Tenosynovitis bezeichnet eine Entzündung der Sehnenscheide, also der Hülle, die eine Sehne umgibt und sie wie ein Gleitlager schützt.
Was steckt hinter dieser Diagnose?
Sehnen sind faserige Stränge, die Muskeln mit Knochen verbinden und so Bewegungen ermöglichen. Damit sich Sehnen möglichst reibungslos bewegen können, verlaufen sie an bestimmten Stellen durch eine Art „Schutzrohr“, die Sehnenscheide. Diese ist mit einer dünnen Flüssigkeit ausgekleidet, die wie ein Schmiermittel wirkt. Kommt es nun zu einer Reizung oder Überlastung, kann sich die Sehnenscheide entzünden. Fachleute sprechen dann von einer Tenosynovitis. Ein anderer Begriff, der manchmal verwendet wird, ist Sehnenscheidenentzündung.
Typische Beschwerden und wie sie entstehen
Eine Entzündung der Sehnenscheide macht sich meist durch Schmerzen bemerkbar, die vor allem bei Bewegung stärker werden. Häufig schwellen die betroffenen Stellen an, fühlen sich warm an oder sind druckempfindlich. Besonders oft tritt diese Entzündung an Handgelenken, Fingern oder am Fuß auf. Die Ursache ist meist eine Überbeanspruchung, zum Beispiel durch sich ständig wiederholende Bewegungen beim Tippen, Handwerken oder Sport. Seltener steckt eine Infektion oder eine Grunderkrankung wie Rheuma dahinter.
Ist eine Tenosynovitis gefährlich?
Viele fragen sich, ob diese Diagnose etwas Schlimmes bedeutet. In den meisten Fällen ist eine Sehnenscheidenentzündung zwar schmerzhaft und kann im Alltag stark einschränken, sie ist aber meist nicht gefährlich. Wichtig ist, die betroffene Stelle zu schonen, um eine Verschlimmerung zu vermeiden. Bleibt die Entzündung unbehandelt oder wird die Sehne weiterhin stark belastet, kann sich der Zustand verschlechtern. In seltenen Fällen kann es zu dauerhaften Bewegungseinschränkungen oder zu einer chronischen Entzündung kommen.
Was hilft bei einer Sehnenscheidenentzündung?
Die Behandlung richtet sich danach, wie stark die Beschwerden sind und wodurch die Entzündung ausgelöst wurde. Im Vordergrund steht immer die Entlastung der betroffenen Sehne. Das bedeutet, auf schmerzhafte Bewegungen möglichst zu verzichten und die Hand, den Arm oder das Bein zu schonen. Kühlende Umschläge können die Schwellung lindern und Schmerzen reduzieren. Manchmal werden zusätzlich entzündungshemmende Medikamente empfohlen. Bei sehr starken Beschwerden kann eine Schiene helfen, die Bewegung einzuschränken. Nur selten ist eine Operation nötig, etwa wenn andere Maßnahmen nicht helfen oder Komplikationen auftreten.
Wie lange dauert die Heilung?
Viele möchten wissen, wie lange eine Tenosynovitis anhält. Das ist unterschiedlich und hängt davon ab, wie früh die Entzündung erkannt wird und wie konsequent geschont wird. Bei rechtzeitiger Behandlung klingen die Beschwerden oft schon nach wenigen Tagen bis Wochen ab. Wer die Ursache, etwa eine bestimmte Tätigkeit, meidet, hat gute Chancen, dass die Entzündung komplett ausheilt. In manchen Fällen kann es aber länger dauern, bis die Sehnenscheide wieder vollständig belastbar ist.
Was kann man selbst tun, um vorzubeugen?
Wer immer wieder unter Sehnenscheidenentzündungen leidet, fragt sich, wie sich das vermeiden lässt. Oft hilft es, einseitige oder wiederholte Bewegungen zu unterbrechen, regelmäßige Pausen einzulegen und die betroffenen Gelenke zu dehnen oder zu kräftigen. Ergonomische Arbeitsplätze und das Vermeiden von Überlastung sind ebenfalls sinnvoll. Bei ersten Anzeichen, wie Schmerzen oder Spannungsgefühl, ist es ratsam, frühzeitig zu reagieren und die Belastung zu reduzieren.
Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?
Wenn die Schmerzen sehr stark sind, Fieber auftritt oder die Beweglichkeit deutlich eingeschränkt ist, ist es wichtig, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Auch wenn sich die Beschwerden nach einigen Tagen nicht bessern oder immer wiederkehren, sollte die Ursache genauer abgeklärt werden. In seltenen Fällen kann hinter einer Tenosynovitis auch eine Infektion stecken, die gezielt behandelt werden muss.
Eine Tenosynovitis ist also meist gut behandelbar, kann aber den Alltag zeitweise stark beeinträchtigen. Mit etwas Geduld, Schonung und der richtigen Unterstützung heilt die Entzündung in den allermeisten Fällen wieder aus.