Ein Wirbelkörper ist ein Knochenbaustein der Wirbelsäule und bildet zusammen mit anderen Wirbelkörpern das stabile Grundgerüst des Rückens.
Aufbau und Funktion
Die menschliche Wirbelsäule besteht aus mehreren einzelnen Knochen, die übereinandergestapelt sind. Diese einzelnen Knochen heißen Wirbelkörper. Jeder Wirbelkörper ist ungefähr zylinderförmig und bildet den vorderen, tragenden Teil eines Wirbels. Die Wirbelkörper liegen wie kleine Bausteine übereinander und sind durch Bandscheiben voneinander getrennt. Diese Bandscheiben sorgen für Beweglichkeit und wirken wie Stoßdämpfer. Auf der Rückseite des Wirbelkörpers befindet sich der Wirbelbogen, der zusammen mit dem Wirbelkörper einen knöchernen Ring bildet. Durch diesen Ring verläuft das Rückenmark, das zentrale Nervenstränge schützt und steuert.
Der Hauptzweck der Wirbelkörper ist es, das Körpergewicht zu tragen und die Wirbelsäule zu stabilisieren. Sie sind entscheidend für die aufrechte Haltung und ermöglichen Bewegungen wie Beugen, Strecken oder Drehen des Rückens. Zusätzlich schützen sie das empfindliche Rückenmark vor äußeren Einflüssen.
Wo befinden sich die Wirbelkörper?
Im menschlichen Körper gibt es insgesamt 24 bewegliche Wirbelkörper: sieben im Halsbereich (Halswirbel), zwölf im Brustbereich (Brustwirbel) und fünf im unteren Rücken (Lendenwirbel). Unterhalb der Lendenwirbel folgen das Kreuzbein und das Steißbein – diese bestehen aus miteinander verschmolzenen Wirbeln, die ebenfalls als Wirbelkörper bezeichnet werden, aber nicht mehr einzeln beweglich sind.
Jeder Abschnitt der Wirbelsäule hat eigene Besonderheiten: Halswirbel sind zum Beispiel kleiner und beweglicher, während die Lendenwirbel besonders kräftig gebaut sind, um das Gewicht des Oberkörpers zu tragen.
Wann taucht der Begriff in Befunden auf?
In medizinischen Berichten, Röntgenbildern oder Arztbriefen wird der Begriff Wirbelkörper oft verwendet, um die genaue Lage von Veränderungen, Verletzungen oder Erkrankungen anzugeben. Zum Beispiel kann von einem „Bruch des Lendenwirbelkörpers L3“ oder einer „Veränderung am Brustwirbelkörper Th7“ die Rede sein. Die Buchstaben und Zahlen stehen dabei für den jeweiligen Abschnitt und die genaue Position in der Wirbelsäule.
Auch bei der Beschreibung von Verschleiß, Entzündungen oder Tumoren wird der Begriff verwendet, um zu kennzeichnen, an welchem Wirbelkörper die Auffälligkeit festgestellt wurde.
Was passiert bei Problemen mit dem Wirbelkörper?
Der Wirbelkörper selbst ist zunächst einfach ein Knochen – Probleme entstehen erst dann, wenn es zu Veränderungen wie Brüchen, Abnutzungserscheinungen oder anderen Erkrankungen kommt. In solchen Fällen sprechen Ärztinnen und Ärzte von Wirbelkörperfraktur (Bruch), Wirbelkörperosteoporose (Knochenschwund am Wirbelkörper) oder Wirbelkörpermetastasen (Absiedlungen von Tumoren im Wirbelkörper). Solche Diagnosen sind jedoch eigenständige Krankheitsbilder und werden in Befunden immer genauer bezeichnet.
Der Begriff Wirbelkörper allein sagt noch nichts über eine Erkrankung oder einen Befund aus. Er beschreibt lediglich, welcher Teil der Wirbelsäule gemeint ist.
Weitere Begriffe rund um den Wirbelkörper
Manchmal tauchen auch Begriffe wie Deckplatte oder Grundplatte des Wirbelkörpers auf. Damit sind die oberen und unteren Abschlussflächen des Wirbelknochens gemeint, an denen die Bandscheiben ansetzen. Auch der Ausdruck Wirbelkörperhöhe beschreibt, wie hoch der einzelne Wirbelknochen ist, zum Beispiel im Zusammenhang mit einem Bruch oder einer Abflachung.
Die genaue Bezeichnung hilft Ärztinnen und Ärzten, Veränderungen an der Wirbelsäule präzise zuzuordnen. Für die Einschätzung, ob eine Therapie nötig ist, kommt es immer auf die Diagnose und die individuellen Beschwerden an.
Zusammengefasst
Der Wirbelkörper ist ein zentrales Element der Wirbelsäule und sorgt für Stabilität, Schutz und Beweglichkeit des Rückens. In Befunden dient der Begriff dazu, die Lage von Auffälligkeiten genau zu beschreiben. Erst im Zusammenhang mit weiteren Diagnosen bekommt der Begriff eine besondere Bedeutung.