Hepatologie – Was die Leber schützt

Hepatologie – Was die Leber schützt

05.12.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Hepatologie ist der medizinische Fachbereich, der sich mit der Leber und ihren Erkrankungen beschäftigt. Das Wort leitet sich vom griechischen „hepar“ für Leber ab und umfasst die Erforschung, Diagnose und Behandlung sämtlicher Störungen dieses Organs.

Was macht die Leber so besonders?

Die Leber zählt zu den größten Organen des Menschen und übernimmt eine Vielzahl lebenswichtiger Aufgaben. Sie filtert Schadstoffe aus dem Blut, baut Medikamente ab, produziert Gallenflüssigkeit für die Verdauung und speichert wichtige Nährstoffe. Ohne eine gesunde Leber kann der Körper kaum funktionieren. Genau deshalb gibt es mit der Hepatologie einen eigenen Schwerpunkt in der Inneren Medizin, der sich ausschließlich um dieses Organ kümmert.

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Wann kommt die Hepatologie ins Spiel?

Die Hepatologie wird immer dann wichtig, wenn Probleme mit der Leber auftreten. Typische Beschwerden können Müdigkeit, ein Druckgefühl im rechten Oberbauch, Gelbsucht (Ikterus) oder ungewöhnliche Blutwerte sein. Manchmal entdeckt der Hausarzt bei einer Routineuntersuchung erhöhte Leberwerte, ohne dass bereits Symptome spürbar sind. Dann folgt oft die Überweisung zu einer Fachärztin oder einem Facharzt für Hepatologie. Diese Person prüft, ob eine Erkrankung wie eine Fettleber, eine Entzündung oder eine andere Störung vorliegt.

Typische Erkrankungen im Fokus

In der Hepatologie stehen verschiedene Lebererkrankungen im Mittelpunkt. Sehr häufig ist die sogenannte Fettleber, medizinisch auch Steatosis hepatis genannt. Sie entsteht meist durch Übergewicht, Bewegungsmangel oder übermäßigen Alkoholkonsum. Wird sie nicht rechtzeitig erkannt, kann sich daraus eine Leberentzündung oder sogar eine Leberzirrhose entwickeln. Weitere wichtige Themen sind Virusinfektionen wie Hepatitis B und C, autoimmune Lebererkrankungen, Tumore und seltenere Störungen des Gallenflusses.

Wer mehr über die Fettleber wissen möchte, findet ausführliche Informationen unter Steatosis Hepatis. Auch die Leberzirrhose ist ein zentrales Thema, da sie eine Folge vieler chronischer Lebererkrankungen sein kann.

Wie wird in der Hepatologie untersucht?

Hepatologinnen und Hepatologen nutzen verschiedene Methoden, um die Leber zu beurteilen. Sehr häufig kommt eine Blutuntersuchung zum Einsatz. Dabei werden sogenannte Leberwerte gemessen, die Hinweise auf eine Entzündung oder Schädigung geben können. Auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall sind Standard, um Größe, Form und Struktur der Leber zu beurteilen. In einigen Fällen ist eine Gewebeprobe, eine sogenannte Biopsie, nötig, um die Ursache genauer zu bestimmen.

Manchmal zeigen sich Veränderungen, die nicht eindeutig einer Krankheit zugeordnet werden können. Dann spricht man von einem Leberparenchymschaden. Was das genau bedeutet, wird unter Leberparenchymschaden ausführlich erklärt.

Behandlungsmöglichkeiten und Selbsthilfe

Welche Behandlung notwendig ist, hängt immer von der genauen Diagnose ab. Bei einer Fettleber etwa stehen Veränderungen im Lebensstil im Vordergrund. Dazu zählen eine ausgewogene Ernährung, mehr Bewegung und der Verzicht auf Alkohol. Bei Infektionen wie Hepatitis B oder C werden spezielle Medikamente eingesetzt, die die Viren bekämpfen. Liegt eine Entzündung der Gallenwege vor, etwa eine Cholangitis, kommen ebenfalls gezielte Therapien zum Einsatz, die unter Cholangitis Therapie näher beschrieben werden.

Wichtig zu wissen ist, dass viele Lebererkrankungen im frühen Stadium gut behandelbar sind. Je früher eine Störung erkannt wird, desto besser stehen die Chancen, schwere Folgen wie eine Leberzirrhose oder Leberkrebs zu verhindern.

Was kann selbst getan werden?

Ein gesunder Lebensstil ist die beste Unterstützung für die Leber. Alkohol möglichst meiden, regelmäßig bewegen und auf eine ausgewogene Ernährung achten. Das hilft nicht nur bei bestehenden Problemen, sondern beugt auch vielen Lebererkrankungen vor. Wer Medikamente einnimmt, sollte Rücksprache mit dem Arzt halten, denn manche Präparate können die Leber zusätzlich belasten. Regelmäßige Kontrollen der Leberwerte sind besonders dann sinnvoll, wenn bereits Risikofaktoren wie Übergewicht, Diabetes oder erhöhter Alkoholkonsum bestehen.

Wann ist ein Besuch beim Facharzt ratsam?

Sobald Beschwerden wie anhaltende Müdigkeit, Gelbsucht, dunkler Urin, heller Stuhl oder ein Druckgefühl im Oberbauch auftreten, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Auch unerklärliche Veränderungen der Leberwerte im Blut sind ein Grund, eine hepatologische Praxis aufzusuchen. Die frühzeitige Abklärung kann helfen, schwerwiegende Erkrankungen zu vermeiden und die Leber langfristig gesund zu halten.

Hepatologie bündelt Wissen, Erfahrung und moderne Diagnostik, um die Leber bestmöglich zu schützen und Erkrankungen früh zu erkennen. Wer sich um seine Leber kümmert, sorgt für das eigene Wohlbefinden, oft ein Leben lang.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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