Histologisch bedeutet, dass etwas das Gewebe betrifft oder sich auf die Untersuchung von Gewebe unter dem Mikroskop bezieht. In der Medizin beschreibt dieser Begriff vor allem Analysen und Befunde, die auf der mikroskopischen Betrachtung von Körpergewebe beruhen.
Was steckt hinter dem Begriff?
Das Wort stammt aus dem Griechischen: „histos“ steht für Gewebe, „-logisch“ für „die Lehre von“. Wenn in einem Arztbrief oder Befund von „histologisch“ die Rede ist, geht es also immer um die genaue Untersuchung von Gewebeproben. Diese Proben werden meist bei einer Operation, einer Biopsie oder manchmal auch bei kleineren Eingriffen entnommen.
Im Labor werden die Gewebestücke dann in sehr dünne Scheiben geschnitten, auf Glasplättchen gelegt und mit speziellen Farbstoffen behandelt. Unter dem Mikroskop kann eine Fachärztin oder ein Facharzt für Pathologie Veränderungen erkennen, die mit bloßem Auge nicht sichtbar wären. So lässt sich beurteilen, ob das Gewebe gesund ist oder ob krankhafte Veränderungen wie Entzündungen, Tumore oder andere Auffälligkeiten vorliegen.
Warum ist eine histologische Untersuchung wichtig?
Viele Erkrankungen oder Veränderungen lassen sich erst durch diese mikroskopische Betrachtung eindeutig feststellen. Zum Beispiel kann nur so sicher unterschieden werden, ob eine auffällige Stelle im Gewebe gutartig oder bösartig ist. Auch die genaue Art einer Entzündung, das Ausmaß einer Schädigung oder der Ursprung einer Veränderung lassen sich histologisch viel genauer bestimmen als durch andere Untersuchungen.
Oft liest man im Befund Sätze wie „histologisch gesichert“ oder „histologisch bestätigt“. Das bedeutet, dass die Diagnose durch die mikroskopische Untersuchung eindeutig belegt wurde. Mehr darüber erfährst du auch im Artikel zur histologischen Sicherung.
In welchen Situationen taucht der Begriff auf?
Der Ausdruck begegnet einem vor allem dann, wenn Gewebeproben entnommen wurden – zum Beispiel bei einer Magenspiegelung, einer Darmspiegelung, nach einer Operation oder bei Verdacht auf Tumore. Auch bei chronischen Entzündungen, Hautveränderungen oder unklaren Schwellungen wird häufig eine Probe entnommen und histologisch untersucht.
Im Arztbrief kann dann stehen: „Die Diagnose wurde histologisch gestellt“ oder „histologisch zeigte sich kein Anhalt für Malignität“. Gemeint ist immer, dass eine Untersuchung des entnommenen Gewebes stattgefunden hat und das Ergebnis daraus stammt.
Mehr Informationen dazu, wie ein solcher histologischer Befund aussieht und was darin steht, findest du ebenfalls online.
Was bedeutet das für dich?
Wenn im Befund „histologisch“ erwähnt wird, heißt das zunächst nur, dass eine Gewebeprobe untersucht wurde. Das allein sagt noch nichts darüber aus, ob etwas Schlimmes gefunden wurde oder nicht. Entscheidend ist das Ergebnis dieser Untersuchung – also, ob krankhafte Veränderungen festgestellt wurden oder ob das Gewebe unauffällig ist.
Gerade bei Krebsverdacht ist die histologische Untersuchung besonders wichtig. Erst durch sie lässt sich sicher sagen, ob es sich wirklich um einen Tumor handelt und wie dieser einzuschätzen ist. Aber auch bei vielen anderen Erkrankungen bringt die mikroskopische Analyse mehr Klarheit.
Wie läuft so eine Untersuchung ab?
Nach der Entnahme der Gewebeprobe wird das Material im Labor weiterverarbeitet. Mit speziellen Geräten schneiden Fachkräfte hauchdünne Scheiben ab, färben sie ein und legen sie unter das Mikroskop. Die Pathologin oder der Pathologe sucht dann gezielt nach Veränderungen, die typisch für bestimmte Krankheiten sind.
Der gesamte Ablauf dauert meist einige Tage. In manchen Fällen kann die Untersuchung auch länger dauern, etwa wenn zusätzliche Spezialfärbungen oder weiterführende Analysen nötig sind. Sobald das Ergebnis vorliegt, wird es im Befund zusammengefasst und an die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt weitergeleitet.
Was ist, wenn der Befund auffällig ist?
Ob eine Behandlung notwendig ist, hängt immer vom Ergebnis der histologischen Untersuchung ab. Ist das Gewebe gesund, gibt es meist keinen weiteren Handlungsbedarf. Werden krankhafte Veränderungen entdeckt, bespricht die Ärztin oder der Arzt das weitere Vorgehen und erklärt, welche Behandlungsmöglichkeiten infrage kommen.
Viele Menschen machen sich Sorgen, wenn sie hören, dass eine Gewebeprobe „histologisch untersucht“ wird. Doch nicht jede Probe bedeutet automatisch eine schlimme Diagnose. Oft werden solche Untersuchungen auch zur Sicherheit durchgeführt, um nichts zu übersehen.
Zusammengefasst
Der Begriff beschreibt ausschließlich die Untersuchung von Gewebe unter dem Mikroskop und sagt zunächst nichts über das Ergebnis aus. Er taucht in Befunden, Arztbriefen und Laborberichten immer dann auf, wenn Gewebeproben analysiert wurden. Die genaue Bedeutung ergibt sich erst aus dem Zusammenhang und dem Ergebnis der Untersuchung. Wer Genaueres zum Ablauf oder zu den Ergebnissen wissen möchte, findet hilfreiche Informationen in den Artikeln zum histologischen Befund und zur histologischen Sicherung.