Antrumgastritis bezeichnet eine Entzündung der Magenschleimhaut, die sich speziell im sogenannten Antrum, dem unteren Abschnitt des Magens, abspielt.
Was steckt hinter dem Begriff?
Der Magen besteht aus mehreren Abschnitten, von denen das Antrum der Teil ist, der dem Magenausgang am nächsten liegt. Genau dort, in der sogenannten Antrumschleimhaut, kann es zu einer Reizung oder Entzündung kommen – das nennt sich dann Antrumgastritis. Das Wort setzt sich aus „Antrum“ (Magenvorraum) und „Gastritis“ (Magenschleimhautentzündung) zusammen. Wenn im Arztbrief oder Befund dieser Ausdruck auftaucht, ist damit also eine Entzündung im unteren Magenbereich gemeint.
Wie entsteht eine Entzündung im Antrum?
Es gibt verschiedene Ursachen, warum sich die Schleimhaut im Antrum entzünden kann. Sehr häufig steckt das Bakterium Helicobacter pylori dahinter, das sich in der Magenschleimhaut ansiedeln und dort eine Entzündungsreaktion auslösen kann. Aber auch regelmäßiger Gebrauch bestimmter Schmerzmittel (wie Ibuprofen oder Aspirin), übermäßiger Alkoholkonsum oder starker Stress spielen manchmal eine Rolle. Seltener sind Autoimmunreaktionen oder andere Erkrankungen Auslöser.
Ob die Entzündung akut (plötzlich auftretend) oder chronisch (langsam, über längere Zeit) ist, lässt sich meist durch die Beschwerden und die Ergebnisse einer Magenspiegelung feststellen. Manchmal steht im Befund auch der Zusatz „chronisch“ oder „aktiv“, was den Verlauf genauer beschreibt.
Welche Beschwerden können auftreten?
Typisch für eine Antrumgastritis sind unspezifische Beschwerden wie Magenschmerzen, ein Druckgefühl im Oberbauch, Übelkeit oder Völlegefühl. Manche klagen über Appetitlosigkeit, saures Aufstoßen oder gelegentliches Erbrechen. Es gibt aber auch Fälle, in denen die Entzündung gar keine spürbaren Symptome verursacht und nur zufällig entdeckt wird, etwa bei einer Magenspiegelung.
Manche Menschen fragen sich, ob eine Antrumgastritis gefährlich ist. In den meisten Fällen ist sie gut behandelbar und führt nicht zu schwerwiegenden Komplikationen – besonders dann, wenn sie früh erkannt und die Ursache gezielt behandelt wird. Unbehandelt kann eine chronische Entzündung allerdings das Risiko für Magengeschwüre oder, langfristig, für Veränderungen der Magenschleimhaut erhöhen.
Muss eine Antrumgastritis behandelt werden?
Ob eine Therapie nötig ist, hängt davon ab, wie stark die Beschwerden sind und was die Entzündung ausgelöst hat. Wird das Bakterium Helicobacter pylori als Ursache festgestellt, kommt meist eine gezielte Antibiotikatherapie zum Einsatz, die das Bakterium beseitigen soll. Bei anderen Ursachen stehen Säureblocker oder sogenannte Magenschutzmedikamente im Vordergrund, die die Schleimhaut entlasten und die Heilung unterstützen.
Wichtiger Bestandteil der Behandlung ist es außerdem, auslösende Faktoren – wie bestimmte Medikamente, Alkohol oder Nikotin – möglichst zu meiden. In vielen Fällen bessern sich die Beschwerden dadurch schon deutlich. Nur selten sind weitergehende Maßnahmen nötig.
Was bedeutet das für den Alltag?
Eine Diagnose wie Antrumgastritis löst manchmal Unsicherheit aus. Viele fragen sich: Muss ich meine Ernährung komplett umstellen? Ist das jetzt chronisch? Darf ich noch Kaffee trinken? Die gute Nachricht: In den meisten Fällen ist die Entzündung gut behandelbar und heilt folgenlos aus. Eine leichte, magenfreundliche Ernährung kann helfen, die Beschwerden zu lindern. Scharfe, fettige oder sehr saure Speisen sollten in der akuten Phase besser gemieden werden. Wer unsicher ist, kann sich von der behandelnden Ärztin oder dem Arzt beraten lassen, was im Einzelfall sinnvoll ist.
Gibt es verschiedene Formen?
Ja, Ärztinnen und Ärzte unterscheiden verschiedene Typen der Gastritis – abhängig von Ursache und Verlauf. Die Antrumgastritis ist dabei eine örtliche Unterform, weil sie eben nur das Antrum betrifft. Wenn im Befund zum Beispiel „Ex Hp Gastritis“ steht, bedeutet das, dass eine Gastritis nach einer erfolgreichen Behandlung gegen Helicobacter pylori vorliegt. Mehr dazu findet sich im Artikel zur Ex Hp Gastritis.
Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?
Wenn starke, anhaltende oder wiederkehrende Magenschmerzen auftreten, Blut im Stuhl oder Erbrochenem bemerkt wird oder die Beschwerden trotz Behandlung nicht besser werden, ist eine ärztliche Abklärung wichtig. In den allermeisten Fällen ist eine Antrumgastritis aber kein Grund zur Sorge und lässt sich gut in den Griff bekommen.
Weitere Informationen zu den beteiligten Strukturen bietet der Artikel zum Magen Antrum. Wer sich unsicher ist, ob die eigene Diagnose oder die vorgeschlagene Therapie passt, kann jederzeit Rückfragen bei der behandelnden Praxis stellen.