Was bedeutet dorsobasale Belüftungsstörung?
Eine dorsobasale Belüftungsstörung beschreibt eine eingeschränkte Belüftung im hinteren und unteren Bereich der Lunge. „Dorso“ steht für den Rücken, „basal“ für die Basis oder den unteren Abschnitt, und „Belüftungsstörung“ bedeutet, dass die Luftzufuhr in diesem Lungenabschnitt vermindert ist.
Wie entsteht eine solche Veränderung?
Die Lunge ist ein komplex aufgebautes Organ, das aus vielen kleinen Lufträumen besteht. Sauerstoff gelangt über die Atemwege bis tief in die Lungenbläschen, wo er ins Blut aufgenommen wird. Im hinteren, unteren Teil der Lunge – also dorsobasal – sammelt sich bei aufrechter Haltung besonders leicht Flüssigkeit oder Schleim an. Auch die Durchblutung ist dort stärker, weshalb Veränderungen in diesem Bereich häufig auffallen.
Eine Belüftungsstörung in diesem Abschnitt kann verschiedene Ursachen haben. Häufig entsteht sie durch eine flache oder eingeschränkte Atmung, etwa nach einer Operation, bei längerer Bettruhe oder wenn Schmerzen das tiefe Durchatmen verhindern. Auch Infektionen, wie eine beginnende Lungenentzündung, können die Belüftung dort beeinträchtigen. In manchen Fällen führen chronische Erkrankungen wie Asthma oder COPD dazu, dass bestimmte Lungenareale schlechter belüftet werden.
Was bedeutet das für die Gesundheit?
Wenn die Lunge in einem Bereich nicht mehr gut belüftet wird, gelangt dort weniger Sauerstoff ins Blut. Oft bleibt eine leichte Belüftungsstörung zunächst unbemerkt. Erst wenn größere Lungenabschnitte betroffen sind oder weitere Beschwerden hinzukommen, machen sich Symptome bemerkbar. Dazu zählen zum Beispiel Husten, ein Druckgefühl im Brustkorb oder eine leichte Kurzatmigkeit.
In vielen Fällen ist eine dorsobasale Belüftungsstörung ein Hinweis auf eine vorübergehende Einschränkung, die sich bei Bewegung, tiefem Durchatmen oder gezielter Therapie wieder zurückbilden kann. Manchmal ist sie aber auch ein erstes Anzeichen für eine beginnende Lungenentzündung, eine Bronchitis oder eine andere Erkrankung des Atmungssystems.
Typische Ursachen und Auslöser
Die häufigsten Auslöser für eine dorsobasale Belüftungsstörung sind Bewegungsmangel, eine flache Atmung oder längeres Liegen. Nach Operationen, insbesondere im Bauch- oder Brustbereich, kommt es oft zu einer verminderten Belüftung, weil das tiefe Durchatmen schmerzhaft ist. Auch eine Schonhaltung, etwa bei Rippenprellungen oder Rückenschmerzen, kann dazu führen, dass die unteren Lungenabschnitte nicht ausreichend belüftet werden.
Infektionen wie eine Erkältung oder eine Bronchitis führen manchmal dazu, dass sich Schleim in den unteren Lungenbereichen ansammelt und den Luftaustausch behindert. Bei Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen kann sich eine solche Störung ebenfalls entwickeln, wenn sich die Bronchien verengen oder entzünden.
Ist das gefährlich?
Eine leichte dorsobasale Belüftungsstörung ist in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge. Sie verschwindet oft von selbst, sobald wieder tiefer geatmet oder sich mehr bewegt wird. Kritischer wird es, wenn die Belüftungsstörung länger anhält, sich verschlechtert oder mit Fieber, starkem Husten oder Atemnot einhergeht. Dann kann eine Infektion oder ein anderer ernsterer Befund dahinterstecken, der ärztlich abgeklärt werden sollte.
Gerade bei älteren Menschen, bei Bettlägerigkeit oder nach größeren Operationen ist es wichtig, auf die Atmung zu achten. Denn eine länger bestehende Belüftungsstörung kann das Risiko für eine Lungenentzündung erhöhen.
Was kann helfen?
In vielen Fällen reicht es bereits aus, regelmäßig tief durchzuatmen, sich zu bewegen und, wenn möglich, immer wieder aufzustehen. Auch spezielle Atemübungen, die im Krankenhaus oder von Physiotherapeuten gezeigt werden, unterstützen die Belüftung der Lunge. Liegt eine Infektion oder eine andere Erkrankung zugrunde, richtet sich die Behandlung nach der jeweiligen Ursache.
Manchmal werden schleimlösende Medikamente oder Inhalationen verordnet, um die Atemwege freizuhalten. Bei stärkeren Beschwerden oder wenn sich die Symptome verschlimmern, sollte immer eine ärztliche Untersuchung erfolgen, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?
Treten zusätzlich Fieber, starke Atemnot, Schmerzen beim Atmen oder ein anhaltender Husten auf, empfiehlt sich eine rasche Abklärung. Auch bei Vorerkrankungen der Lunge oder wenn die Belüftungsstörung im Rahmen eines Krankenhausaufenthalts festgestellt wurde, sollte auf Veränderungen des Befindens geachtet werden.
Eine dorsobasale Belüftungsstörung ist oft ein vorübergehender Befund, der sich mit einfachen Maßnahmen bessern lässt. Wird sie früh erkannt und behandelt, lassen sich mögliche Komplikationen meist vermeiden.