Falx cerebri: Trennwand im Gehirn

Falx cerebri: Trennwand im Gehirn

PD Dr. med. Witold Polanski

Die Falx cerebri ist eine schmale, sichelförmige Struktur aus Bindegewebe im Gehirn, die die beiden Großhirnhälften voneinander trennt.

Aufbau und Lage im Gehirn

Im Inneren des Schädels gibt es verschiedene feste Häute, die das Gehirn schützen und stabilisieren. Die Falx cerebri ist eine dieser Hirnhäute und besteht aus einer besonders robusten Form von Bindegewebe, der sogenannten harten Hirnhaut (Dura mater). Sie zieht sich wie eine dünne Wand von vorne nach hinten durch die Mitte des Gehirns und sitzt genau in der Längsfurche, die das rechte und das linke Großhirn voneinander abgrenzt. Ihre Form erinnert an eine gebogene Sichel, daher auch der Name – „falx“ bedeutet auf Latein „Sichel“.

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Funktion der Falx cerebri

Die Hauptaufgabe dieser Struktur ist es, die beiden Hirnhälften zu stabilisieren und zu trennen. Dadurch wird verhindert, dass sich das Gehirn bei Bewegungen des Kopfes oder bei leichten Erschütterungen zu stark gegeneinander verschiebt. Außerdem verlaufen entlang der Falx cerebri wichtige Blutleiter, sogenannte venöse Blutleiter (Sinus sagittalis superior und inferior). Über diese Blutleiter wird das Blut aus dem Gehirn abgeleitet und zurück zum Herzen transportiert.

Bedeutung in medizinischen Berichten

Der Begriff taucht häufig in Befunden von bildgebenden Untersuchungen wie MRT (Magnetresonanztomographie) oder CT (Computertomographie) auf. Wenn dort von der Falx cerebri die Rede ist, handelt es sich in der Regel um eine Beschreibung der normalen Anatomie oder um einen Bezugspunkt, an dem Veränderungen erkannt werden können. Die Falx cerebri selbst ist keine Krankheit, sondern ein ganz normales, wichtiges Bauteil des Gehirns.

Wann spielt die Falx cerebri eine Rolle?

In manchen Fällen kann die Falx cerebri auch als Orientierung dienen, um bestimmte Erkrankungen oder Auffälligkeiten im Gehirn besser zu lokalisieren. Beispielsweise wird bei Blutungen, Tumoren oder anderen Veränderungen im Kopf geschaut, ob diese die Mittellinie, also die Falx cerebri, überschreiten oder verschieben. Das hilft Ärztinnen und Ärzten einzuschätzen, wie ausgedehnt eine Veränderung ist und ob sie Druck auf das Gehirn ausübt.

Keine Krankheit, sondern Anatomie

Die Falx cerebri ist ein rein anatomischer Begriff. Sie bezeichnet keine Krankheit und ist nicht selbst Auslöser von Beschwerden. Wenn sie in einem Arztbrief oder Befund erwähnt wird, ist das meist ein Hinweis auf die Lage einer Veränderung oder dient der Beschreibung der normalen Strukturen im Gehirn. Es besteht also kein Grund zur Sorge, wenn dieser Begriff im Befund auftaucht – er gehört einfach zur normalen Ausstattung des menschlichen Gehirns.

Weitere Begriffe rund um die Falx cerebri

Manchmal sind in medizinischen Texten auch Begriffe wie „Sinus sagittalis“ oder „Dura mater“ zu finden. Der Sinus sagittalis ist, wie oben beschrieben, ein Blutleiter, der entlang der Falx cerebri verläuft und für den Abfluss von Blut aus dem Gehirn sorgt. Die Dura mater ist die äußere, feste Hirnhaut, aus der die Falx cerebri gebildet wird.

So hilft das Verständnis dieses Begriffs dabei, medizinische Berichte besser zu lesen, ohne dass Unsicherheit entsteht. Die Falx cerebri ist ein natürlicher, wichtiger Bestandteil des Gehirns und spielt vor allem bei der Orientierung im Schädel eine Rolle.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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