EBUS ist eine medizinische Abkürzung, die meist für „endobronchialer Ultraschall“ steht – ein spezielles Untersuchungsverfahren, das mithilfe von Ultraschallbildern die Atemwege und angrenzende Lymphknoten von innen sichtbar macht.
Was steckt hinter der Abkürzung?
Der Begriff hat seinen Ursprung im Englischen: „Endobronchial Ultrasound“, kurz EBUS. Gemeint ist damit eine bildgebende Methode, die direkt in den Bronchien – also den größeren Atemwegen der Lunge – eingesetzt wird. Dabei wird ein dünner, flexibler Schlauch, an dessen Spitze sich eine kleine Ultraschallsonde befindet, durch Mund oder Nase bis in die Lunge geführt. So lassen sich Strukturen, die von außen mit normalen Ultraschallgeräten nicht erreichbar wären, ganz nah und in Echtzeit betrachten.
In manchen medizinischen Texten kann EBUS auch für andere Begriffe stehen, etwa für bestimmte Einrichtungen oder Fachbegriffe aus anderen Ländern. Im deutschsprachigen Raum bezieht sich EBUS jedoch fast immer auf den endobronchialen Ultraschall. Wichtig ist: Die genaue Bedeutung ergibt sich immer aus dem Zusammenhang des Arztbriefs oder Befunds. Bei Unsicherheiten hilft ein Nachfragen bei der behandelnden Praxis.
Wofür wird der endobronchiale Ultraschall angewendet?
Dieses Verfahren wird vor allem dann eingesetzt, wenn Veränderungen im Bereich der Lunge oder der angrenzenden Lymphknoten genauer beurteilt werden sollen. Besonders hilfreich ist EBUS, um abzuklären, ob sich dort auffällige Gewebeveränderungen, Tumoren oder vergrößerte Lymphknoten befinden. Gerade bei dem Verdacht auf Lungenkrebs oder bei chronischen Entzündungen liefert die Untersuchung wichtige Informationen.
Mit dem EBUS lassen sich gezielt Proben aus verdächtigen Bereichen entnehmen – ein Vorgang, der als „transbronchiale Nadelaspiration“ bezeichnet wird. So kann das entnommene Gewebe anschließend im Labor untersucht werden, um eine genaue Diagnose zu stellen.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Die Untersuchung erfolgt meist ambulant, also ohne längeren Klinikaufenthalt. Nach einer örtlichen Betäubung im Rachenbereich wird das Bronchoskop, an dessen Spitze die Ultraschallsonde sitzt, vorsichtig eingeführt. Viele empfinden dabei lediglich ein Druckgefühl oder leichten Hustenreiz. Auf Wunsch kann eine leichte Beruhigungsspritze gegeben werden, sodass die Untersuchung angenehmer wird.
Über den Ultraschallkopf werden die inneren Strukturen in der Nähe der Bronchien sichtbar gemacht. Ärztinnen und Ärzte erkennen so, wo eine Gewebeprobe entnommen werden sollte. Die eigentliche Probenentnahme dauert meist nur wenige Minuten. Nach dem Eingriff bleibt man noch kurze Zeit zur Beobachtung, bevor es wieder nach Hause geht.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
Im Allgemeinen gilt der endobronchiale Ultraschall als sehr sicheres Verfahren. Wie bei jeder Untersuchung, bei der ein Gerät in die Atemwege eingeführt wird, kann es allerdings zu vorübergehenden Beschwerden kommen. Häufig berichten Menschen über einen wunden Hals, Hustenreiz oder leichte Heiserkeit. Sehr selten treten Blutungen oder Infektionen auf. Das Risiko schwerer Komplikationen ist jedoch gering.
Wann ist EBUS sinnvoll?
EBUS kommt immer dann zum Einsatz, wenn eine genaue Beurteilung der Lunge und der umgebenden Lymphknoten notwendig ist. Besonders bei unklaren Befunden im Röntgenbild oder in der Computertomografie hilft diese Methode, Klarheit zu schaffen. Auch zur Verlaufskontrolle bei bekannten Erkrankungen oder zur gezielten Probenentnahme ist das Verfahren geeignet.
Was bedeutet EBUS im Befund?
Wenn im Arztbrief oder Befund das Kürzel EBUS auftaucht, ist damit in der Regel gemeint, dass diese spezielle Ultraschalluntersuchung der Lunge durchgeführt wurde. Manchmal steht dort auch „EBUS-Biopsie“, was auf eine Gewebeentnahme während des Eingriffs hinweist. Die genauen Ergebnisse und deren Bedeutung hängen vom jeweiligen Befund ab. Die Abkürzung selbst beschreibt nur das angewandte Verfahren, nicht eine Erkrankung.
Mehrdeutigkeit der Abkürzung
Obwohl EBUS im medizinischen Alltag fast immer für den endobronchialen Ultraschall steht, kann die Abkürzung in anderen Zusammenhängen auch anders verwendet werden. Selten taucht sie als Kürzel für Einrichtungen, Geräte oder Fachbegriffe auf, die nichts mit der Lunge zu tun haben. Deshalb ist es wichtig, immer auf den Zusammenhang im Text zu achten. Bei Unsicherheit empfiehlt es sich, gezielt nachzufragen, was genau gemeint ist.
Abschließend gilt: Die Abkürzung EBUS beschreibt ein modernes, schonendes Untersuchungsverfahren, das wichtige Informationen bei Lungenerkrankungen liefert. Die genaue Bedeutung ergibt sich jedoch immer aus dem jeweiligen medizinischen Kontext.