Truncus Brachiocephalicus: Die zentrale Arterie im Überblick

Truncus Brachiocephalicus: Die zentrale Arterie im Überblick

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist der Truncus brachiocephalicus?

Der Truncus brachiocephalicus ist eine große Arterie im oberen Brustbereich, die das sauerstoffreiche Blut vom Herzen in den rechten Arm und den rechten Halsbereich leitet. Wörtlich übersetzt bedeutet der Name „Arm-Kopf-Stamm“, was bereits auf die Versorgungsgebiete dieser Gefäßverzweigung hinweist.

Anatomische Lage und Funktion

Im menschlichen Körper entspringt der Truncus brachiocephalicus direkt aus der Hauptschlagader, der sogenannten Aorta. Er ist die erste große Abzweigung der Aorta, nachdem diese das Herz verlassen hat. Von dort aus zieht der Gefäßstamm nach rechts oben und teilt sich nach kurzer Strecke in zwei wichtige Arterien auf: die rechte gemeinsame Halsschlagader (Arteria carotis communis dextra) und die rechte Schlüsselbeinarterie (Arteria subclavia dextra).

Über diese Verzweigungen gelangt Blut in den rechten Arm sowie in den rechten Teil von Hals und Kopf. Die linke Körperseite wird direkt von anderen Arterien versorgt, sodass der Truncus brachiocephalicus ausschließlich für die rechte Seite zuständig ist. Ohne diesen Gefäßstamm wäre die Sauerstoffversorgung von Arm und Kopf auf der rechten Seite nicht gewährleistet.

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Bedeutung im medizinischen Kontext

In medizinischen Berichten, bei bildgebenden Untersuchungen oder Operationen im Brustbereich taucht der Begriff Truncus brachiocephalicus regelmäßig auf. Besonders bei Gefäßerkrankungen, Herzoperationen oder der Planung von Kathetereingriffen ist es wichtig, diesen Gefäßstamm genau zu kennen.

Manchmal wird der Truncus brachiocephalicus in Zusammenhang mit Gefäßverengungen, sogenannten Stenosen, oder Aussackungen (Aneurysmen) erwähnt. Solche Veränderungen sind jedoch vergleichsweise selten und werden meist im Rahmen spezieller Untersuchungen entdeckt. In den allermeisten Fällen beschreibt der Begriff jedoch einfach eine normale anatomische Struktur, ohne dass eine Erkrankung vorliegt.

Wann ist der Truncus brachiocephalicus relevant?

Der Truncus brachiocephalicus spielt vor allem dann eine Rolle, wenn Operationen oder Eingriffe im Bereich des oberen Brustkorbs oder der herznahen großen Gefäße geplant sind. Auch bei bestimmten Gefäßuntersuchungen, etwa einer Computertomografie (CT-Angiografie) oder einer Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße, wird gezielt auf diesen Gefäßstamm geachtet.

In seltenen Fällen können angeborene Varianten oder Veränderungen am Truncus brachiocephalicus vorliegen. Meist sind diese harmlos und werden zufällig entdeckt, etwa bei einer Routineuntersuchung. Nur in Ausnahmefällen kann eine krankhafte Veränderung wie eine Verengung oder ein Aneurysma medizinisch bedeutsam werden.

Was bedeutet der Begriff im Befund?

Steht in einem Befund oder Arztbrief der Ausdruck Truncus brachiocephalicus, ist damit in der Regel einfach das beschriebene Gefäß gemeint. Oft wird der Zustand des Gefäßes beurteilt, zum Beispiel ob die Wand unauffällig ist, ob Ablagerungen vorliegen oder ob das Blut ungehindert fließen kann. Nur wenn explizit auf Veränderungen, Auffälligkeiten oder Erkrankungen hingewiesen wird, besteht ein Anlass zur weiteren Abklärung.

Im Normalfall ist der Begriff Truncus brachiocephalicus kein Hinweis auf eine Erkrankung, sondern beschreibt lediglich einen wichtigen Abschnitt des Gefäßsystems im Brustbereich. Sollte sich aus dem Kontext des Befunds eine Auffälligkeit ergeben, wird dies in der Regel deutlich benannt und erläutert.

Kurz zusammengefasst

Der Truncus brachiocephalicus ist eine zentrale Arterie, die das Blut aus der Hauptschlagader zu Kopf und Arm auf der rechten Seite leitet. In medizinischen Texten und Befunden beschreibt der Begriff meist einfach diese anatomische Struktur. Nur selten stehen Erkrankungen oder Auffälligkeiten im Zusammenhang mit diesem Gefäßstamm. In den meisten Fällen gibt es keinen Grund zur Sorge, wenn der Begriff im Arztbrief auftaucht.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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