Portae: Die zentrale Rolle der Pfortader

Portae: Die zentrale Rolle der Pfortader

24.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet Portae?

Portae ist die lateinische Bezeichnung für „Pforte“ und wird in der Medizin vor allem als Kurzform für die Vena portae verwendet – das ist die sogenannte Pfortader, ein zentrales Blutgefäß im Bauchraum.

Die Rolle der Pfortader im Körper

Die Vena portae, oft einfach als Portae bezeichnet, spielt eine entscheidende Rolle im Blutkreislauf zwischen den Bauchorganen und der Leber. Sie sammelt sauerstoffarmes, aber nährstoffreiches Blut aus dem Magen, dem Darm, der Milz und der Bauchspeicheldrüse. Anschließend leitet sie dieses Blut direkt zur Leber weiter. Dort werden die aufgenommenen Nährstoffe verarbeitet, Schadstoffe abgebaut und viele lebenswichtige Stoffwechselvorgänge gesteuert.

Ohne die Pfortader könnte der Körper viele Substanzen aus der Nahrung nicht richtig verwerten. Die Leber fungiert dabei wie eine zentrale Schaltstelle, die das Blut „filtert“, bevor es in den großen Kreislauf gelangt. Die Portae ist also ein wichtiger Bestandteil des Verdauungssystems.

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Wann taucht der Begriff Portae in Befunden auf?

In medizinischen Befunden, Untersuchungsberichten oder Arztbriefen wird Portae meist im Zusammenhang mit bildgebenden Verfahren wie Ultraschall oder CT erwähnt. Häufig steht dort zum Beispiel: „Portae unauffällig“ oder „leichte Erweiterung der Portae“. Gemeint ist damit immer die Pfortader und ihr Zustand. Manchmal wird auch von „Portalvenensystem“ gesprochen – das umfasst die Pfortader und ihre Zuflüsse und Abzweigungen.

Der Begriff Portae allein ist dabei rein anatomisch und beschreibt lediglich das Gefäß selbst. Erst in Verbindung mit zusätzlichen Angaben wie „Thrombose der Portae“ oder „portale Hypertension“ kommen Krankheitsbilder ins Spiel.

Was bedeutet es, wenn etwas an der Portae auffällig ist?

Wird in einem Befund eine Veränderung der Portae beschrieben, kann das verschiedene Ursachen haben. Zu den häufigsten Auffälligkeiten zählen eine Erweiterung der Pfortader, was auf einen erhöhten Druck im Pfortadersystem hindeuten kann, oder die Erwähnung von Blutgerinnseln (Thrombosen) in diesem Gefäß. Solche Veränderungen sind jedoch immer im Zusammenhang mit anderen Befunden und Beschwerden zu sehen. Nicht jede leichte Abweichung ist gleich ein Hinweis auf eine ernste Erkrankung.

Häufig wird die Portae auch einfach als „unauffällig“ beschrieben – das bedeutet, dass keine krankhaften Veränderungen festgestellt wurden und die Pfortader normal aussieht.

Warum ist die Portae medizinisch so bedeutsam?

Die Pfortader ist für den Stoffwechsel und die Entgiftung von zentraler Bedeutung. Sie sorgt dafür, dass alle Stoffe, die über den Darm aufgenommen werden, zunächst durch die Leber „geschleust“ werden. Dadurch können schädliche Substanzen frühzeitig erkannt und abgebaut werden. Die Funktion der Portae ist also ein wichtiger Schutzmechanismus für den Körper.

Veränderungen an der Pfortader können Auswirkungen auf den gesamten Kreislauf haben, da sie den Blutfluss zwischen Bauchorganen und Leber beeinflussen. Deshalb wird bei vielen Bauchbeschwerden oder Lebererkrankungen gezielt auf die Portae geachtet.

Zusammengefasst: Portae – die Pforte zur Leber

Portae steht in medizinischen Berichten für die Pfortader, ein zentrales Blutgefäß im Bauchraum. Sie transportiert nährstoffreiches Blut aus den Verdauungsorganen direkt zur Leber, wo es weiterverarbeitet wird. In Befunden beschreibt Portae meist nur das Gefäß selbst. Auffälligkeiten werden im Zusammenhang mit anderen Befunden beurteilt. Der Begriff ist rein anatomisch und bedeutet nicht automatisch, dass eine Krankheit vorliegt.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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