TPO Ak – Hinweise auf Schilddrüsenprobleme

TPO Ak – Hinweise auf Schilddrüsenprobleme

15.08.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet TPO Ak?

TPO Ak steht für „Thyreoperoxidase-Antikörper“. Damit sind spezielle Eiweiße gemeint, die das Immunsystem gegen ein bestimmtes Enzym in der Schilddrüse bildet. Dieses Enzym, die Thyreoperoxidase, ist wichtig für die Produktion der Schilddrüsenhormone. Werden TPO Ak im Blut nachgewiesen, spricht das für eine Reaktion des Immunsystems auf die Schilddrüse.

Warum werden TPO Ak bestimmt?

Die Bestimmung der TPO Ak erfolgt meist dann, wenn ein Verdacht auf eine Erkrankung der Schilddrüse besteht. Besonders häufig kommt das bei Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtsschwankungen, Haarausfall oder Herzrasen vor. Auch bei einer auffälligen Schilddrüse im Ultraschall oder veränderten Hormonwerten wird dieser Test genutzt. TPO Ak helfen dabei, herauszufinden, ob eine sogenannte Autoimmunerkrankung vorliegt. Das bedeutet, dass das eigene Abwehrsystem die Schilddrüse angreift.

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Was bedeutet ein erhöhter TPO Ak-Wert?

Ein erhöhter Wert zeigt, dass das Immunsystem Antikörper gegen das Schilddrüsenenzym bildet. Besonders typisch ist das bei der Hashimoto-Thyreoiditis, einer chronischen Entzündung der Schilddrüse. Auch beim Morbus Basedow, einer anderen Autoimmunerkrankung, können TPO Ak erhöht sein. Nicht immer bedeutet ein erhöhter Wert jedoch, dass sofort Beschwerden auftreten oder eine Behandlung notwendig ist. Manchmal werden TPO Ak auch zufällig entdeckt, etwa bei Routineuntersuchungen.

Ist ein positiver TPO Ak-Befund schlimm?

Viele Menschen sorgen sich, wenn sie einen auffälligen TPO Ak-Wert im Arztbrief lesen. Ein positiver Befund allein ist jedoch kein Grund zur Panik. Er zeigt lediglich, dass das Immunsystem auf die Schilddrüse reagiert. Ob daraus tatsächlich eine Erkrankung entsteht, hängt von weiteren Faktoren ab. Manche Menschen mit erhöhten TPO Ak haben keinerlei Beschwerden und bleiben dauerhaft gesund. Andere entwickeln im Verlauf eine Unterfunktion oder Entzündung der Schilddrüse. Entscheidend sind die begleitenden Laborwerte, das Befinden und die weitere Entwicklung.

Was passiert nach einem auffälligen Befund?

Nach dem Nachweis von TPO Ak wird meist die Funktion der Schilddrüse genauer untersucht. Dazu gehören weitere Bluttests, etwa für die Hormone TSH, fT3 und fT4. Auch eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse ist sinnvoll. So lässt sich erkennen, ob eine Entzündung oder eine Veränderung der Größe vorliegt. Die Behandlung richtet sich immer nach den Beschwerden und den Hormonwerten. Solange die Schilddrüse normal arbeitet und keine Symptome auftreten, ist oft keine Therapie notwendig. Regelmäßige Kontrollen helfen, Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Hashimoto-Thyreoiditis?

Stellt sich heraus, dass eine Hashimoto-Thyreoiditis vorliegt und eine Schilddrüsenunterfunktion entsteht, wird meist ein Schilddrüsenhormon als Tablette verschrieben. Das Ziel ist, den Hormonspiegel im Blut auszugleichen und Beschwerden wie Müdigkeit, Frieren oder Gewichtszunahme zu lindern. Die Dosierung wird individuell angepasst und regelmäßig kontrolliert. Eine Heilung der Autoimmunreaktion selbst ist bislang nicht möglich, aber die Symptome lassen sich in den meisten Fällen gut behandeln. Wichtig ist, die Schilddrüsenwerte im Blick zu behalten und bei Veränderungen mit dem Arzt oder der Ärztin zu sprechen.

Können TPO Ak auch ohne Erkrankung erhöht sein?

Ja, das kommt durchaus vor. Manche Menschen haben erhöhte TPO Ak, ohne dass die Schilddrüse beeinträchtigt ist. In diesen Fällen spricht man von einer sogenannten latenten Autoimmunreaktion. Das Risiko, im Laufe des Lebens eine Schilddrüsenerkrankung zu entwickeln, ist dann zwar etwas erhöht, aber nicht jeder mit positiven TPO Ak wird tatsächlich krank. Deshalb ist eine regelmäßige Kontrolle sinnvoll, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Zusammenfassung: Was tun bei TPO Ak im Befund?

Taucht der Begriff TPO Ak im Arztbrief auf, bedeutet das, dass das Immunsystem auf die Schilddrüse reagiert. Ob daraus eine Erkrankung entsteht, hängt von den Hormonwerten und möglichen Beschwerden ab. Ein erhöhter Wert ist kein Grund zur Sorge, sondern ein Hinweis, die Schilddrüse aufmerksam zu beobachten. In den meisten Fällen reicht es, die Werte regelmäßig kontrollieren zu lassen. Nur wenn tatsächlich eine Unterfunktion oder Entzündung entsteht, ist eine Behandlung notwendig.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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