Diastolische Dysfunktion bedeutet, dass die linke Herzkammer sich nicht mehr richtig entspannt und dadurch das Blut aus dem Vorhof nicht mehr so gut aufnehmen kann wie bei einem gesunden Herzen.
Was passiert bei einer diastolischen Funktionsstörung?
Das Herz arbeitet wie eine Pumpe, die mit jedem Herzschlag Blut durch den Körper schickt. Dieser Vorgang besteht aus zwei Phasen: In der Systole zieht sich der Herzmuskel zusammen und pumpt das Blut hinaus. In der Diastole entspannt sich der Muskel wieder, damit neues Blut in die Herzkammer fließen kann. Bei einer diastolischen Dysfunktion ist genau diese Entspannungsphase gestört. Die Herzkammer wird steifer und kann sich nicht mehr ausreichend weiten. Dadurch gelangt weniger Blut in die Kammer, was die Menge an Blut reduziert, die das Herz mit jedem Schlag weiterbefördern kann.
Diese Störung bleibt oft lange unbemerkt, weil anfangs keine oder nur sehr leichte Beschwerden auftreten. Erst wenn das Herz das fehlende Blut nicht mehr ausgleichen kann, zeigen sich Symptome wie Atemnot, Müdigkeit oder Wassereinlagerungen.
Wie entsteht eine diastolische Dysfunktion?
Mehrere Ursachen können dazu führen, dass die Entspannungsfähigkeit des Herzens nachlässt. Am häufigsten entwickelt sich diese Störung im höheren Lebensalter, weil der Herzmuskel mit den Jahren an Elastizität verliert. Auch ein dauerhaft erhöhter Blutdruck ist ein wichtiger Risikofaktor, da der Herzmuskel durch den ständigen Druck dicker und steifer wird. Diabetes, Übergewicht, chronische Nierenerkrankungen und bestimmte Herzklappenerkrankungen können ebenfalls eine Rolle spielen.
In manchen Fällen ist die Ursache nicht eindeutig zu klären. Klar ist jedoch: Je mehr Risikofaktoren zusammenkommen, desto wahrscheinlicher wird die Entwicklung einer diastolischen Funktionsstörung.
Symptome und mögliche Folgen
Zu Beginn bleibt eine diastolische Dysfunktion häufig unbemerkt. Erst wenn die Störung fortschreitet und das Herz nicht mehr genug Blut aufnehmen und weiterleiten kann, treten Beschwerden auf. Typisch ist eine zunehmende Atemnot, besonders bei körperlicher Belastung oder beim flachen Liegen. Manche Menschen bemerken geschwollene Beine oder Knöchel, weil sich Flüssigkeit im Gewebe ansammelt. Auch eine schnelle Erschöpfbarkeit oder nächtliches Wasserlassen können Hinweise sein.
Im weiteren Verlauf kann sich aus der diastolischen Dysfunktion eine sogenannte Herzinsuffizienz entwickeln, also eine Herzschwäche. Dabei ist das Herz nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Die Beschwerden nehmen dann meist zu und schränken die Lebensqualität spürbar ein.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Um eine diastolische Dysfunktion festzustellen, nutzt die Kardiologie vor allem die Ultraschalluntersuchung des Herzens, auch Echokardiografie genannt. Damit lässt sich die Bewegung der Herzwände genau beobachten und messen, wie gut sich die linke Herzkammer entspannt und mit Blut füllt. Zusätzlich können Blutwerte, ein EKG und manchmal auch eine Herzkatheteruntersuchung helfen, andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen.
Häufig wird die Diagnose gestellt, wenn im Ultraschall typische Veränderungen auffallen, zum Beispiel eine verdickte Herzwand oder eine eingeschränkte Füllung der linken Herzkammer. Die Schwere der Funktionsstörung lässt sich ebenfalls mit bestimmten Messwerten einteilen.
Ist eine diastolische Dysfunktion gefährlich?
Viele Menschen fragen sich, wie bedrohlich diese Diagnose ist. Eine diastolische Dysfunktion ist zunächst keine akute Gefahr, sondern beschreibt eine Funktionsstörung, die sich langsam entwickelt. Entscheidend ist, ob bereits Beschwerden bestehen oder ob das Herz die Störung noch ausgleichen kann. In frühen Stadien sind oft keine Symptome vorhanden, und das Risiko für Komplikationen ist gering. Erst wenn Atemnot, Wassereinlagerungen oder andere Zeichen einer Herzschwäche auftreten, steigt das Risiko für gesundheitliche Probleme.
Wird die Störung früh erkannt, lassen sich viele Risiken durch gezielte Behandlung und Lebensstiländerungen deutlich verringern. Unbehandelt kann sich jedoch eine Herzinsuffizienz entwickeln, die den Alltag stark einschränkt und das Risiko für Krankenhausaufenthalte oder ernste Komplikationen erhöht.
Was hilft bei einer diastolischen Funktionsstörung?
Die Behandlung richtet sich vor allem nach den Ursachen und dem Ausmaß der Beschwerden. Ziel ist es, das Fortschreiten der Störung zu bremsen und die Belastung für das Herz so gering wie möglich zu halten. Wichtig ist die konsequente Behandlung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht. Medikamente, die den Blutdruck und die Herzbelastung senken, spielen dabei eine zentrale Rolle. Auch entwässernde Mittel können helfen, wenn bereits Flüssigkeit im Gewebe zurückbleibt.
Ein gesunder Lebensstil unterstützt das Herz zusätzlich. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, der Verzicht auf Rauchen und Alkohol sowie die Kontrolle des Körpergewichts sind wichtige Bausteine. Wer auf diese Punkte achtet, kann die Beschwerden lindern und das Risiko für weitere Komplikationen senken.
Viele Menschen haben Angst, dass sie mit dieser Diagnose ihren Alltag stark einschränken müssen. In den meisten Fällen ist das nicht nötig, solange die Behandlung konsequent umgesetzt wird und die Belastungsgrenzen beachtet werden. Regelmäßige Kontrollen beim Kardiologen helfen, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und die Therapie anzupassen.
Was kann man selbst tun?
Eine diastolische Dysfunktion muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass das Leben komplett umgestellt werden muss. Es lohnt sich allerdings, auf Warnsignale zu achten und die empfohlenen Maßnahmen ernst zu nehmen. Wer regelmäßig Sport treibt, auf eine salzarme Ernährung achtet und Übergewicht abbaut, unterstützt das Herz spürbar. Auch das Einhalten der verordneten Medikamente und die Kontrolle von Blutdruck und Blutzucker spielen eine wichtige Rolle.
Bei neuen oder zunehmenden Beschwerden wie Atemnot, plötzlicher Gewichtszunahme oder geschwollenen Beinen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Je früher auf Veränderungen reagiert wird, desto besser lässt sich das Risiko für Komplikationen senken.
Eine diastolische Dysfunktion ist heute gut behandelbar, besonders wenn sie früh erkannt und die Ursachen gezielt angegangen werden. Wer sich informiert und aktiv mitarbeitet, kann viel für das eigene Herz tun und die Lebensqualität erhalten.