Coxarthrose: Wenn die Hüfte schmerzt

Coxarthrose: Wenn die Hüfte schmerzt

01.12.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Coxarthrose bezeichnet den Verschleiß des Hüftgelenks, also eine Arthrose, die speziell das Hüftgelenk betrifft und dort zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Veränderungen am Knochen führen kann.

Wenn das Hüftgelenk schmerzt

Die Hüfte ist eines der wichtigsten Gelenke im Körper. Sie trägt das gesamte Körpergewicht beim Stehen, Gehen und Laufen. Bei einer Coxarthrose nutzt sich der Knorpel im Hüftgelenk langsam ab. Der Knorpel wirkt normalerweise wie eine Art Stoßdämpfer und sorgt dafür, dass die Knochen im Gelenk reibungslos aneinander vorbeigleiten. Wird dieser Knorpel dünner oder verschwindet stellenweise ganz, reiben die Knochen direkt aufeinander. Das verursacht Schmerzen und kann die Beweglichkeit stark einschränken.

Coxarthrose ist eine Form der Arthrose, also eine chronische Gelenkerkrankung, bei der der Gelenkknorpel nach und nach abgebaut wird. Am häufigsten sind Menschen ab dem mittleren Lebensalter betroffen. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, aber auch jüngere Menschen können durch Unfälle, Fehlstellungen oder Übergewicht eine Hüftarthrose entwickeln.

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Typische Beschwerden und Symptome

Die ersten Anzeichen einer Coxarthrose sind oft unspezifisch. Viele bemerken zunächst einen Anlaufschmerz, das heißt, die Hüfte schmerzt besonders nach dem Aufstehen oder nach längerer Ruhe. Nach ein paar Schritten lässt der Schmerz oft nach, kehrt aber bei längerer Belastung zurück. Mit der Zeit kann sich der Schmerz verstärken und dauerhaft bestehen bleiben. Er strahlt manchmal in die Leiste, das Gesäß oder sogar bis ins Knie aus.

Im weiteren Verlauf fällt es schwerer, die Hüfte zu bewegen. Das Bein lässt sich nicht mehr so gut drehen, spreizen oder beugen. Treppensteigen, längeres Gehen oder das Aufstehen aus dem Sitzen werden beschwerlich. Manche berichten auch über knackende oder reibende Geräusche im Gelenk. In fortgeschrittenen Stadien kann es zu sichtbaren Veränderungen kommen, etwa einer Schonhaltung oder einem hinkenden Gang.

Diagnose: So wird Coxarthrose festgestellt

Bei Verdacht auf eine Coxarthrose reicht oft schon das Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt und eine genaue körperliche Untersuchung. Typisch sind bestimmte Bewegungseinschränkungen und Schmerzen bei Druck oder Drehung der Hüfte. Um die Diagnose zu sichern, wird meist ein Röntgenbild gemacht. Darauf lassen sich typische Veränderungen wie eine verschmälerte Gelenkspalt, Knochenausziehungen (Osteophyten) oder eine Verdichtung des Knochens erkennen.

In manchen Fällen sind weitere Untersuchungen wie eine Magnetresonanztomografie (MRT) sinnvoll, um den Zustand des Knorpels oder der umliegenden Weichteile besser beurteilen zu können. Blutuntersuchungen sind meist nicht nötig, helfen aber, andere Ursachen für Hüftschmerzen auszuschließen.

Ist Coxarthrose gefährlich?

Viele fragen sich, ob eine Coxarthrose bedrohlich ist oder ob sie zu dauerhaften Schäden führt. Die gute Nachricht: Es handelt sich nicht um eine lebensbedrohliche Erkrankung. Allerdings kann sie die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen, vor allem wenn Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zunehmen. Unbehandelt kann die Arthrose dazu führen, dass das Hüftgelenk immer steifer wird und alltägliche Aktivitäten nur noch eingeschränkt möglich sind.

Die Entwicklung verläuft meist schleichend über Jahre. Es gibt Phasen, in denen die Beschwerden stärker sind, und Zeiten, in denen sie kaum auffallen. Viele Menschen können mit gezielter Behandlung und Anpassungen im Alltag lange gut mit einer Coxarthrose leben.

Behandlungsmöglichkeiten: Was hilft bei Hüftarthrose?

Die Therapie richtet sich nach dem Ausmaß der Beschwerden und dem Stadium der Erkrankung. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu erhalten und das Fortschreiten der Arthrose zu bremsen.

Im Anfangsstadium helfen oft einfache Maßnahmen wie gezielte Bewegung, Krankengymnastik und das Vermeiden von Überlastung. Schwimmen, Radfahren oder Spaziergänge entlasten die Hüfte und stärken die Muskulatur. Auch das Reduzieren von Übergewicht kann die Beschwerden deutlich verringern, da jedes Kilo weniger die Gelenke entlastet.

Bei stärkeren Schmerzen kommen schmerzlindernde oder entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz. Salben, Tabletten oder Injektionen können helfen, die Beschwerden zu kontrollieren. In manchen Fällen bringen spezielle Physiotherapie oder Hilfsmittel wie Gehstützen oder Einlagen Erleichterung.

Wenn die Schmerzen trotz aller Maßnahmen bleiben und der Alltag stark eingeschränkt ist, kann ein künstliches Hüftgelenk (Hüftprothese) in Betracht gezogen werden. Die Operation ist heute ein häufiger und in der Regel sehr erfolgreicher Eingriff, nach dem viele wieder schmerzfrei gehen können.

Was kann man selbst tun?

Wer von Coxarthrose betroffen ist, kann einiges zur Linderung der Beschwerden beitragen. Regelmäßige Bewegung hält die Hüfte beweglich und fördert die Durchblutung. Geeignet sind gelenkschonende Sportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Nordic Walking. Übergewicht abbauen entlastet die Hüfte zusätzlich. Wärme kann bei manchen die Beschwerden lindern, etwa durch Wärmepflaster oder Bäder.

Es lohnt sich, auf die eigenen Grenzen zu achten und Überlastungen zu vermeiden. Ruckartige Bewegungen, schweres Heben oder langes Stehen verschlimmern die Beschwerden oft. Auch das richtige Schuhwerk spielt eine Rolle: gut gepolsterte, bequeme Schuhe federn Stöße ab und entlasten das Gelenk.

Ängste und Sorgen: Was bedeutet die Diagnose?

Viele machen sich Sorgen, wenn sie die Diagnose Coxarthrose lesen. Die Angst vor dauerhaften Schmerzen, dem Verlust der Selbstständigkeit oder einer Operation ist verständlich. Wichtig zu wissen: Die Erkrankung schreitet meist langsam voran, und nicht jede Coxarthrose führt zwangsläufig zu einer Operation. Mit einer gezielten Behandlung, Anpassungen im Alltag und einem aktiven Lebensstil lässt sich oft viel erreichen. Wer frühzeitig gegensteuert, kann das Fortschreiten der Arthrose oft verlangsamen und lange mobil bleiben.

Weitere Informationen zu den Ursachen, Symptomen und allgemeinen Tipps rund um das Thema Arthrose finden sich auch im Artikel über Arthrose.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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