TUR-P steht für „Transurethrale Resektion der Prostata“ und beschreibt ein operatives Verfahren, bei dem Gewebe aus der Prostata entfernt wird – meist, um Beschwerden beim Wasserlassen zu lindern.
Was steckt hinter der Abkürzung?
Die Bezeichnung Tur P, manchmal auch als TUR-P oder TURP geschrieben, setzt sich aus mehreren Teilen zusammen: „Transurethral“ bedeutet, dass der Eingriff durch die Harnröhre erfolgt. „Resektion“ steht für das Entfernen von Gewebe. Die Prostata ist eine kleine Drüse, die bei Männern unterhalb der Blase liegt und einen Teil der Samenflüssigkeit produziert. Bei diesem Eingriff wird überschüssiges Prostatagewebe abgetragen, das die Harnröhre einengt und so das Wasserlassen erschwert.
Wann wird eine TUR-P durchgeführt?
Häufig kommt die TUR-P bei einer sogenannten gutartigen Prostatavergrößerung zum Einsatz. Mit zunehmendem Alter wächst die Prostata bei vielen Männern, was zu Problemen beim Wasserlassen führen kann – etwa schwacher Harnstrahl, häufiges Wasserlassen oder das Gefühl, die Blase nicht richtig entleeren zu können. Wenn Medikamente nicht mehr ausreichen oder die Beschwerden zu stark werden, kann die transurethrale Resektion der Prostata helfen.
Seltener wird das Verfahren auch bei bestimmten Formen von Prostatakrebs angewendet, um die Harnwege freizumachen. In den meisten Fällen geht es jedoch um die Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung, die auch als benigne Prostatahyperplasie (BPH) bezeichnet wird.
Wie läuft die Operation ab?
Bei der TUR-P wird kein äußerer Schnitt gesetzt. Stattdessen führt die Ärztin oder der Arzt ein spezielles Instrument, das sogenannte Resektoskop, durch die Harnröhre bis zur Prostata vor. Mit einer kleinen elektrischen Schlinge wird dann das überschüssige Gewebe Schicht für Schicht abgetragen und über die Harnröhre entfernt. Die Operation findet meist unter Vollnarkose oder einer Teilnarkose statt. Nach dem Eingriff bleibt für einige Tage ein Blasenkatheter liegen, damit Urin und Blutreste abfließen können.
Fragen und Sorgen rund um den Eingriff
Viele stellen sich die Frage, wie riskant die Operation ist und was danach zu erwarten ist. Die TUR-P gilt als bewährtes und sicheres Verfahren mit jahrzehntelanger Erfahrung. Dennoch ist es verständlich, sich Gedanken über mögliche Risiken zu machen. Wie bei jeder Operation können Komplikationen auftreten – dazu zählen etwa Blutungen, Infektionen oder in seltenen Fällen eine vorübergehende Inkontinenz. Die meisten Beschwerden lassen sich jedoch gut behandeln und klingen nach einigen Tagen oder Wochen ab.
Ein weiteres Thema, das oft beschäftigt, sind mögliche Auswirkungen auf die Sexualität. Nach einer TUR-P kann es vorkommen, dass beim Samenerguss kein Samen mehr nach außen gelangt, sondern in die Blase zurückfließt („retrograde Ejakulation“). Das ist medizinisch unbedenklich, kann aber als störend empfunden werden. Die Potenz, also die Fähigkeit eine Erektion zu bekommen, bleibt in der Regel erhalten.
Was passiert nach der TUR-P?
Nach der Operation ist meist ein kurzer Krankenhausaufenthalt nötig, um die Heilung zu überwachen und Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Der Blasenkatheter wird entfernt, sobald die Blutung gestillt ist und das Wasserlassen wieder problemlos funktioniert. In den ersten Wochen nach dem Eingriff sollte körperliche Anstrengung vermieden werden, um die Heilung nicht zu behindern. Leichte Beschwerden beim Wasserlassen oder ein brennendes Gefühl sind zu Beginn normal und bessern sich meist rasch.
Gibt es Alternativen zu diesem Eingriff?
Neben der TUR-P existieren verschiedene andere Behandlungsmöglichkeiten, etwa medikamentöse Therapien, Laserbehandlungen oder minimalinvasive Verfahren. Welche Methode am besten geeignet ist, hängt von der individuellen Situation, dem Ausmaß der Beschwerden und möglichen Begleiterkrankungen ab. Ein ausführliches Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt hilft, die passende Therapie zu finden.
Verschiedene Bedeutungen der Abkürzung
Im medizinischen Alltag steht TUR-P fast immer für die transurethrale Resektion der Prostata. In seltenen Fällen kann die Abkürzung in anderen Zusammenhängen verwendet werden, etwa in technischen oder wissenschaftlichen Texten. Im Zweifel gibt immer der Zusammenhang im Arztbrief oder Befund Aufschluss darüber, was genau gemeint ist. Wer unsicher ist, kann direkt bei der behandelnden Praxis oder Klinik nachfragen.
Die Abkürzung TUR-P sollte also immer im jeweiligen Kontext betrachtet werden, um Missverständnisse zu vermeiden.