Zysten im Kopf: Was bedeutet der Befund?

Zysten im Kopf: Was bedeutet der Befund?

06.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Zysten im Kopf sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume, die sich im Bereich des Gehirns oder der angrenzenden Strukturen bilden können. Sie gehören zu den sogenannten Raumforderungen und sind meist gutartig – das heißt, sie wachsen langsam und sind in vielen Fällen harmlos.

Was steckt hinter einer Zyste im Kopf?

Im medizinischen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff „Zyste“ einen mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum, der von einer dünnen Wand umgeben ist. Im Kopfbereich können solche Zysten an unterschiedlichen Stellen auftreten, etwa im Gehirn selbst, in den Hirnhäuten oder in den Hohlräumen, die das Gehirn umgeben. Die genaue Lage und Größe entscheidet darüber, ob und welche Beschwerden entstehen.

Zysten im Kopf werden häufig zufällig entdeckt, etwa im Rahmen einer Magnetresonanztomografie (MRT) oder einer Computertomografie (CT), die aus anderen Gründen durchgeführt wird. Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie eine solche Veränderung haben, weil keine Symptome auftreten.

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Welche Arten von Zysten gibt es im Kopf?

Nicht jede Zyste im Kopf ist gleich. Es gibt verschiedene Typen, die sich in ihrer Entstehung, ihrem Aufbau und ihrer Bedeutung unterscheiden. Besonders häufig sind sogenannte Arachnoidalzysten. Sie entstehen im Bereich der Hirnhäute, genauer gesagt zwischen den Schichten der sogenannten Arachnoidea, einer feinen Haut, die das Gehirn umgibt. Daneben gibt es noch andere Zystenarten, zum Beispiel Kolloidzysten, Epidermoidzysten oder Zysten im Bereich der Hirnkammern.

Die meisten dieser Zysten sind angeboren, das heißt, sie entstehen bereits während der Entwicklung im Mutterleib. Andere können sich im Laufe des Lebens durch Entzündungen, Verletzungen oder selten auch durch bestimmte Erkrankungen bilden.

Mögliche Beschwerden und Symptome

Viele Zysten im Kopf verursachen keine Probleme und bleiben ein Leben lang unbemerkt. Erst wenn sie eine bestimmte Größe erreichen oder an einer ungünstigen Stelle liegen, können Beschwerden auftreten. Typische Symptome hängen davon ab, welcher Bereich des Gehirns betroffen ist und ob die Zyste auf umliegendes Gewebe drückt.

Mögliche Anzeichen können Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen oder Konzentrationsprobleme sein. In seltenen Fällen sind auch Krampfanfälle, Lähmungserscheinungen oder Veränderungen des Bewusstseins möglich. Häufig hängt die Ausprägung der Symptome davon ab, wie schnell die Zyste wächst und ob sie den Fluss des Nervenwassers (Liquor) behindert.

Ist eine Zyste im Kopf gefährlich?

Die Diagnose einer Zyste im Kopf kann zunächst beunruhigend wirken. Viele Menschen fragen sich, ob so ein Befund gefährlich ist oder sogar das Leben bedroht. In den allermeisten Fällen besteht jedoch kein Anlass zur Sorge. Die meisten Zysten wachsen sehr langsam oder bleiben sogar über Jahre unverändert. Sie sind gutartig und entwickeln sich nicht zu Krebs.

Ernst wird es nur dann, wenn die Zyste so groß wird, dass sie auf wichtige Strukturen im Gehirn drückt oder den Abfluss des Nervenwassers behindert. In solchen Fällen kann es zu einem sogenannten Hirndruck kommen, der behandelt werden muss. Das ist jedoch selten und betrifft nur einen kleinen Teil der Betroffenen.

Wie wird eine Zyste im Kopf festgestellt?

Die Diagnose erfolgt meist durch bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie (MRT) oder die Computertomografie (CT). Auf diesen Bildern lässt sich die genaue Lage, Größe und Beschaffenheit der Zyste erkennen. Manchmal wird zusätzlich eine Untersuchung des Nervenwassers oder eine neurologische Untersuchung durchgeführt, um andere Ursachen für Beschwerden auszuschließen.

In vielen Fällen genügt es, die Zyste regelmäßig zu kontrollieren – etwa einmal im Jahr oder nach individueller Empfehlung. So lässt sich beobachten, ob sie wächst oder unverändert bleibt.

Was passiert nach der Diagnose?

Ob eine Behandlung notwendig ist, hängt von der Größe, dem Wachstum und den Beschwerden ab. Viele Zysten im Kopf müssen gar nicht behandelt werden, sondern können einfach beobachtet werden. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sorgen dafür, dass Veränderungen rechtzeitig bemerkt werden.

Nur wenn eine Zyste Beschwerden verursacht oder das Risiko besteht, dass sie wichtige Hirnstrukturen beeinträchtigt, wird eine Therapie in Erwägung gezogen. In solchen Fällen kann eine Operation sinnvoll sein, bei der die Zyste entleert oder entfernt wird. Manchmal genügt es auch, einen kleinen Zugang zu schaffen, damit die Flüssigkeit abfließen kann. Das genaue Vorgehen wird individuell besprochen und richtet sich nach der jeweiligen Situation.

Was tun bei Unsicherheit?

Die Diagnose „Zyste im Kopf“ kann verunsichern, vor allem wenn der Befund zufällig entdeckt wird und keine Beschwerden bestehen. In den meisten Fällen besteht kein Grund zur Sorge. Es ist ratsam, Rücksprache mit einer Fachärztin oder einem Facharzt für Neurologie oder Neurochirurgie zu halten, um offene Fragen zu klären und das weitere Vorgehen abzustimmen.

Meistens reicht eine regelmäßige Kontrolle aus, um auf der sicheren Seite zu sein. Nur selten ist eine Behandlung notwendig. Wer sich unsicher fühlt oder neue Beschwerden bemerkt, sollte das ärztlich abklären lassen. Auf diese Weise lässt sich gut einschätzen, ob die Zyste harmlos ist oder ob weitere Schritte nötig sind.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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