Symphyse: Was die Schambeinfuge leistet

Symphyse: Was die Schambeinfuge leistet

07.11.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Die Symphyse ist eine knorpelige Verbindung zwischen zwei Knochen, die vor allem im Bereich des Beckens eine wichtige Rolle spielt. In der Medizin bezeichnet dieser Begriff meist die Schambeinfuge, also die Verbindung der beiden Schambeine vorn am Becken.

Aufbau und Funktion der Symphyse

Im menschlichen Körper gibt es verschiedene Arten von Gelenken. Die Symphyse zählt zu den sogenannten unechten Gelenken. Anders als bei einem klassischen Gelenk wie dem Knie gibt es hier keinen echten Gelenkspalt, sondern einen festen Knorpel, der die beiden Knochen verbindet. Im Bereich des Beckens verbindet die Symphyse die linken und rechten Schambeinäste miteinander. Diese Verbindung sorgt für Stabilität, gibt dem Becken aber auch eine gewisse Elastizität. Besonders wichtig wird das zum Beispiel während der Schwangerschaft, wenn sich das Becken leicht weiten muss, damit das Kind bei der Geburt hindurchpasst.

Die Symphyse ist etwa vier bis fünf Zentimeter lang und liegt direkt über dem äußeren Genitalbereich. Sie ist von außen nicht sichtbar, kann aber bei bestimmten Bewegungen oder Druck tastbar sein.

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Wo kommt der Begriff noch vor?

Neben der bekannten Schambeinfuge gibt es im Körper noch weitere Verbindungen, die als Symphyse bezeichnet werden. Auch an der Wirbelsäule, zwischen den einzelnen Wirbelkörpern, gibt es sogenannte Bandscheiben, die streng genommen ebenfalls eine Form der Symphyse sind. Im medizinischen Alltag ist mit dem Begriff jedoch fast immer die Verbindung am Becken gemeint.

Wann spielt die Symphyse eine Rolle?

Im Alltag ist die Symphyse für die meisten Menschen nicht spürbar. Erst bei besonderen Belastungen oder bestimmten Lebensphasen kann sie in den Vordergrund rücken. Schwangere berichten manchmal über Schmerzen im Bereich der Schambeinfuge, besonders im letzten Schwangerschaftsdrittel. Das liegt daran, dass durch hormonelle Veränderungen die Bänder und der Knorpel weicher werden, damit das Becken beweglicher wird.

Auch bei Stürzen, Unfällen oder bestimmten Sportarten kann es zu Verletzungen im Bereich der Symphyse kommen. In seltenen Fällen kann sich die Verbindung entzünden oder sogar auseinanderweichen, was dann ärztlich abgeklärt werden muss. Das ist jedoch eher selten und betrifft meist spezielle Situationen, etwa nach einem schweren Unfall oder bei einer sehr schwierigen Geburt.

Was bedeutet das für medizinische Befunde?

Taucht der Begriff Symphyse in einem Arztbrief oder Befund auf, ist damit meist schlicht die anatomische Struktur gemeint. Häufig steht dort zum Beispiel, dass die Symphyse unauffällig ist – das heißt, sie zeigt im Ultraschall oder auf dem Röntgenbild keine krankhaften Veränderungen. Erst wenn Begriffe wie Symphysenlockerung, Symphysendehiszenz oder Symphysenschmerz dazukommen, handelt es sich um eine Diagnose oder ein konkretes Problem.

Zusammenfassung

Die Symphyse ist eine feste, aber leicht bewegliche Verbindung zwischen den Schambeinen. Sie ist ein normaler Bestandteil des Beckens und sorgt für Stabilität und Flexibilität. Im Alltag spielt sie keine spürbare Rolle, kann aber bei Schwangerschaft, Verletzungen oder bestimmten Erkrankungen in den Fokus rücken. In medizinischen Befunden steht der Begriff meist einfach für die anatomische Struktur und ist in aller Regel kein Grund zur Sorge.

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Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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