Das Bauchspeicheldrüsenkarzinom ist eine bösartige Tumorerkrankung der Bauchspeicheldrüse, einem Organ im Oberbauch, das wichtige Verdauungsenzyme und Hormone wie Insulin produziert.
Was steckt hinter dieser Diagnose?
Bei dieser Erkrankung bilden sich Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die sich unkontrolliert vermehren und gesundes Gewebe verdrängen. Die häufigste Form ist das sogenannte duktale Adenokarzinom, das in den Ausführungsgängen der Bauchspeicheldrüse entsteht. Seltener sind Tumoren, die aus hormonbildenden Zellen hervorgehen, diese werden als neuroendokrine Tumoren bezeichnet.
Oft bleibt das Bauchspeicheldrüsenkarzinom lange Zeit unbemerkt, weil es im frühen Stadium kaum Beschwerden verursacht. Erst wenn der Tumor größer wird oder auf benachbarte Organe drückt, treten erste Anzeichen auf.
Welche Symptome können auftreten?
Die Beschwerden sind meist unspezifisch. Häufig kommt es zu Oberbauchschmerzen, die manchmal in den Rücken ausstrahlen. Manche Menschen bemerken eine Gelbfärbung der Haut und Augen, was auf eine Störung des Gallenabflusses hindeutet. Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Verdauungsprobleme sind weitere mögliche Hinweise. Auch ein neu aufgetretener Diabetes kann ein Warnsignal sein.
Da diese Anzeichen auch bei vielen anderen Erkrankungen vorkommen, wird das Bauchspeicheldrüsenkarzinom oft erst spät entdeckt. Das ist einer der Gründe, warum die Diagnose für viele so überraschend kommt.
Warum löst diese Diagnose so große Sorgen aus?
Viele verbinden mit dem Begriff Bauchspeicheldrüsenkrebs ein hohes Risiko und eine schlechte Prognose. Tatsächlich zählt diese Krebsart zu den besonders aggressiven Tumorerkrankungen. Die Überlebenschancen hängen stark davon ab, wie früh der Tumor entdeckt wird und ob eine vollständige Entfernung möglich ist.
Das Wissen um die Schwere der Erkrankung löst bei vielen große Unsicherheit und Angst aus. Fragen wie „Wie lange habe ich noch?“ oder „Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es überhaupt?“ stehen häufig im Raum.
Wie wird das Bauchspeicheldrüsenkarzinom festgestellt?
Die Diagnose beginnt meist mit einem ausführlichen Gespräch und einer körperlichen Untersuchung. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computertomografie oder Magnetresonanztomografie liefern wichtige Hinweise auf Größe und Lage des Tumors. In vielen Fällen wird eine spezielle Untersuchung namens Endosonografie durchgeführt, bei der ein Ultraschallgerät über den Magen oder Zwölffingerdarm ganz nah an die Bauchspeicheldrüse herangeführt wird.
Um die Diagnose zu sichern, entnehmen Ärztinnen und Ärzte manchmal eine kleine Gewebeprobe, eine sogenannte Biopsie. Blutuntersuchungen können zusätzliche Informationen geben, etwa über sogenannte Tumormarker wie CA 19-9, deren Werte bei dieser Krebsart häufig erhöht sind.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Therapie richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung, dem allgemeinen Gesundheitszustand und den individuellen Wünschen. Am erfolgversprechendsten ist eine Operation, bei der der Tumor möglichst vollständig entfernt wird. Das ist jedoch nur möglich, wenn der Krebs noch nicht zu weit fortgeschritten ist.
Oft wird die Operation durch eine Chemotherapie ergänzt, um eventuell verbliebene Krebszellen zu bekämpfen. In manchen Fällen kommt auch eine Strahlentherapie infrage. Ist eine vollständige Entfernung nicht mehr möglich, zielt die Behandlung darauf ab, das Tumorwachstum zu bremsen und Beschwerden zu lindern. Hier spricht man von einer palliativen Therapie.
Auch die Behandlung von Begleitsymptomen spielt eine wichtige Rolle. Dazu gehören etwa Maßnahmen gegen Schmerzen, Verdauungsbeschwerden oder eine auftretende Gelbsucht.
Was kann man selbst tun?
Es ist verständlich, sich nach einer solchen Diagnose hilflos zu fühlen. Dennoch gibt es Möglichkeiten, den eigenen Alltag aktiv mitzugestalten. Eine ausgewogene Ernährung, angepasst an die veränderten Verdauungsbedingungen, kann helfen, das Gewicht zu stabilisieren und die Lebensqualität zu verbessern. Häufig werden spezielle Enzympräparate verschrieben, um die Verdauung zu unterstützen.
Regelmäßige Bewegung, soweit es der Gesundheitszustand erlaubt, wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden aus. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen oder die Unterstützung durch psychoonkologische Fachkräfte kann helfen, die seelische Belastung zu verarbeiten.
Wie geht es nach der Behandlung weiter?
Nach einer erfolgreichen Therapie sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen wichtig. Dabei wird kontrolliert, ob der Tumor zurückkehrt oder neue Beschwerden auftreten. Auch die Behandlung von Langzeitfolgen, etwa eines Diabetes oder Verdauungsproblemen, gehört zur Nachsorge.
Wer sich mit der Diagnose Bauchspeicheldrüsenkarzinom konfrontiert sieht, steht vor einer großen Herausforderung. Es gibt spezialisierte Zentren und erfahrene Teams, die auf diese Erkrankung eingestellt sind und eine umfassende Betreuung anbieten. Die enge Zusammenarbeit mit den behandelnden Fachpersonen ist dabei entscheidend, um die bestmögliche Unterstützung zu erhalten.