Thrombokrit – Was der Laborwert über das Blut verrät

Thrombokrit – Was der Laborwert über das Blut verrät

24.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Thrombokrit ist ein Laborwert, der angibt, wie viel Volumen im Blut von den Blutplättchen, den sogenannten Thrombozyten, eingenommen wird. Dieser Wert wird häufig im Rahmen eines großen Blutbildes bestimmt und hilft dabei, die Blutgerinnung und das Risiko für Blutungs- oder Gerinnungsstörungen besser einzuschätzen.

Was steckt hinter dem Begriff?

Der Ausdruck Thrombokrit setzt sich zusammen aus „Thrombo-“ für Thrombozyten, also Blutplättchen, und „-krit“, was für Anteil oder Anteil am Gesamtvolumen steht. Ähnlich wie beim Hämatokrit, der den Anteil der roten Blutkörperchen am Blutvolumen beschreibt, zeigt der Thrombokrit, wie viel Prozent des Blutes aus Thrombozyten bestehen. Im Laborbericht wird dieser Wert meist mit „PCT“ abgekürzt, was für „Plateletcrit“ steht.

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Wie wird der Thrombokrit gemessen?

Die Bestimmung erfolgt vollautomatisch im Rahmen einer Blutuntersuchung. Dazu wird aus einer Blutprobe die Anzahl der Thrombozyten gemessen und mit deren durchschnittlicher Größe verrechnet. Das Ergebnis ist ein Prozentwert, der normalerweise zwischen 0,2 und 0,5 Prozent liegt. Liegt der Wert außerhalb dieses Bereichs, kann das Hinweise auf bestimmte Veränderungen im Blut geben.

Bedeutung für die Gesundheit

Ein normaler Thrombokrit-Wert zeigt, dass die Menge und Größe der Blutplättchen im gesunden Bereich liegen. Blutplättchen sind wichtig für die Blutgerinnung: Sie sorgen dafür, dass bei Verletzungen die Blutung gestoppt wird. Ist der Wert zu niedrig, kann das bedeuten, dass zu wenige oder zu kleine Thrombozyten im Blut vorhanden sind. Das kann das Risiko für Blutungen erhöhen. Ein zu hoher Wert kann darauf hindeuten, dass zu viele oder ungewöhnlich große Thrombozyten im Umlauf sind, was wiederum das Risiko für Blutgerinnsel steigern kann.

Wann ist der Thrombokrit verändert?

Ein zu niedriger Thrombokrit findet sich zum Beispiel bei bestimmten Bluterkrankungen, nach schweren Infektionen oder bei Knochenmarkserkrankungen. Auch Medikamente, die das Knochenmark beeinflussen, können den Wert senken. Ein zu hoher Wert tritt manchmal bei Erkrankungen auf, bei denen das Knochenmark zu viele Thrombozyten produziert. Dazu zählen bestimmte Formen von Leukämie oder chronische Entzündungen. In den meisten Fällen ist eine einzelne Abweichung des Thrombokrits jedoch kein Grund zur Sorge, sondern wird im Zusammenhang mit anderen Laborwerten und Beschwerden beurteilt.

Was passiert, wenn der Wert auffällig ist?

Fällt der Thrombokrit außerhalb des Normbereichs auf, wird meist nach den Ursachen gesucht. Ärztinnen und Ärzte schauen sich dann das gesamte Blutbild an, prüfen die Anzahl der Thrombozyten und deren Größe und fragen nach möglichen Symptomen wie Blutungsneigung, blauen Flecken oder einer erhöhten Neigung zu Thrombosen. Die weitere Abklärung richtet sich immer nach dem Gesamtbild und den Beschwerden.

Zusammenhänge mit anderen Blutwerten

Der Thrombokrit ist eng mit anderen Laborwerten verknüpft. Besonders wichtig sind die Thrombozytenzahl (wie viele Blutplättchen vorhanden sind) und das sogenannte mittlere Thrombozytenvolumen (MPV). Gemeinsam geben diese Werte ein genaues Bild davon, wie die Blutgerinnung funktioniert und ob das Risiko für Blutungen oder Gerinnsel erhöht ist. Veränderungen beim Thrombokrit allein sind selten entscheidend, sondern werden immer im Zusammenhang mit anderen Befunden betrachtet.

Was bedeutet Thrombokrit für den Alltag?

Im Alltag hat der Thrombokrit-Wert für die meisten Menschen keine direkte Bedeutung. Er ist ein Laborwert, der vor allem Ärztinnen und Ärzten hilft, bestimmte Erkrankungen auszuschließen oder zu erkennen. Nur wenn der Wert deutlich außerhalb des Normbereichs liegt und Beschwerden bestehen, kann er auf eine behandlungsbedürftige Ursache hinweisen. In vielen Fällen sind leichte Schwankungen harmlos und müssen nicht behandelt werden.

Der Thrombokrit ist also ein hilfreicher Laborwert, um die Blutgerinnung besser zu beurteilen, spielt aber für die meisten Menschen im Alltag keine große Rolle. Auffällige Werte sollten immer mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden, um die genaue Ursache zu klären.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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