Uterusmyom in der Gebärmutter erkennen

Uterusmyom in der Gebärmutter erkennen

PD Dr. med. Witold Polanski

Ein Uterusmyom ist ein gutartiger Tumor, der aus Muskelzellen und Bindegewebe in der Gebärmutter entsteht.

Was steckt hinter dem Begriff?

Der Begriff „Uterusmyom“ setzt sich aus zwei Teilen zusammen: „Uterus“ steht für die Gebärmutter, „Myom“ beschreibt eine Geschwulst, die aus Muskelgewebe besteht. Es handelt sich also um eine Wucherung, die direkt in der Muskulatur der Gebärmutterwand wächst. Diese Veränderungen sind in der Regel nicht bösartig und gehören zu den häufigsten gutartigen Tumoren im weiblichen Unterleib.

Wie entstehen Myome in der Gebärmutter?

Myome entstehen, wenn sich einzelne Muskelzellen der Gebärmutter unkontrolliert vermehren. Warum das passiert, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Vermutet wird ein Zusammenhang mit weiblichen Geschlechtshormonen, insbesondere Östrogen. Deshalb treten Myome vor allem im gebärfähigen Alter auf und schrumpfen oft nach den Wechseljahren wieder. Auch eine familiäre Veranlagung scheint eine Rolle zu spielen, denn manchmal sind mehrere Frauen einer Familie betroffen.

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Welche Beschwerden können auftreten?

Viele bemerken ein Uterusmyom zunächst gar nicht. Die meisten Myome machen keine Beschwerden und werden nur zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung entdeckt. Je nach Größe, Lage und Anzahl können aber verschiedene Symptome auftreten. Häufig kommt es zu einer verstärkten oder verlängerten Monatsblutung. Auch Zwischenblutungen sind möglich. Manche spüren ein Druckgefühl im Unterbauch, gelegentlich treten Schmerzen auf. Wenn ein Myom auf die Blase drückt, kann das zu häufigem Wasserlassen führen. Liegt es in der Nähe des Darms, sind manchmal Verstopfung oder ein Völlegefühl die Folge.

Muss man sich Sorgen machen?

Ein Uterusmyom ist fast immer gutartig und entwickelt sich nicht zu Krebs. Das allein ist für viele eine große Erleichterung. Trotzdem können die Veränderungen verunsichern, vor allem wenn sie zu starken Beschwerden führen oder plötzlich in einem Befund auftauchen. Die Angst, dass ein Myom sehr schnell wächst oder die Fruchtbarkeit beeinträchtigt, ist nicht ungewöhnlich. Tatsächlich wachsen die meisten Myome langsam und bleiben oft klein. Nur selten kommt es zu raschem Wachstum oder Komplikationen.

Wie werden Myome festgestellt?

Meist wird ein Uterusmyom im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung entdeckt. Ein Ultraschall gibt genaueren Aufschluss darüber, wie groß das Myom ist und wo es sich befindet. Je nach Lage wird zwischen verschiedenen Typen unterschieden. Wächst das Myom zum Beispiel außen an der Gebärmutter, spricht man von einem sogenannten subserösen Myom. Sitzt es in der Muskelschicht oder direkt unter der Gebärmutterschleimhaut, kann das die Art der Beschwerden beeinflussen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Nicht jedes Uterusmyom muss behandelt werden. Wenn keine Beschwerden auftreten, genügt oft eine regelmäßige Kontrolle. Starke Blutungen, Schmerzen oder Druckgefühle können jedoch eine Behandlung notwendig machen. Welche Therapie infrage kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Größe und Lage des Myoms, Beschwerden, Alter und Kinderwunsch spielen eine Rolle.

Zur Auswahl stehen verschiedene Möglichkeiten. Medikamente können das Wachstum bremsen oder die Beschwerden lindern. In manchen Fällen wird das Myom operativ entfernt, entweder einzeln oder zusammen mit der Gebärmutter. Es gibt auch schonende Verfahren, bei denen das Myom gezielt zerstört wird, etwa durch Hitze oder Ultraschall. Die Entscheidung für eine bestimmte Behandlung wird immer individuell getroffen.

Was bedeutet ein Uterusmyom für den Alltag?

Ein Myom ist meist kein Grund zur Sorge, solange keine Beschwerden bestehen. Viele leben jahrelang problemlos damit. Wichtig ist, auf Veränderungen zu achten und regelmäßige Kontrolluntersuchungen wahrzunehmen. Bei Kinderwunsch kann ein großes Myom die Fruchtbarkeit beeinflussen, das betrifft aber nur einen kleinen Teil der Betroffenen. Die meisten Frauen mit Myomen können ganz normal schwanger werden.

Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?

Stärkere oder unregelmäßige Blutungen, Schmerzen im Unterbauch oder ein anhaltendes Druckgefühl sind ein Anlass, eine gynäkologische Praxis aufzusuchen. Auch wenn ein Myom bereits bekannt ist und plötzlich Beschwerden auftreten, sollte das ärztlich abgeklärt werden. In den allermeisten Fällen lässt sich dann gemeinsam eine passende Lösung finden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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