Zervikothorakaler Übergang – Beschwerden verstehen

Zervikothorakaler Übergang – Beschwerden verstehen

25.04.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet zervikothorakaler Übergang?

Der zervikothorakale Übergang bezeichnet in der Medizin die Grenzregion zwischen der Halswirbelsäule (Zervikalbereich) und der Brustwirbelsäule (Thorakalbereich). Gemeint ist damit der Bereich, in dem die sieben Halswirbel (C1 bis C7) in die ersten Brustwirbel (Th1 bis Th12) übergehen. Diese anatomische Zone spielt eine wichtige Rolle für Stabilität, Beweglichkeit und die Funktion von Nerven und Muskeln im oberen Rücken- und Nackenbereich.

Wo liegt dieser Bereich genau?

Der zervikothorakale Übergang befindet sich etwa auf Höhe des unteren Halses, dort, wo der Nacken in den oberen Rücken übergeht. Genauer gesagt handelt es sich um die Verbindung zwischen dem letzten Halswirbel (C7) und dem ersten Brustwirbel (Th1). Von außen lässt sich dieser Abschnitt oft als kleine Erhebung am unteren Ende des Nackens tasten – das ist meist der Dornfortsatz des siebten Halswirbels.

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Welche Bedeutung hat der zervikothorakale Übergang?

Diese Übergangsregion ist besonders, weil sie zwei unterschiedliche Wirbelsäulenabschnitte miteinander verbindet. Die Halswirbelsäule ist sehr beweglich und ermöglicht das Drehen und Neigen des Kopfes. Die Brustwirbelsäule hingegen ist weniger beweglich, dafür aber stabiler, da sie mit den Rippen verbunden ist. Am zervikothorakalen Übergang treffen also Beweglichkeit und Stabilität aufeinander. Das macht diesen Bereich anfällig für bestimmte Beschwerden, etwa Verspannungen, Blockaden oder Abnutzungserscheinungen.

Wann taucht der Begriff in Befunden oder Arztbriefen auf?

In medizinischen Berichten wird der zervikothorakale Übergang häufig erwähnt, wenn es um Beschwerden im Nacken- oder oberen Rückenbereich geht. Ärztinnen und Ärzte beschreiben damit den genauen Ort von Veränderungen oder Auffälligkeiten, zum Beispiel bei Röntgenaufnahmen, MRT-Befunden oder nach Verletzungen. Auch bei Diagnosen wie Bandscheibenvorfällen, Wirbelblockaden oder Abnutzungserscheinungen kann diese Region eine Rolle spielen.

Manchmal wird im Befund auch von „degenerativen Veränderungen im Bereich des zervikothorakalen Übergangs“ gesprochen. Gemeint sind dann meist altersbedingte Verschleißerscheinungen an Knochen, Bandscheiben oder kleinen Wirbelgelenken in diesem Abschnitt.

Was kann im zervikothorakalen Übergang Probleme verursachen?

Durch die besondere Belastung an dieser Stelle – zwischen dem beweglichen Hals und dem festeren Brustkorb – kommt es hier häufiger zu Verspannungen, Fehlhaltungen oder Abnutzungserscheinungen. Typisch sind etwa muskuläre Verspannungen, die sich als Nackenschmerzen oder ein Ziehen in die Schultern bemerkbar machen. Auch Blockaden der kleinen Wirbelgelenke können auftreten und für Bewegungseinschränkungen sorgen.

In seltenen Fällen kann ein Bandscheibenvorfall oder eine Entzündung in diesem Bereich auftreten. Solche Veränderungen werden dann meist gezielt im Befund benannt, zum Beispiel als „Bandscheibenvorfall am zervikothorakalen Übergang“. Bei solchen Diagnosen können neben Schmerzen auch Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Schwäche in den Armen auftreten, wenn Nerven betroffen sind.

Warum ist der zervikothorakale Übergang medizinisch wichtig?

Da an dieser Stelle viele wichtige Nervenbahnen und Blutgefäße verlaufen, hat der zervikothorakale Übergang eine besondere Bedeutung. Veränderungen, die hier auftreten, können Auswirkungen auf den gesamten Schulter-Nacken-Bereich und manchmal sogar auf die Arme haben. Deshalb achten Ärztinnen und Ärzte bei Beschwerden in diesem Abschnitt besonders auf Hinweise, die auf eine Beteiligung von Nerven oder eine ernsthafte Erkrankung hindeuten könnten.

Was bedeutet der Begriff für dich?

Wenn im Arztbrief oder Befund der zervikothorakale Übergang erwähnt wird, ist damit lediglich die genaue Lokalisation einer Untersuchung oder Veränderung gemeint. Es handelt sich nicht um eine Krankheit oder Diagnose an sich, sondern um eine anatomische Beschreibung. Erst im Zusammenhang mit weiteren Angaben – etwa über Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder bildgebende Befunde – lässt sich einschätzen, ob und was behandelt werden muss.

In vielen Fällen bleibt es bei einer reinen Beschreibung ohne Krankheitswert. Erst wenn Beschwerden, Schäden an Bandscheiben oder Nervenbeteiligungen dazukommen, wird eine gezielte Therapie in Betracht gezogen. Welche Behandlung dann sinnvoll ist, hängt immer von der zugrunde liegenden Ursache ab.

Der Begriff zervikothorakaler Übergang beschreibt also eine wichtige Grenzregion der Wirbelsäule, die häufig in medizinischen Texten auftaucht, um den Ort von Beschwerden oder Auffälligkeiten genau zu benennen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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