Röntgenbilder Lunge: Was ist sichtbar?

Röntgenbilder Lunge: Was ist sichtbar?

PD Dr. med. Witold Polanski

Röntgenbilder der Lunge sind Aufnahmen, die mithilfe von Röntgenstrahlen erstellt werden, um die Strukturen und Veränderungen im Brustkorb sichtbar zu machen – insbesondere die Lunge, aber auch Herz, Rippen und das Zwerchfell.

Was zeigt ein Röntgenbild der Lunge?

Mit einem Röntgenbild der Lunge lassen sich viele unterschiedliche Dinge erkennen. Die Aufnahme gibt einen Überblick über die Größe, Form und Lage der Lungenflügel sowie eventuelle Auffälligkeiten. Typischerweise werden solche Bilder angefertigt, wenn Beschwerden wie Husten, Atemnot, Schmerzen im Brustkorb oder Fieber bestehen. Auch zur Kontrolle nach Unfällen, bei Verdacht auf eine Lungenentzündung oder zum Ausschluss eines Tumors kommt die Methode häufig zum Einsatz. Die Darstellung ist dabei zweidimensional: Strukturen, die dichter sind – wie Knochen oder Flüssigkeitsansammlungen – erscheinen heller, während luftgefüllte Bereiche wie die gesunde Lunge dunkler wirken.

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Wann wird ein Lungenröntgen gemacht?

Ein Röntgenbild der Lunge ist eine der häufigsten Untersuchungen in der Medizin. Es kommt immer dann zum Einsatz, wenn ein Verdacht auf Erkrankungen im Brustraum besteht. Dazu zählen zum Beispiel Infektionen wie Lungenentzündung, chronische Lungenerkrankungen, Tumoren, Rippenbrüche, Flüssigkeit in der Lunge oder Luftansammlungen zwischen Lunge und Brustwand. Auch nach einem Unfall oder zur Verlaufskontrolle bei bekannten Erkrankungen wird diese Untersuchung genutzt. In manchen Fällen dient das Röntgenbild auch der Früherkennung, etwa bei Menschen mit langjährigem Rauchen oder bestimmten Risikofaktoren.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Für ein Röntgenbild der Lunge genügt meist eine kurze Aufnahme im Stehen oder Sitzen. Die Brust wird dabei von vorn und manchmal auch von der Seite durchleuchtet. Während der Aufnahme muss kurz die Luft angehalten werden, damit das Bild nicht verwackelt. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und ist schmerzlos. Die Strahlenbelastung ist bei modernen Geräten sehr gering und liegt oft deutlich unter dem Wert, den man bei einer Computertomografie erhält.

Was kann auf dem Röntgenbild sichtbar werden?

Ein Röntgenbild der Lunge kann viele verschiedene Veränderungen zeigen. Dazu gehören Verschattungen, die auf eine Entzündung, Flüssigkeit oder einen Tumor hindeuten können. Auch Aufhellungen sind möglich, zum Beispiel bei einem Lungenkollaps, wenn Luft im Brustraum ist. Veränderungen an den Gefäßen oder am Herzschatten lassen sich ebenfalls erkennen. Manche chronischen Erkrankungen wie eine COPD oder eine Lungenfibrose zeigen typische Muster. Auch Rippenbrüche oder Veränderungen am Zwerchfell werden sichtbar. Nicht immer ist jede Auffälligkeit eindeutig zuzuordnen – manchmal sind weitere Untersuchungen nötig, um die Ursache zu klären.

Was bedeuten unklare Befunde?

Manchmal finden sich auf dem Röntgenbild Veränderungen, die nicht sofort einer bestimmten Erkrankung zugeordnet werden können. Typisch sind Formulierungen wie „unscharfe Verschattung“ oder „unklare Raumforderung“. Das bedeutet zunächst nur, dass im Bild etwas Auffälliges zu sehen ist. Weitere Untersuchungen – wie eine Computertomografie, Bluttests oder eine Bronchoskopie – helfen dann, die genaue Ursache herauszufinden. Nicht jede Auffälligkeit ist gleich ein Grund zur Sorge. Häufig sind harmlose Veränderungen zu sehen, die keine Behandlung erfordern.

Gibt es Risiken?

Die Strahlenbelastung bei einem Lungenröntgen ist sehr gering und gilt für Erwachsene als unbedenklich. Schwangere sollten jedoch nur in dringenden Fällen geröntgt werden. Für Kinder gilt: Die Untersuchung wird nur dann durchgeführt, wenn sie wirklich notwendig ist, und mit möglichst niedriger Strahlendosis.

Wie schnell liegt das Ergebnis vor?

Das Röntgenbild ist sofort nach der Aufnahme verfügbar. Die Auswertung übernimmt eine Ärztin oder ein Arzt, meist mit besonderer Erfahrung in der Bildgebung. Das Ergebnis wird entweder direkt mitgeteilt oder im Befundbericht zusammengefasst, den du erhältst oder der an die behandelnde Praxis geschickt wird. Je nach Befund kann es sein, dass weitere Untersuchungen empfohlen werden.

Was passiert nach dem Röntgenbild?

Je nachdem, was das Bild zeigt, wird das weitere Vorgehen besprochen. Bei unauffälligem Befund ist meist keine weitere Abklärung nötig. Wenn Auffälligkeiten gefunden werden, entscheiden Ärztinnen und Ärzte gemeinsam mit dir, ob und welche weiteren Schritte sinnvoll sind. Dazu können weitere bildgebende Verfahren, Laboruntersuchungen oder spezielle Tests gehören. Oft ist das Röntgenbild nur ein erster Baustein in der Diagnostik.

Röntgenbilder der Lunge sind ein wichtiges Werkzeug, um viele verschiedene Erkrankungen im Brustraum rasch zu erkennen oder auszuschließen. Die Untersuchung ist unkompliziert, schnell und liefert wertvolle Hinweise für die weitere Behandlung.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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