Zentrilobulär im Lungenbefund erklärt

Zentrilobulär im Lungenbefund erklärt

01.07.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet zentrilobulär?

Zentrilobulär beschreibt in der Medizin eine Lagebezeichnung und meint „in der Mitte eines Läppchens gelegen“. Der Begriff wird vor allem in der Lungenheilkunde verwendet, wenn bestimmte Veränderungen im Lungengewebe beschrieben werden.

Woher stammt der Ausdruck?

Das Wort setzt sich aus „zentri-“ (Mitte, Zentrum) und „Lobulus“ (Läppchen) zusammen. In der Lunge ist ein „Läppchen“ (Lobulus) eine kleine funktionelle Einheit, die aus feinen Luftwegen und Lungenbläschen besteht. Die Lunge ist in viele dieser kleinen Läppchen unterteilt, die jeweils von kleinen Bronchien und Blutgefäßen versorgt werden. Wird in einem Befund von einer zentrilobulären Veränderung gesprochen, bezieht sich das auf den mittleren Bereich dieser Lungenläppchen.

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Wann taucht „zentrilobulär“ in Befunden auf?

Radiologinnen und Radiologen verwenden den Begriff häufig in Berichten von CT- oder Röntgenuntersuchungen der Lunge. Sie beschreiben damit, wo genau im Lungengewebe Auffälligkeiten liegen. Das kann zum Beispiel bei Entzündungen, Vernarbungen oder anderen Veränderungen der Fall sein. Auch bei bestimmten Lungenerkrankungen, etwa bei der sogenannten „zentrilobulären Emphysem“, wird diese Lagebezeichnung genutzt, um die Verteilung der Veränderungen präzise zu beschreiben.

Was bedeutet das für die Lunge?

„Zentrilobulär“ selbst ist keine Krankheit, sondern ein Hinweis darauf, wo im Lungengewebe etwas auffällig ist. In der Mitte eines Lungenläppchens verlaufen kleine Bronchien und Gefäße – Veränderungen in diesem Bereich können unterschiedliche Ursachen haben. Manchmal geht es um kleine Entzündungsherde, manchmal um Ablagerungen oder kleine Luftansammlungen, wie sie bei einem Lungenemphysem vorkommen. Die genaue Bedeutung ergibt sich immer erst aus dem Zusammenhang des gesamten Befundes und der Frage, warum die Untersuchung gemacht wurde.

Warum ist die Lagebeschreibung wichtig?

Für Ärztinnen und Ärzte ist es entscheidend zu wissen, an welcher Stelle im Lungengewebe eine Veränderung sitzt. Je nachdem, ob etwas zentrilobulär, peripher (am Rand) oder in anderen Bereichen liegt, kommen verschiedene Ursachen in Frage. Das hilft, die richtige Diagnose zu stellen und festzulegen, wie weiter vorgegangen werden sollte. Die Lage der Veränderungen kann Hinweise darauf geben, ob es sich zum Beispiel um eine bestimmte Form von Entzündung, eine chronische Lungenerkrankung oder eine andere Ursache handelt.

Was tun bei einem zentrilobulären Befund?

Der Begriff allein ist zunächst nur eine Beschreibung und sagt nichts darüber aus, ob etwas schlimm oder harmlos ist. Entscheidend ist, was genau im zentrilobulären Bereich gefunden wurde – zum Beispiel kleine Knötchen, Schatten, Luftansammlungen oder andere Auffälligkeiten. Erst die genaue Diagnose, die aus dem Gesamtbefund und weiteren Untersuchungen hervorgeht, gibt Aufschluss darüber, ob und welche Behandlung nötig ist.

Wie wird weiter vorgegangen?

Wenn im Arztbrief oder Befund von zentrilobulären Veränderungen die Rede ist, bespricht die behandelnde Fachperson in der Regel das weitere Vorgehen. Je nach Ursache können weitere Untersuchungen, Verlaufskontrollen oder spezielle Therapien notwendig sein. Die Lagebezeichnung hilft dabei, die Veränderungen genau einzuordnen und gezielt nach der Ursache zu suchen.

Zentrilobulär ist also ein rein beschreibender Begriff, der hilft, Veränderungen im Lungengewebe räumlich zuzuordnen. Die genaue Bedeutung ergibt sich immer erst aus dem Zusammenhang des gesamten Befundes und der gestellten Diagnose.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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