Bulbus Duodeni: Bedeutung im Befund

Bulbus Duodeni: Bedeutung im Befund

PD Dr. med. Witold Polanski

Der Begriff Bulbus Duodeni bezeichnet den ersten Abschnitt des Zwölffingerdarms, also den Anfangsteil des Dünndarms direkt nach dem Magen.

Wo liegt der Bulbus Duodeni im Körper?

Nach dem Magen beginnt der Dünndarm, und dessen erster Teil wird als Zwölffingerdarm oder medizinisch Duodenum bezeichnet. Der Bulbus Duodeni ist dabei der allererste Abschnitt dieses Zwölffingerdarms. Er schließt direkt an den sogenannten Magenpförtner, den „Pylorus“, an. Dieser Bereich ist ungefähr vier bis fünf Zentimeter lang und hat eine leicht rundliche, zwiebelartige Form – daher der Name „Bulbus“, was so viel wie „Knolle“ oder „Zwiebel“ bedeutet.

Im medizinischen Sprachgebrauch taucht der Begriff häufig in Befunden, Berichten von Magenspiegelungen (Gastroskopien) oder bei der Beschreibung von Magengeschwüren auf. Oft liest man dann Formulierungen wie „unauffälliger Bulbus Duodeni“ oder „Erosionen im Bulbus Duodeni“.

Ganzen Befund übersetzen?

Du hast einen Arztbericht oder Befund den du nicht verstehst? Dann nutze Simply Onno, um dir diesen in einfache Sprache übersetzen und erklären zu lassen.

Mehr Infos

Welche Funktion hat dieser Abschnitt?

Der Bulbus Duodeni spielt eine wichtige Rolle bei der Verdauung. Sobald der Speisebrei den Magen verlässt, gelangt er als Erstes in diesen Abschnitt des Dünndarms. Hier beginnt die Vermischung mit Verdauungssäften aus der Bauchspeicheldrüse und der Galle. Dadurch werden Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate weiter aufgespalten, damit der Körper die Nährstoffe aufnehmen kann.

Wann ist der Bulbus Duodeni medizinisch bedeutsam?

Häufig wird der Bulbus Duodeni in Zusammenhang mit bestimmten Erkrankungen erwähnt. Besonders bekannt ist das sogenannte Zwölffingerdarmgeschwür (Duodenalulkus), das sich bevorzugt in diesem Abschnitt bildet. Auch Entzündungen oder Reizungen können hier auftreten. In den meisten Fällen wird der Bulbus Duodeni jedoch einfach als Teil der normalen Anatomie beschrieben.

Findet sich in einem Arztbrief der Hinweis auf den Bulbus Duodeni, bedeutet das erst einmal lediglich, dass dieser Bereich untersucht oder begutachtet wurde. Oft steht dort, dass er „unauffällig“ ist, was als gutes Zeichen gewertet werden kann.

Was bedeutet ein auffälliger Befund im Bulbus Duodeni?

Wenn bei einer Untersuchung – zum Beispiel bei einer Magenspiegelung – Veränderungen im Bulbus Duodeni festgestellt werden, kann das verschiedene Gründe haben. Möglich sind zum Beispiel kleine Schleimhautreizungen, Entzündungen oder eben ein Geschwür. In solchen Fällen wird im Befund genauer beschrieben, was beobachtet wurde, etwa „Erosionen“, „Ulzerationen“ oder „Rötungen“.

Ob und wie eine Behandlung nötig ist, hängt dann ganz von der genauen Diagnose ab. Häufig lassen sich viele Veränderungen in diesem Bereich gut behandeln, zum Beispiel mit Medikamenten, die die Magensäure reduzieren oder die Schleimhaut schützen.

Was tun, wenn der Begriff im Befund auftaucht?

Taucht der Ausdruck Bulbus Duodeni in einem medizinischen Bericht auf, ist das in der Regel kein Grund zur Sorge. Meist wird lediglich der normale Untersuchungsbefund dieses Dünndarmabschnitts beschrieben. Nur wenn zusätzlich Auffälligkeiten oder Beschwerden genannt werden, ist eine weitere Abklärung oder Behandlung sinnvoll.

Der Bulbus Duodeni ist ein ganz normaler Bestandteil des Verdauungstraktes, und sein Name taucht vor allem deshalb in Arztbriefen auf, weil er ein häufiger Untersuchungsort ist – nicht, weil er an sich schon eine Erkrankung darstellt.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

Jetzt ganzen Befund übersetzen