Wachstation – Was dort nach einer OP passiert

Wachstation – Was dort nach einer OP passiert

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist eine Wachstation?

Eine Wachstation ist eine spezielle Abteilung im Krankenhaus, in der Patientinnen und Patienten nach größeren Operationen oder schweren Erkrankungen besonders engmaschig überwacht werden. Sie bildet das Bindeglied zwischen der Intensivstation und einer normalen Krankenhausstation. Das medizinische Fachpersonal kann hier schnell auf Veränderungen im Zustand reagieren und die nötige Unterstützung bieten.

Zwischen Überwachung und Normalstation

Nach einer Operation oder einer akuten Erkrankung ist der Körper häufig noch geschwächt. Viele Menschen wachen nach einer Narkose zunächst auf einer Wachstation auf. Hier stehen Überwachungsgeräte bereit, die Herzschlag, Blutdruck, Sauerstoffsättigung und Atmung ständig messen. Das Pflegepersonal und die Ärztinnen und Ärzte sind darauf spezialisiert, auch kleine Veränderungen sofort zu erkennen und schnell zu handeln, falls Komplikationen auftreten.

Im Unterschied zur Intensivstation benötigen die Menschen auf einer Wachstation meist keine künstliche Beatmung oder lebensrettende Sofortmaßnahmen. Sie sind jedoch noch nicht stabil genug für eine normale Station. Die Überwachung ist engmaschig, aber nicht so umfassend wie auf einer Intensivstation.

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Wann kommt eine Wachstation zum Einsatz?

Eine Wachstation wird vor allem nach größeren chirurgischen Eingriffen oder bei schweren Erkrankungen genutzt, wenn ein erhöhtes Risiko für Komplikationen besteht. Auch bei bestimmten Vorerkrankungen oder wenn der Kreislauf noch nicht stabil ist, kann ein Aufenthalt dort sinnvoll sein. Ziel ist es, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, bevor sie sich verschlimmern.

Die Dauer des Aufenthalts auf einer Wachstation ist unterschiedlich. Manche Menschen können schon nach wenigen Stunden auf eine normale Station verlegt werden, andere bleiben ein bis zwei Tage zur Sicherheit unter Beobachtung.

Was passiert auf einer Wachstation?

Auf einer Wachstation stehen spezielle Überwachungsgeräte bereit. Sie kontrollieren die wichtigsten Körperfunktionen rund um die Uhr. Das Pflegepersonal überprüft regelmäßig die Werte, achtet auf die Wundheilung und verabreicht bei Bedarf Medikamente oder Infusionen. Häufig werden auch Schmerzen gezielt behandelt, damit die Erholung nach einer Operation möglichst angenehm verläuft.

Wenn es zu Problemen kommt – zum Beispiel Herzrhythmusstörungen, Kreislaufproblemen oder Atemnot – kann das Team sofort eingreifen. Die Ausstattung ist so gewählt, dass schnelle Hilfsmaßnahmen jederzeit möglich sind.

Wie fühlt sich ein Aufenthalt auf einer Wachstation an?

Viele Menschen erleben die Zeit auf einer Wachstation als ungewohnt. Es ist meist ruhiger als auf einer normalen Station, aber die ständige Überwachung kann verunsichern. Die Umgebung wirkt technisch, weil viele Monitore und Geräte sichtbar sind. Das Personal ist aber darin geschult, auf Ängste oder Unsicherheiten einzugehen und Fragen zu beantworten.

Nach einer Operation kann es sein, dass Du Dich noch benommen fühlst oder Schmerzen hast. Das Team sorgt dafür, dass Du möglichst schnell wieder zu Kräften kommst und Dich sicher fühlst. Sobald der Kreislauf stabil ist und keine besonderen Risiken mehr bestehen, erfolgt die Verlegung auf eine normale Station.

Braucht jeder eine Wachstation nach einer OP?

Nicht jede Operation erfordert einen Aufenthalt auf einer Wachstation. Bei kleineren Eingriffen oder wenn keine besonderen Risiken bestehen, ist oft eine Überwachung im Aufwachraum oder direkt auf der Normalstation ausreichend. Die Entscheidung trifft das ärztliche Team individuell, je nach Gesundheitszustand und Art des Eingriffs.

Eine Wachstation bietet vor allem dann Sicherheit, wenn Komplikationen möglich sind oder wenn bereits Vorerkrankungen bestehen. Das Ziel ist immer, Risiken zu minimieren und eine optimale Erholung zu ermöglichen.

Was ist der Unterschied zur Intensivstation?

Die Wachstation unterscheidet sich von einer Intensivstation vor allem durch den Grad der Überwachung und Behandlung. Auf einer Intensivstation werden Menschen betreut, die lebensbedrohlich erkrankt sind oder intensivmedizinische Maßnahmen wie künstliche Beatmung benötigen. Auf der Wachstation geht es um Überwachung und frühzeitiges Erkennen von Problemen, nicht um lebensrettende Sofortmaßnahmen.

Die Wachstation ist damit ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zurück zur Normalität nach einer schweren Erkrankung oder Operation. Hier wird sichergestellt, dass die Stabilisierung gelingt und der weitere Heilungsverlauf möglichst reibungslos verläuft.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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