Was bedeutet ZVK?
Die Abkürzung ZVK steht im medizinischen Bereich meist für „zentralvenöser Katheter“. Damit ist ein dünner, flexibler Kunststoffschlauch gemeint, der in eine große Vene – meist am Hals, Schlüsselbein oder in der Leiste – eingeführt wird. Über diesen Zugang können Medikamente, Flüssigkeiten oder Nährstoffe direkt ins Blut gegeben werden, manchmal wird er auch zur Blutabnahme oder zur Messung bestimmter Werte genutzt.
Wann wird ein zentralvenöser Katheter verwendet?
Ein zentralvenöser Katheter kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn eine normale Infusion über die Armvene nicht ausreicht oder nicht möglich ist. Das ist zum Beispiel auf Intensivstationen häufig der Fall, bei Operationen, schweren Erkrankungen oder wenn besonders viele oder spezielle Medikamente verabreicht werden müssen. Auch bei langwierigen Therapien, etwa bei bestimmten Krebserkrankungen oder zur künstlichen Ernährung, wird oft ein ZVK gelegt.
Durch die Platzierung in einer großen Vene gelangen die Medikamente oder Nährstoffe besonders schnell und zuverlässig in den Kreislauf. Gleichzeitig lässt sich über den ZVK der sogenannte zentrale Venendruck messen. Das ist ein wichtiger Wert, um den Flüssigkeitshaushalt des Körpers zu überwachen.
Wie wird ein ZVK gelegt?
Das Einführen eines zentralvenösen Katheters ist ein medizinischer Eingriff, der in der Regel unter sterilen Bedingungen durchgeführt wird. Meist wird die Haut an der Einstichstelle örtlich betäubt. Dann sucht die Ärztin oder der Arzt mit einer Nadel die große Vene und schiebt anschließend den dünnen Kunststoffschlauch hinein. Die genaue Lage wird oft per Ultraschall kontrolliert, manchmal auch mit einer Röntgenaufnahme.
Nach dem Legen wird der Katheter gut fixiert und die Einstichstelle sorgfältig verbunden, um das Risiko für Infektionen zu verringern. Der ZVK kann für einige Tage oder auch mehrere Wochen im Körper verbleiben, je nachdem, wie lange er benötigt wird.
Welche Bedeutungen kann ZVK noch haben?
Im medizinischen Alltag steht ZVK fast immer für „zentralvenöser Katheter“. In seltenen Fällen kann die Abkürzung aber auch für andere Begriffe stehen, etwa für „Zentralverband der Krankenpflege“ oder ähnliche Organisationen. Im Zusammenhang mit einem Arztbrief, Befund oder einer Behandlung ist jedoch fast immer der Katheter gemeint.
Abkürzungen wie ZVK sollten immer im jeweiligen Zusammenhang betrachtet werden, da ihre Bedeutung je nach Fachgebiet oder Situation variieren kann.
Was ist bei einem ZVK zu beachten?
Ein zentralvenöser Katheter ist ein wichtiger medizinischer Zugang, der viele Vorteile bietet, aber auch mit bestimmten Risiken verbunden sein kann. Die häufigsten Komplikationen sind Infektionen an der Einstichstelle, Blutgerinnsel oder – sehr selten – Verletzungen von Blutgefäßen oder umliegenden Strukturen. Deshalb wird der ZVK regelmäßig kontrolliert und die Haut rund um den Katheter sorgfältig gepflegt.
Nach dem Entfernen des ZVK bleibt meist nur eine kleine Narbe zurück. Die Wunde heilt in der Regel problemlos ab, solange sie sauber gehalten wird.
ZVK im Arztbrief oder Befund
Steht im Arztbrief oder Befund die Abkürzung ZVK, bedeutet das in den allermeisten Fällen, dass ein zentralvenöser Katheter gelegt wurde oder vorhanden ist. Das ist kein Grund zur Beunruhigung, sondern beschreibt lediglich eine Maßnahme, die für die Behandlung notwendig war oder ist. Die weitere Bedeutung ergibt sich immer aus dem Gesamtzusammenhang des Berichts.