entspricht einem Zehntel Liter. Wenn in einem Laborbefund zum Beispiel der Blutzuckerwert mit 90 mg/dl angegeben wird, heißt das, dass sich in einem Deziliter Blut 90 Milligramm Glukose befinden. Diese Maßeinheit ist besonders in Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern weit verbreitet. Sie hilft dabei, verschiedene Werte im Blut – wie Cholesterin, Kreatinin, Kalzium oder Blutzucker – übersichtlich darzustellen.

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Wo begegnet einem mg/dl im medizinischen Alltag?

Im Laborbericht oder Arztbrief taucht mg/dl bei vielen Blutwerten auf. Besonders bekannt ist die Angabe beim Blutzucker, Cholesterin, Triglyzeriden oder beim Nierenwert Kreatinin. Auch bei anderen Stoffen wie Harnsäure, Kalzium oder Magnesium wird diese Einheit verwendet. Sie gibt immer an, wie viel von einem bestimmten Stoff in einer festgelegten Menge Blut enthalten ist. Das macht es möglich, die Werte mit sogenannten Normbereichen zu vergleichen und zu beurteilen, ob etwas zu hoch, zu niedrig oder im normalen Bereich liegt.

Gibt es noch andere Bedeutungen für mg/dl?

Im medizinischen Kontext steht mg/dl fast immer für Milligramm pro Deziliter. Andere Bedeutungen sind in der Medizin praktisch nicht gebräuchlich. In seltenen Fällen taucht die Einheit auch in anderen Zusammenhängen auf, etwa bei der Messung von Stoffen in anderen Körperflüssigkeiten, aber die Grundbedeutung bleibt immer gleich: eine bestimmte Menge (Milligramm) pro Volumeneinheit (Deziliter).

Was sagt die Einheit mg/dl konkret aus?

Die Angabe in mg/dl hilft dabei, die Konzentration eines Stoffes im Blut zu verstehen und mit den Normwerten abzugleichen. Ein Beispiel: Wird der Blutzuckerwert mit 100 mg/dl gemessen, bedeutet das, dass in jedem Deziliter Blut 100 Milligramm Zucker gelöst sind. Für viele Blutwerte gibt es festgelegte Normbereiche, die meist im Laborbericht mit angegeben werden. Liegt ein Wert außerhalb dieser Bereiche, kann das ein Hinweis auf eine Erkrankung oder einen besonderen Zustand sein – zum Beispiel ein erhöhter Blutzucker bei Diabetes oder ein veränderter Kreatininwert bei Nierenerkrankungen. Mehr darüber findest du auch im Artikel Kreatinin.

Warum wird manchmal eine andere Einheit verwendet?

Nicht überall auf der Welt ist mg/dl die Standardangabe. In vielen Ländern, etwa in Großbritannien oder Australien, werden Blutwerte oft in Millimol pro Liter (mmol/l) gemessen. Das ist eine andere Maßeinheit, die denselben Sachverhalt beschreibt, aber auf einer anderen Berechnungsgrundlage beruht. Für einige Werte gibt es Umrechnungsfaktoren, mit denen sich mg/dl in mmol/l umrechnen lässt und umgekehrt. Im deutschen Sprachraum und in vielen Laboren bleibt mg/dl jedoch die gängige Angabe, weil sie übersichtlich und gut vergleichbar ist.

Wie wichtig ist der Kontext bei der Auswertung?

Die reine Zahl in mg/dl sagt noch nichts darüber aus, ob ein Wert normal, erhöht oder erniedrigt ist. Entscheidend ist immer, welcher Stoff gemessen wurde und wie der jeweilige Referenzbereich aussieht. Außerdem kann der Normbereich je nach Labor, Alter, Geschlecht oder bestimmten Vorerkrankungen unterschiedlich sein. Deshalb ist es wichtig, die Angabe mg/dl immer im Zusammenhang mit dem gemessenen Stoff und den individuellen Umständen zu betrachten. Bei Unsicherheiten hilft ein Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt, um die Bedeutung des Wertes im eigenen Fall besser einordnen zu können.

Abkürzungen im medizinischen Befund: Immer auf den Zusammenhang achten

Gerade bei Laborwerten und medizinischen Abkürzungen kommt es immer auf den Zusammenhang an. Die Einheit mg/dl ist zwar eindeutig, aber sie sagt erst dann etwas aus, wenn klar ist, auf welchen Stoff sie sich bezieht. Im Zweifel lohnt sich ein genauer Blick in den Befund oder ein Nachfragen, um Missverständnisse zu vermeiden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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