Urologische Untersuchung – Ablauf, Gründe, Ergebnisse

Urologische Untersuchung – Ablauf, Gründe, Ergebnisse

31.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Eine urologische Untersuchung ist eine medizinische Untersuchung, bei der die Organe des Harntrakts und bei Männern auch die Geschlechtsorgane überprüft werden, um Erkrankungen oder Beschwerden in diesem Bereich zu erkennen oder auszuschließen.

Was gehört zur Urologie?

Die Urologie ist das medizinische Fachgebiet, das sich mit den Nieren, den Harnleitern, der Blase und der Harnröhre beschäftigt. Bei Männern zählt außerdem die Prostata sowie der Penis und die Hoden dazu. Urologische Untersuchungen werden sowohl bei Männern als auch bei Frauen durchgeführt, da beide Geschlechter Erkrankungen im Bereich der ableitenden Harnwege bekommen können. Bei Frauen sind es meist Blase und Harnröhre, bei Männern zusätzlich Prostata und äußere Geschlechtsorgane.

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Wann ist eine urologische Untersuchung sinnvoll?

Eine solche Untersuchung wird empfohlen, wenn Beschwerden wie Schmerzen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, Blut im Urin oder andauernde Unterleibsschmerzen auftreten. Auch bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten, unerklärlichem Nachlassen des Harnstrahls oder Problemen mit der Blase kann eine Abklärung notwendig sein. Für Männer ab 45 Jahren ist die jährliche Vorsorgeuntersuchung der Prostata ein fester Bestandteil der Früherkennung von Prostatakrebs.

Wie läuft eine urologische Untersuchung ab?

Zunächst findet meist ein ausführliches Gespräch statt. Dabei werden aktuelle Beschwerden, die Vorgeschichte und eventuell vorhandene Vorerkrankungen besprochen. Im Anschluss folgt die körperliche Untersuchung. Bei Männern wird häufig die Prostata abgetastet, indem der Arzt oder die Ärztin einen Finger vorsichtig in den Enddarm einführt, um Größe und Beschaffenheit der Prostata zu beurteilen. Die Hoden und der Penis werden ebenfalls auf Veränderungen untersucht.

Bei Frauen konzentriert sich die Untersuchung meist auf die Blase und die Harnröhre, manchmal auch auf die Nierenregion. Eine Ultraschalluntersuchung hilft, die inneren Organe wie Blase, Nieren oder Prostata sichtbar zu machen. Häufig wird außerdem eine Urinprobe benötigt, um Entzündungen, Blut oder andere Auffälligkeiten im Urin festzustellen.

Manchmal ist eine sogenannte Restharnmessung sinnvoll. Dabei wird überprüft, ob nach dem Wasserlassen noch Urin in der Blase verbleibt. In bestimmten Fällen kann eine Blasenspiegelung nötig sein, bei der ein dünner Schlauch mit Kamera über die Harnröhre in die Blase eingeführt wird. Dies geschieht meist nur, wenn andere Untersuchungen keinen eindeutigen Befund ergeben haben oder spezielle Beschwerden vorliegen.

Was bedeutet das Ergebnis?

Die Ergebnisse einer urologischen Untersuchung geben Aufschluss darüber, ob eine Erkrankung vorliegt, wie zum Beispiel eine Entzündung der Blase, eine Vergrößerung der Prostata, Harnsteine oder selten auch Tumore. Manchmal zeigt sich, dass alles unauffällig ist und keine weiteren Maßnahmen notwendig sind. In anderen Fällen können die Befunde Hinweise auf eine Erkrankung geben, die dann gezielt behandelt werden kann. Die genaue Bedeutung hängt immer vom individuellen Fall ab und wird im Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin erklärt.

Ist eine urologische Untersuchung unangenehm oder schmerzhaft?

Viele Menschen empfinden vor einer urologischen Untersuchung Unsicherheit oder Scham. Vor allem die Prostatauntersuchung oder das Abtasten der Hoden kann als unangenehm erlebt werden. Die meisten Untersuchungen sind aber nicht schmerzhaft und dauern nur wenige Minuten. Urologinnen und Urologen sind an solche Situationen gewöhnt und gehen behutsam sowie respektvoll vor. Es hilft, Fragen oder Sorgen offen anzusprechen. So kann die Untersuchung möglichst stressfrei verlaufen.

Was passiert nach der Untersuchung?

Im Anschluss an die Untersuchung werden die Ergebnisse besprochen. Falls Auffälligkeiten festgestellt wurden, kann es nötig sein, weitere Tests durchzuführen oder eine Behandlung einzuleiten. Das kann je nach Befund eine medikamentöse Therapie, eine Ernährungsumstellung oder in seltenen Fällen auch ein kleiner Eingriff sein. Wenn alles in Ordnung ist, ist keine weitere Maßnahme erforderlich, und es genügt oft, erst bei erneuten Beschwerden oder zur nächsten Vorsorge wieder einen Termin zu vereinbaren.

Eine urologische Untersuchung ist also ein wichtiger Schritt, um Beschwerden abzuklären und die Gesundheit der Harn- und Geschlechtsorgane zu schützen. Sie ermöglicht es, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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