Diagnoseschlüssel Liste einfach erklärt

Diagnoseschlüssel Liste einfach erklärt

18.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Ein Diagnoseschlüssel ist ein standardisierter Code, mit dem Ärztinnen und Ärzte medizinische Diagnosen eindeutig verschlüsseln und dokumentieren; eine Diagnoseschlüssel Liste ist eine Übersicht dieser Codes, die hilft, Krankheiten, Beschwerden oder Befunde einheitlich zu benennen und zuzuordnen.

Was steckt hinter einer Diagnoseschlüssel Liste?

Wer einen Arztbrief oder Befund in den Händen hält, stößt oft auf rätselhafte Buchstaben-Zahlen-Kombinationen wie F32.9G oder F33.1. Diese sogenannten Diagnoseschlüssel stammen aus einem internationalen Katalog, der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelt wurde. Die bekannteste Version heißt ICD – das steht für International Classification of Diseases, auf Deutsch: Internationale Klassifikation der Krankheiten. In Deutschland ist die ICD-10-GM (German Modification) die aktuell gültige Variante.

Eine Diagnoseschlüssel Liste ist nichts anderes als eine Sammlung dieser Codes samt ihrer Bedeutung. Sie dient dazu, Diagnosen eindeutig zuzuordnen, unabhängig davon, ob man beim Hausarzt, in der Klinik oder bei der Krankenkasse nachfragt. Jeder Code steht für eine bestimmte Erkrankung, einen Symptomkomplex oder manchmal auch für unklare Beschwerden, die noch weiter abgeklärt werden müssen.

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Wie ist eine Diagnoseschlüssel Liste aufgebaut?

Die Struktur folgt einem festen System: Zunächst kommt ein Buchstabe, der eine große Krankheitsgruppe bezeichnet – zum Beispiel F für psychische Störungen oder I für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es folgen zwei Ziffern, die die Erkrankung weiter eingrenzen. Zusätzliche Zahlen oder Buchstaben dahinter machen die Diagnose noch genauer oder geben Hinweise, wie sicher sie gestellt wurde.

Ein Beispiel: Der Code F33.1 steht für eine mittelgradige rezidivierende depressive Störung. Die Diagnoseschlüssel Liste ordnet diesen Code eindeutig der entsprechenden Erkrankung zu. Wer den Code nachschlagen möchte, findet in der Liste nicht nur die Bezeichnung, sondern oft auch eine kurze Erklärung, was sich dahinter verbirgt. Einen ausführlichen Artikel zu Diagnose F33.1 gibt es ebenfalls.

Wofür wird eine Diagnoseschlüssel Liste gebraucht?

Diagnoseschlüssel und ihre Listen sind ein wichtiges Werkzeug im medizinischen Alltag. Sie sorgen dafür, dass alle Beteiligten – von Ärztinnen und Ärzten über Krankenkassen bis zu Statistikämtern – dieselbe Sprache sprechen. Das ist vor allem für die Abrechnung medizinischer Leistungen nötig, aber auch für Studien, Forschung und die Planung von Gesundheitsangeboten. In Arztbriefen tauchen die Codes auf, damit andere Behandelnde sofort wissen, um welche Erkrankung es geht, ohne lange Texte lesen zu müssen.

Für Laien wirkt so eine Diagnoseschlüssel Liste auf den ersten Blick wie ein Buch mit sieben Siegeln. Doch ein Blick hinein kann helfen, den eigenen Befund besser zu verstehen. Wer zum Beispiel F32.9G liest, weiß nach dem Nachschlagen, dass es um eine depressive Episode geht, die noch nicht genauer eingeordnet wurde. Mehr dazu findet sich im Artikel zu F32.9g.

Wie kann eine Diagnoseschlüssel Liste genutzt werden?

Im Internet gibt es zahlreiche Seiten, auf denen die ICD-Diagnoseschlüssel übersichtlich gelistet und erklärt werden. Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte stellt die komplette deutsche Liste zum Nachschlagen bereit. Wer einen Code im eigenen Befund entdeckt, kann ihn dort eingeben und bekommt eine kurze Erläuterung.

Wichtig zu wissen: Die Diagnoseschlüssel Liste ist in erster Linie für die medizinische Dokumentation gedacht. Sie ersetzt kein Arztgespräch und keine persönliche Beratung. Nicht jeder Code bedeutet automatisch, dass eine bedrohliche Krankheit vorliegt. Oft werden Diagnoseschlüssel auch verwendet, um Symptome zu beschreiben, die noch weiter abgeklärt werden müssen.

Was tun bei Unsicherheiten?

Wer nach dem Nachschlagen eines Diagnoseschlüssels in der Liste unsicher ist, sollte das Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt suchen. Die Codes liefern einen ersten Hinweis, ersetzen aber keine individuelle Einschätzung. Gerade bei psychischen Diagnosen oder unklaren Beschwerden hilft es, Fragen offen anzusprechen und sich die Bedeutung im persönlichen Zusammenhang erklären zu lassen.

Zusammengefasst ist eine Diagnoseschlüssel Liste ein hilfreiches Nachschlagewerk, das dabei unterstützt, medizinische Fachbegriffe aus Befunden oder Arztbriefen besser zu verstehen. Sie macht die Sprache der Medizin ein Stück weit zugänglicher – auch für Menschen ohne medizinisches Vorwissen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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