Wo das Schambein im Becken liegt

Wo das Schambein im Becken liegt

PD Dr. med. Witold Polanski

Wo ist das Schambein?

Das Schambein liegt im vorderen unteren Bereich des Beckens und bildet zusammen mit anderen Knochen die sogenannte Beckenring-Struktur.

Aufbau und Lage des Schambeins

Das Schambein, medizinisch als „Os pubis“ bezeichnet, ist ein Teil des knöchernen Beckens. Es befindet sich direkt über dem Genitalbereich und ist auf beiden Seiten des Körpers vorhanden – jeweils als rechter und linker Anteil. Beide Anteile treffen sich vorne in der Mitte und sind dort durch eine Knorpelverbindung, die sogenannte Schambeinfuge (Symphyse), miteinander verbunden. Diese Verbindung ist besonders bei Frauen während der Schwangerschaft und Geburt von Bedeutung, weil sie das Becken etwas beweglicher macht.

Das Schambein bildet gemeinsam mit dem Sitzbein (Os ischii) und dem Darmbein (Os ilium) den Beckenring. Es stellt also einen wichtigen Teil der knöchernen Struktur dar, die nicht nur die inneren Organe schützt, sondern auch für Stabilität beim Stehen, Gehen und Sitzen sorgt.

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Welche Funktion hat das Schambein?

Das Schambein spielt eine zentrale Rolle für die Stabilität des Beckens. Es verbindet die beiden Beckenseiten miteinander und trägt dazu bei, dass das Becken Gewicht aufnehmen und verteilen kann. Besonders beim Gehen, Laufen oder Heben wirkt auf das Schambein eine gewisse Belastung.

Außerdem dient das Schambein als Ansatzpunkt für verschiedene Muskeln und Bänder. Dazu zählen unter anderem die Bauchmuskeln, die Adduktoren (Muskeln der Oberschenkelinnenseite) und Teile der Beckenbodenmuskulatur. Diese Muskeln unterstützen die Bewegung der Beine und sorgen für eine aufrechte Körperhaltung.

Wie fühlt sich das Schambein an?

Direkt unter der Haut lässt sich das Schambein als harter, leicht gewölbter Knochen ertasten, wenn man mit der Hand von oben in Richtung Intimbereich streicht. Die Schambeinfuge, also die Stelle, an der sich die beiden Schambeine treffen, liegt mittig über den äußeren Geschlechtsorganen.

Die genaue Form und Ausprägung des Schambeins kann individuell unterschiedlich sein. Bei manchen Menschen ist es stärker tastbar, bei anderen weniger. Besonders bei sehr schlanken Personen ist die Knochenkante oft gut zu spüren.

Wann spielt das Schambein eine Rolle in der Medizin?

Das Schambein wird häufig in medizinischen Befunden genannt, wenn es um Verletzungen, Schmerzen oder Veränderungen im Beckenbereich geht. Typische Situationen sind zum Beispiel Prellungen oder Brüche nach einem Sturz, Beschwerden während der Schwangerschaft oder auch entzündliche Veränderungen wie die sogenannte Schambeinentzündung (Osteitis pubis). Auch bei Sportverletzungen, etwa im Fußball oder bei Läufern, kann das Schambein betroffen sein.

In Arztbriefen oder Befunden taucht der Begriff oft im Zusammenhang mit bildgebenden Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT auf, wenn die Stabilität des Beckens beurteilt werden soll.

Zusammenfassung

Das Schambein ist ein wichtiger Knochen im unteren vorderen Beckenbereich. Es trägt zur Stabilität des Beckens bei, verbindet die beiden Beckenseiten miteinander und ist Ansatzpunkt für viele Muskeln. Seine Lage direkt über dem Genitalbereich macht es leicht tastbar. In medizinischen Texten wird das Schambein vor allem dann erwähnt, wenn Beschwerden, Verletzungen oder Veränderungen in diesem Bereich vorliegen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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