TUR beschreibt ein medizinisches Verfahren, bei dem mithilfe eines speziellen Instruments Gewebe aus der Harnblase entfernt wird – meist, um Tumore oder auffällige Schleimhautbereiche zu behandeln oder zu untersuchen. Die Abkürzung steht für „transurethrale Resektion der Blase“ oder genauer: für die transurethrale Resektion eines Blasentumors.
Was bedeutet „TUR der Blase“ genau?
Hinter dem Begriff verbirgt sich eine Operation, die über die Harnröhre durchgeführt wird. Das bedeutet: Über diesen natürlichen Zugang wird ein dünnes Instrument in die Blase eingeführt. Ein Schnitt von außen ist dabei nicht nötig. Mit einer kleinen elektrischen Schlinge oder einer anderen feinen Vorrichtung lassen sich so verdächtige Stellen in der Blase gezielt abtragen. Das entnommene Gewebe wird anschließend unter dem Mikroskop untersucht, um festzustellen, ob es sich beispielsweise um einen gut- oder bösartigen Tumor handelt.
Wann kommt das Verfahren zum Einsatz?
Eine TUR der Blase wird vor allem dann durchgeführt, wenn in der Blase auffällige Veränderungen entdeckt wurden. Das kann zum Beispiel bei einer Blasenspiegelung passieren, wenn die Ärztin oder der Arzt eine verdächtige Schleimhautstelle sieht. Häufigster Grund ist der Verdacht auf einen Blasentumor. Aber auch andere Veränderungen, wie Polypen oder chronische Entzündungen, können Anlass für eine solche Operation sein.
Die Methode dient sowohl der Diagnostik als auch der Therapie. Einerseits lässt sich durch die Gewebeentnahme genau feststellen, um was für eine Veränderung es sich handelt. Andererseits werden Tumore oder auffällige Bereiche, wenn möglich, direkt komplett entfernt.
Wie läuft eine TUR der Blase ab?
Das Verfahren findet in der Regel unter Vollnarkose oder einer Teilbetäubung statt. Über die Harnröhre wird das sogenannte Resektoskop in die Blase eingeführt. Mit einer feinen Drahtschlinge lassen sich dann die auffälligen Gewebestellen vorsichtig abtragen. Die Ärztin oder der Arzt kann dabei gezielt vorgehen und die betroffenen Stellen kontrolliert entfernen.
Das abgetragene Gewebe wird anschließend zur feingeweblichen Untersuchung ins Labor geschickt. Dort klärt sich, ob es sich um einen gutartigen Befund oder um Krebs handelt und wie weit eine mögliche Erkrankung fortgeschritten ist.
Nach dem Eingriff bleibt meist für einige Tage ein Blasenkatheter liegen, damit der Urin ungestört abfließen kann und die Blase geschont wird.
Was bedeutet das Ergebnis für mich?
Das Resultat der TUR der Blase ist entscheidend für das weitere Vorgehen. Wurde ein Tumor entfernt, gibt die feingewebliche Untersuchung Aufschluss darüber, wie aggressiv die Zellen sind und wie tief sie in die Blasenwand eingedrungen sind. Davon hängt ab, ob die Behandlung bereits abgeschlossen ist oder ob weitere Maßnahmen nötig werden.
Nicht immer bedeutet ein solcher Eingriff, dass eine Krebserkrankung vorliegt. Oft entpuppen sich auffällige Stellen als gutartige Veränderungen oder harmlose Polypen. Dennoch ist die Untersuchung wichtig, um Klarheit zu schaffen.
Häufige Sorgen und Fragen rund um die TUR
Viele machen sich Sorgen, wenn im Arztbrief von einer TUR die Rede ist. Die Vorstellung einer Operation an der Blase wirkt beängstigend. Die Methode ist jedoch seit Jahrzehnten bewährt und wird sehr häufig angewendet. Sie gilt als schonend, weil kein äußerer Schnitt nötig ist und die Erholungszeit meist kurz ausfällt.
Die Frage, ob nach dem Eingriff Beschwerden zurückbleiben, beschäftigt viele. Nach einer TUR kann es für einige Tage zu Brennen beim Wasserlassen oder leichtem Blut im Urin kommen. Das ist in der Regel harmlos und verschwindet nach kurzer Zeit wieder. Selten treten Komplikationen wie Infektionen oder stärkere Blutungen auf.
Ein weiterer Punkt: Muss nach einer TUR noch eine weitere Behandlung erfolgen? Das hängt ganz vom Ergebnis der Gewebeuntersuchung ab. In manchen Fällen reicht der Eingriff aus, in anderen sind weitere Maßnahmen nötig, etwa eine erneute Operation, eine Blasenspülung mit Medikamenten oder zusätzliche Kontrollen.
Verschiedene Bedeutungen und Schreibweisen
TUR ist eine Abkürzung für „transurethrale Resektion“. In der Urologie steht sie meist für die Entfernung von Gewebe aus der Blase, seltener aus der Prostata (dann: TUR-P). Im Zusammenhang mit „Blase“ ist damit fast immer die Entfernung eines Tumors oder auffälligen Gewebes aus der Harnblase gemeint. Die genaue Bedeutung ergibt sich immer aus dem Zusammenhang im Befund oder Arztbrief.
Abkürzungen wie TUR, tur-blase oder TUR-B sollten deshalb stets im Kontext gelesen werden. Nur so lässt sich sicher beurteilen, was genau gemeint ist.
Zusammengefasst
TUR beschreibt eine minimal-invasive Methode, um Gewebe aus der Harnblase zu entfernen und untersuchen zu lassen. Sie wird vor allem bei Verdacht auf Tumore oder andere auffällige Veränderungen eingesetzt. Die Methode ist bewährt, gut verträglich und liefert wichtige Informationen für die weitere Behandlung. Das Ergebnis der Gewebeuntersuchung entscheidet, ob weitere Schritte notwendig sind.