Aorta abdominalis und ihre Bedeutung im Befund

Aorta abdominalis und ihre Bedeutung im Befund

PD Dr. med. Witold Polanski

Die Aorta abdominalis ist der medizinische Begriff für den Abschnitt der Hauptschlagader, der durch den Bauchraum verläuft und dort das Blut vom Herzen zu den Organen und Beinen transportiert.

Aufbau und Verlauf der Bauchschlagader

Die Hauptschlagader, im Fachjargon Aorta genannt, beginnt am Herzen und zieht sich zunächst durch den Brustkorb. Sobald sie das Zwerchfell, also die muskuläre Trennwand zwischen Brust- und Bauchraum, passiert, spricht man von der Aorta abdominalis. Sie ist der größte Blutleiter im Bauch und verläuft zentral entlang der Wirbelsäule. Von dort aus gibt sie zahlreiche Äste ab, die die Bauchorgane – wie Leber, Magen, Darm, Nieren und Milz – mit sauerstoffreichem Blut versorgen. Am unteren Ende teilt sich die Aorta abdominalis in zwei große Gefäße, die sogenannten Beckenarterien, und leitet so das Blut weiter in die Beine.

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Funktion im Körper

Die Aufgabe der Aorta abdominalis ist es, als zentrale Verteilstation für das Blut im Bauchbereich zu dienen. Sie sorgt dafür, dass alle wichtigen Organe im Bauchraum ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Ohne diesen Abschnitt der Hauptschlagader könnten lebenswichtige Prozesse wie Verdauung, Stoffwechsel und die Entgiftung des Körpers nicht funktionieren. Auch die Durchblutung der Beine hängt maßgeblich von der Aorta abdominalis ab.

Bedeutung in medizinischen Befunden

In Arztbriefen, Befunden oder bei bildgebenden Untersuchungen wie Ultraschall, CT oder MRT taucht der Begriff Aorta abdominalis häufig auf. Er beschreibt dabei immer nur die anatomische Lage der Hauptschlagader im Bauchraum – nicht eine Krankheit oder ein bestimmtes Problem. Angaben zur Aorta abdominalis können zum Beispiel gemacht werden, wenn deren Durchmesser vermessen oder die Durchgängigkeit beurteilt wird. Auch bei der Suche nach Veränderungen wie Erweiterungen (Aneurysmen) oder Verengungen spielt dieser Abschnitt eine zentrale Rolle.

Wann ist die Aorta abdominalis medizinisch relevant?

Solange keine Auffälligkeiten festgestellt werden, ist die Aorta abdominalis einfach ein Teil des normalen Gefäßsystems. Erst wenn in einem Befund Hinweise auf Veränderungen wie eine Ausweitung, Verkalkung oder Einengung auftauchen, bekommt sie besondere Bedeutung. In solchen Fällen sprechen Ärztinnen und Ärzte dann aber meist genauer von einem „Aneurysma der Aorta abdominalis“ oder einer „Stenose“ (Verengung).

Im Normalfall ist die Erwähnung der Aorta abdominalis im Arztbrief oder Befund rein beschreibend und kein Grund zur Sorge. Sie liefert Orientierung, an welcher Stelle des Körpers die Untersuchung oder Messung stattgefunden hat. Nur bei auffälligen Befunden wird auf mögliche Risiken oder Behandlungsoptionen eingegangen.

Alternative Begriffe und Schreibweisen

Neben Aorta abdominalis sind auch die Begriffe Bauchschlagader oder abdominale Aorta gebräuchlich. In manchen Befunden findet sich die Abkürzung „AA“ oder es wird einfach von der „Aorta im Abdomen“ gesprochen. Gemeint ist immer der gleiche Gefäßabschnitt im Bauchraum.

Zusammengefasst

Die Aorta abdominalis ist ein anatomischer Ausdruck für die Hauptschlagader im Bauchbereich. Ohne weitere Zusätze oder Auffälligkeiten im Befund gibt es keinen Grund zur Beunruhigung. Sie ist ein zentraler Bestandteil des Blutkreislaufs und wird in der Medizin regelmäßig beschrieben, um die Lage und Funktion von Gefäßen im Bauchraum präzise anzugeben.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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