Eine Appendektomie ist die operative Entfernung des Wurmfortsatzes, auch Appendix genannt, der am Anfang des Dickdarms sitzt. Dieser Eingriff wird fast immer durchgeführt, wenn eine akute Entzündung dieses kleinen Darmanhangs – also eine Blinddarmentzündung – vorliegt.
Wann wird eine Appendektomie notwendig?
Der Wurmfortsatz ist ein schmaler, fingerförmiger Ausläufer am Übergang vom Dünn- zum Dickdarm. Entzündet sich dieses kleine Organ, sprechen Ärztinnen und Ärzte von einer Appendizitis. Typische Anzeichen sind plötzlich einsetzende Bauchschmerzen, die oft im rechten Unterbauch besonders stark werden, begleitet von Übelkeit, Fieber oder Appetitlosigkeit. Eine Blinddarmentzündung kann rasch gefährlich werden, wenn sich Eiter ansammelt oder der Wurmfortsatz platzt. Dann droht eine schwere Infektion im Bauchraum.
In solchen Fällen ist eine schnelle Entfernung der Appendix die Standardbehandlung. Die Operation verhindert, dass sich die Entzündung im Bauch ausbreitet und Komplikationen entstehen. Seltener wird die Appendektomie auch durchgeführt, wenn der Wurmfortsatz bei anderen Operationen zufällig auffällig erscheint oder im Rahmen spezieller Erkrankungen.
Ablauf und Methoden des Eingriffs
Die Appendektomie zählt zu den häufigsten Notfalloperationen weltweit. In den meisten Fällen wird sie heute minimal-invasiv durchgeführt. Das bedeutet, dass über kleine Schnitte in der Bauchdecke eine Kamera und feine Instrumente eingeführt werden, um den Wurmfortsatz gezielt zu entfernen. Dieses Verfahren nennt sich „laparoskopische Appendektomie“.
Manchmal ist aber auch eine offene Operation über einen etwas größeren Schnitt im rechten Unterbauch notwendig – zum Beispiel, wenn die Entzündung schon weit fortgeschritten ist oder Verwachsungen im Bauchraum vorliegen. Beide Methoden erfolgen in Vollnarkose.
Nach Entfernung des Wurmfortsatzes wird die Operationsstelle gründlich kontrolliert und gereinigt, bevor die Wunde verschlossen wird. Das entfernte Gewebe wird meist im Labor untersucht, um andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen.
Was bedeutet die Operation für den weiteren Verlauf?
Nach einer unkomplizierten Appendektomie erholen sich die meisten Menschen rasch. Schon wenige Stunden nach dem Eingriff ist vorsichtiges Trinken wieder möglich, und auch die ersten Schritte können oft am selben Tag gemacht werden. Die Dauer des Krankenhausaufenthalts richtet sich nach dem Verlauf der Entzündung und der gewählten Operationstechnik. Bei laparoskopischen Eingriffen ist eine Entlassung manchmal schon nach zwei bis drei Tagen möglich.
In den ersten Wochen nach der Operation sollte körperliche Anstrengung vermieden werden, damit die Wunde gut heilt. Leichte Schmerzen oder ein Ziehen im Bauch sind in dieser Zeit normal. Die Operationsnarben verblassen meist innerhalb weniger Monate.
Häufige Sorgen rund um die Appendektomie
Viele Menschen fragen sich, ob das Fehlen des Wurmfortsatzes langfristige Folgen hat. Für die Verdauung ist die Appendix beim Erwachsenen jedoch nicht lebenswichtig. Nach der Entfernung gibt es in der Regel keinerlei Einschränkungen im Alltag oder bei der Ernährung.
Manche haben Angst vor Komplikationen wie Infektionen, Blutungen oder Verwachsungen im Bauchraum. Solche Probleme sind heute selten, da die Operation routiniert abläuft und die Nachsorge engmaschig ist. Ein erhöhtes Risiko für spätere Erkrankungen besteht nach einer Appendektomie nicht.
Wann sollte rasch gehandelt werden?
Eine akute Blinddarmentzündung kann sehr schnell gefährlich werden, besonders wenn der Wurmfortsatz platzt. Deshalb ist es wichtig, bei starken, anhaltenden Bauchschmerzen, Fieber oder Übelkeit nicht zu zögern und ärztliche Hilfe zu suchen. Je früher die Diagnose gestellt und die Operation durchgeführt wird, desto besser sind die Aussichten auf eine schnelle Genesung.
Die Appendektomie ist heute ein Routineeingriff, der in den allermeisten Fällen ohne Komplikationen verläuft und eine vollständige Heilung ermöglicht.