Was ein Urologe alles untersucht und behandelt

Was ein Urologe alles untersucht und behandelt

PD Dr. med. Witold Polanski

Ein Urologe ist ein Facharzt, der sich auf Erkrankungen, Funktionsstörungen und die Gesundheit der Harnorgane sowie der männlichen Geschlechtsorgane spezialisiert hat. Das umfasst die Nieren, die Harnleiter, die Blase, die Harnröhre und bei Männern zusätzlich Prostata, Hoden, Nebenhoden, Samenleiter und Penis.

Was macht ein Urologe genau?

Die Urologie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Diagnose, Behandlung und Vorbeugung von Beschwerden im Bereich der ableitenden Harnwege und der männlichen Geschlechtsorgane beschäftigt. Urologen kümmern sich also nicht nur um Männer, sondern behandeln auch Frauen und Kinder, sobald Probleme mit Blase, Nieren oder Harnleiter auftreten.

Typische Gründe für einen Besuch beim Urologen sind zum Beispiel Blasenentzündungen, Nierensteine, Probleme beim Wasserlassen, Inkontinenz oder Blut im Urin. Auch Tumorerkrankungen wie Prostatakrebs, Blasenkrebs oder Hodenkrebs fallen in den Aufgabenbereich dieses Facharztes. Darüber hinaus sind Urologen Ansprechpartner für Fragen rund um die männliche Sexualität, Potenzstörungen oder die Familienplanung, etwa bei Kinderwunsch oder Sterilisation.

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Welche Untersuchungen führt ein Urologe durch?

Zur Abklärung von Beschwerden stehen dem Urologen verschiedene Methoden zur Verfügung. Häufig beginnt die Untersuchung mit einem ausführlichen Gespräch über die aktuellen Symptome und die Krankengeschichte. Darauf folgt meist eine körperliche Untersuchung. Je nach Fragestellung können auch Ultraschall (Sonografie), Urinuntersuchungen, Bluttests oder spezielle bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Computertomografie zum Einsatz kommen.

Bei Männern gehört oft die Abtastung der Prostata zur Routine. Frauen werden beim Urologen untersucht, wenn es etwa um wiederkehrende Harnwegsinfekte oder Blasenprobleme geht. In manchen Fällen sind auch spezielle Tests wie eine Blasenspiegelung notwendig, bei der die Blase mit einer kleinen Kamera betrachtet wird.

Wann ist ein Termin beim Urologen sinnvoll?

Nicht nur bei akuten Beschwerden lohnt sich ein Besuch beim Urologen. Viele Männer nutzen die urologische Vorsorge, um etwa ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig ihre Prostata untersuchen zu lassen. Auch für Frauen kann der Gang zum Urologen wichtig sein, etwa bei häufigen Harnwegsinfektionen oder unklaren Schmerzen im Unterbauch.

Weitere Gründe für eine urologische Abklärung sind ungewollter Urinverlust, Veränderungen beim Wasserlassen, Blut im Urin, Schmerzen im Bereich der Nieren, Hoden oder Blase, aber auch Probleme mit der Potenz oder der Fruchtbarkeit. Je früher Beschwerden abgeklärt werden, desto besser lassen sich ernsthafte Erkrankungen ausschließen oder gezielt behandeln.

Wie läuft der Besuch beim Urologen ab?

Viele Menschen sind vor dem ersten Termin beim Urologen unsicher, weil sie nicht genau wissen, was sie erwartet. In der Regel beginnt der Termin mit einem Gespräch über die aktuellen Beschwerden, die Krankengeschichte und eventuelle Vorerkrankungen. Danach folgt eine körperliche Untersuchung, die je nach Problemstellung unterschiedlich ausfallen kann.

Häufig werden Urin- und Blutproben genommen. Bei Männern kann eine Untersuchung der Prostata durch den Enddarm dazugehören. Das klingt unangenehm, dauert aber nur wenige Sekunden und ist meist nicht schmerzhaft. Bei Bedarf werden weitere Untersuchungen wie Ultraschall oder bildgebende Verfahren angeschlossen. Ziel ist immer, die Ursache der Beschwerden möglichst genau zu finden und eine passende Behandlung einzuleiten.

Urologe oder Androloge – wo liegt der Unterschied?

Während der Urologe für das gesamte Harnsystem und die männlichen Geschlechtsorgane zuständig ist, beschäftigt sich der Androloge vor allem mit der Männergesundheit, insbesondere mit Fortpflanzungs- und Hormonstörungen. Andrologie ist ein Teilgebiet der Urologie, das sich zum Beispiel mit Zeugungsunfähigkeit, Hormonmangel oder Erektionsstörungen befasst. Wer also spezielle Fragen zur Fruchtbarkeit oder Sexualfunktion hat, findet beim Andrologen einen besonders geschulten Ansprechpartner – in Deutschland sind viele Andrologen zugleich Urologen.

Wann sollte man zum Urologen gehen?

Viele Beschwerden im Bereich der Harnwege oder der männlichen Geschlechtsorgane bessern sich nicht von allein. Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Problemen ist es ratsam, einen Urologen aufzusuchen. Das gilt besonders bei Blut im Urin, Schmerzen im Unterbauch, Problemen beim Wasserlassen oder auffälligen Veränderungen an Hoden oder Penis. Auch bei unerfülltem Kinderwunsch, Potenzproblemen oder zur Krebsvorsorge ist der Urologe die richtige Anlaufstelle.

Wer frühzeitig zum Urologen geht, kann oft verhindern, dass sich harmlose Beschwerden zu ernsten Erkrankungen entwickeln. Die meisten Untersuchungen sind schmerzfrei und unkompliziert. Ein offenes Gespräch hilft, Unsicherheiten abzubauen und gemeinsam die beste Lösung zu finden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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