Der Hawkin Test ist eine klinische Untersuchungsmethode, mit der Ärztinnen und Ärzte prüfen, ob eine Reizung oder Entzündung im Schulterbereich vorliegt, insbesondere im sogenannten Schulterdach (medizinisch: Subakromialraum).
Was passiert beim Hawkin Test?
Mit diesem Test lässt sich herausfinden, ob Strukturen wie Sehnen oder Schleimbeutel in der Schulter eingeengt oder gereizt sind. Der Ablauf ist recht unkompliziert: Die untersuchende Person hebt den Arm etwa im rechten Winkel nach vorne und beugt ihn im Ellenbogen. Dann wird der Unterarm nach innen gedreht. Wenn dabei Schmerzen im Schulterbereich auftreten, gilt der Test als positiv. Das bedeutet, dass wahrscheinlich eine sogenannte "Impingement-Symptomatik" vorliegt – also eine Engstelle im Schultergelenk, die zu Beschwerden führt.
Wichtig zu wissen: Der Hawkin Test ist benannt nach dem amerikanischen Orthopäden Dr. Richard Hawkins, der diese Methode maßgeblich mitentwickelt hat. Manchmal wird er auch als "Hawkins-Kennedy-Test" bezeichnet, nach beiden Entwicklern.
Was sagt ein positiver Hawkin Test aus?
Ein positives Testergebnis bedeutet, dass beim Drehen des Arms Schmerzen auftreten. Das weist darauf hin, dass Strukturen wie die Supraspinatussehne oder der Schleimbeutel im Schultergelenk gereizt sind. In vielen Fällen steckt dahinter ein sogenanntes Impingement-Syndrom. Darunter versteht man eine Einklemmung der Sehnen oder Schleimbeutel zwischen Oberarmkopf und Schulterdach, was bei bestimmten Bewegungen Schmerzen verursacht.
Es ist wichtig zu verstehen: Der Test allein stellt keine endgültige Diagnose dar. Vielmehr liefert er einen Hinweis darauf, dass im Schulterbereich etwas nicht stimmt. Für eine genaue Abklärung sind meist weitere Untersuchungen notwendig, zum Beispiel Ultraschall, Röntgen oder eine Magnetresonanztomografie (MRT).
Ist ein positiver Hawkin Test schlimm?
Ein positives Ergebnis kann beunruhigend wirken, ist aber zunächst nur ein Hinweis auf eine mögliche Reizung oder Entzündung in der Schulter. Viele Menschen erleben im Laufe ihres Lebens Schulterbeschwerden – gerade bei Überlastung, wiederholten Bewegungen oder nach Unfällen. Ein positiver Test bedeutet nicht automatisch, dass eine schwere oder dauerhafte Erkrankung vorliegt.
Häufige Ursachen sind zum Beispiel Überkopfarbeiten, Sportarten mit viel Armbewegung oder altersbedingte Veränderungen. In manchen Fällen steckt auch eine Entzündung oder ein Verschleiß der Sehnen dahinter. Die Beschwerden lassen sich in vielen Fällen gut behandeln, insbesondere wenn frühzeitig gegengesteuert wird.
Wie geht es nach dem Hawkin Test weiter?
Wenn der Test Schmerzen auslöst, prüft die Ärztin oder der Arzt meist noch weitere Bewegungen und testet andere Strukturen im Schultergelenk. So lässt sich besser eingrenzen, welche Sehne oder welcher Bereich betroffen ist. Je nach Befund können bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT folgen, um eine genaue Diagnose zu stellen.
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Beschwerden. Häufig genügen Schonung, gezielte Physiotherapie und entzündungshemmende Medikamente, um die Schulter zu entlasten und die Reizung abklingen zu lassen. In seltenen Fällen, wenn die Beschwerden länger anhalten oder sehr stark sind, kommen auch andere Maßnahmen wie Injektionen oder sogar eine Operation in Betracht.
Wichtig: Die Prognose ist in den meisten Fällen gut, wenn die Ursache erkannt und behandelt wird. Bewegungseinschränkungen oder dauerhafte Schäden sind selten, vor allem bei rechtzeitiger Therapie.
Warum wird der Hawkin Test durchgeführt?
Der Test ist Teil der sogenannten klinischen Untersuchung der Schulter. Er hilft dabei, zwischen verschiedenen Ursachen von Schulterschmerzen zu unterscheiden. Besonders bei Schmerzen, die beim Anheben oder Drehen des Arms auftreten, liefert der Hawkin Test wertvolle Hinweise.
Zusammengefasst: Der Hawkin Test ist ein einfaches, aber effektives Werkzeug in der Schulterdiagnostik. Er zeigt an, ob eine Reizung oder Engstelle im Schultergelenk besteht, ersetzt aber keine ausführliche Untersuchung oder Bildgebung. Wer nach dem Test unsicher ist, sollte das Gespräch mit der behandelnden Person suchen – gemeinsam lässt sich klären, wie es weitergeht und was gegen die Beschwerden hilft.