Ultraschall des Herzens: Sanfte Diagnose fürs Herz

Ultraschall des Herzens: Sanfte Diagnose fürs Herz

23.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Ein Ultraschall des Herzens, in der Fachsprache auch Echokardiografie genannt, ist eine bildgebende Untersuchung, bei der das Herz mithilfe von Schallwellen sichtbar gemacht wird. Dabei lassen sich sowohl die Struktur als auch die Funktion des Herzens ganz ohne Strahlenbelastung beurteilen.

Wie funktioniert ein Herzultraschall?

Die Untersuchung basiert auf dem Prinzip, dass hochfrequente Schallwellen von einem kleinen Gerät (dem Schallkopf) ausgesendet und von den verschiedenen Geweben im Körper unterschiedlich stark zurückgeworfen werden. Diese „Echos“ werden dann in Echtzeit als bewegte Bilder auf einem Monitor dargestellt. So kann das Herz direkt bei der Arbeit beobachtet werden – vom kräftigen Pumpen der Herzkammern bis zum feinen Öffnen und Schließen der Herzklappen.

Der Ablauf ist unkompliziert: Meist liegt man entspannt auf einer Liege, während der Arzt oder die Ärztin den Schallkopf mit etwas Gel auf die Brust aufsetzt. Das Gel sorgt dafür, dass die Schallwellen optimal übertragen werden. Die Untersuchung ist völlig schmerzfrei und dauert in der Regel nur wenige Minuten.

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Wann wird ein Ultraschall des Herzens gemacht?

Ein Herzultraschall kommt immer dann zum Einsatz, wenn es darum geht, das Herz genauer zu untersuchen. Das kann zum Beispiel bei Beschwerden wie Atemnot, Herzklopfen, Brustschmerzen oder ungeklärter Müdigkeit der Fall sein. Auch bei auffälligen Herzgeräuschen, Bluthochdruck oder nach einem Herzinfarkt liefert die Echokardiografie wichtige Informationen.

Darüber hinaus wird diese Untersuchung häufig genutzt, um bekannte Herzerkrankungen zu überwachen oder den Verlauf einer Therapie zu kontrollieren. Bei manchen Menschen wird sie auch im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt, etwa wenn ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten besteht.

Was kann mit dem Herzultraschall erkannt werden?

Mit Hilfe der Echokardiografie lassen sich viele verschiedene Aspekte des Herzens beurteilen. Besonders wichtig ist die Beurteilung der Pumpfunktion: Es wird sichtbar, wie kräftig das Herz Blut durch den Körper befördert. Auch die Größe und Form der Herzkammern sowie die Dicke der Herzwände können genau gemessen werden.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Herzklappen. Diese wirken wie kleine Ventile, die den Blutfluss in die richtige Richtung lenken. Der Ultraschall zeigt, ob die Klappen richtig schließen oder ob es vielleicht zu Undichtigkeiten oder Verengungen kommt. Auch Veränderungen am Herzbeutel, Flüssigkeitsansammlungen oder angeborene Herzfehler können so erkannt werden.

Gibt es verschiedene Arten des Herzultraschalls?

In den meisten Fällen wird der Ultraschall von außen über die Brustwand durchgeführt. Das nennt sich transthorakale Echokardiografie. Manchmal ist es jedoch nötig, das Herz noch genauer zu betrachten. Dann kann eine sogenannte transösophageale Echokardiografie zum Einsatz kommen. Dabei wird eine kleine Ultraschallsonde wie bei einer Magenspiegelung über die Speiseröhre bis dicht an das Herz geführt. Das liefert besonders scharfe Bilder, zum Beispiel bei der Suche nach Blutgerinnseln oder kleinen Defekten.

Eine weitere Variante ist die sogenannte Stress-Echokardiografie. Hier wird geprüft, wie das Herz unter Belastung arbeitet – zum Beispiel nach körperlicher Anstrengung oder durch bestimmte Medikamente. Das hilft, Durchblutungsstörungen aufzudecken, die im Ruhezustand nicht immer sichtbar sind.

Ist der Ultraschall des Herzens gefährlich?

Die Untersuchung gilt als sehr sicher. Es gibt keine Strahlenbelastung und auch keine bekannten Nebenwirkungen. Selbst für Schwangere oder Kinder ist der Herzultraschall völlig unbedenklich. Nur bei speziellen Verfahren wie der transösophagealen Echokardiografie kann es – ähnlich wie bei einer Magenspiegelung – zu einem leichten Würgereiz oder kurzfristigem Unwohlsein kommen. In aller Regel ist die Untersuchung aber gut verträglich.

Was passiert nach dem Ultraschall?

Die Ergebnisse liegen meist direkt im Anschluss vor. Der Arzt oder die Ärztin kann anhand der Bilder beurteilen, ob das Herz normal arbeitet oder ob Auffälligkeiten bestehen. Je nach Befund wird besprochen, ob weitere Untersuchungen nötig sind oder ob eine Behandlung empfohlen wird. In vielen Fällen dient der Ultraschall auch einfach dazu, einen unauffälligen Zustand zu bestätigen.

Ein Ultraschall des Herzens ist also eine schonende, aussagekräftige und unkomplizierte Methode, um das Herz zu untersuchen – ganz ohne Eingriff, ohne Schmerzen und ohne Risiko.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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