Subscapularis – Häufige Schulterprobleme erklärt

Subscapularis – Häufige Schulterprobleme erklärt

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist der Subscapularis?

Der Subscapularis ist ein Muskel der Schulter, der auf der Innenseite des Schulterblatts liegt und eine wichtige Rolle für die Bewegung und Stabilität des Schultergelenks spielt.

Lage und Funktion im Körper

Der Subscapularis gehört zur sogenannten Rotatorenmanschette. Das ist eine Gruppe von vier Muskeln, die gemeinsam dafür sorgen, dass der Oberarmkopf sicher in der flachen Pfanne des Schulterblatts gehalten wird. Ohne diese Muskeln wäre das Schultergelenk sehr instabil und anfällig für Verrenkungen.

Der Subscapularis sitzt direkt an der Vorderseite des Schulterblatts, also auf der Seite, die dem Brustkorb zugewandt ist. Von dort zieht er nach außen und setzt am Oberarmknochen an. Seine Hauptaufgabe besteht darin, den Arm nach innen zu drehen – zum Beispiel, wenn die Hand auf den Bauch gelegt wird. Außerdem hilft der Muskel dabei, den Arm am Körper zu halten und die Schulter insgesamt zu stabilisieren.

Ganzen Befund übersetzen?

Du hast einen Arztbericht oder Befund den du nicht verstehst? Dann nutze Simply Onno, um dir diesen in einfache Sprache übersetzen und erklären zu lassen.

Mehr Infos

Bedeutung in medizinischen Befunden

Der Begriff Subscapularis taucht häufig in Arztbriefen, Befunden von Ultraschall- oder MRT-Untersuchungen sowie Operationsberichten auf. Oft wird dabei beschrieben, ob der Muskel unverletzt ist, ob Anzeichen für eine Entzündung oder einen Riss bestehen oder ob altersbedingte Veränderungen, wie eine Sehnenabnutzung, vorliegen.

In vielen Fällen handelt es sich einfach um eine anatomische Beschreibung – zum Beispiel: „Der Subscapularis ist intakt.“ Das bedeutet, dass der Muskel und seine Sehne unversehrt sind. Nur wenn von einem Schaden oder einer Auffälligkeit die Rede ist, kann das zu Beschwerden führen.

Häufige Probleme rund um den Subscapularis

Der Subscapularis kann – wie andere Muskeln der Rotatorenmanschette – von Verletzungen oder Verschleiß betroffen sein. Am häufigsten kommt es zu einer sogenannten Sehnenruptur, also einem Riss der Sehne, die den Muskel mit dem Knochen verbindet. Das passiert meist durch einen Unfall, einen Sturz auf die ausgestreckte Hand oder bei starker Überlastung. Auch altersbedingter Verschleiß kann dazu führen, dass die Sehne dünner wird und schließlich reißt.

Typische Beschwerden bei einer Schädigung des Subscapularis sind Schmerzen an der Vorderseite der Schulter, Schwäche beim Drehen des Arms nach innen und Probleme beim Anheben oder Abspreizen des Arms. Manchmal knackt oder reibt es im Gelenk, wenn die Sehne nicht mehr richtig gleitet.

Wann ist ein Schaden am Subscapularis behandlungsbedürftig?

Nicht jede Veränderung am Subscapularis muss behandelt werden. Kleine Verschleißerscheinungen sind im höheren Alter völlig normal und machen oft keine Beschwerden. Erst wenn Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Kraftverlust auftreten, wird genauer untersucht, ob der Subscapularis betroffen ist.

Stellt sich heraus, dass die Sehne angerissen oder durchtrennt ist, hängt das weitere Vorgehen vom Ausmaß des Schadens und den persönlichen Bedürfnissen ab. Bei leichten Problemen helfen oft gezielte Physiotherapie und Schonung, um die Muskulatur zu stärken und Schmerzen zu lindern. Bei größeren Rissen, die die Beweglichkeit stark einschränken, kann ein operativer Eingriff notwendig sein, bei dem die Sehne wieder am Knochen befestigt wird.

Rolle bei der Schultergesundheit

Der Subscapularis ist unverzichtbar für eine gesunde, stabile Schulter. Nur wenn alle Muskeln der Rotatorenmanschette gut zusammenarbeiten, bleibt das Gelenk beweglich und belastbar. Wer regelmäßig Sport treibt, handwerklich arbeitet oder im Alltag viel mit den Armen macht, sollte auf eine kräftige, ausgeglichene Schultermuskulatur achten. Übungen zur Stärkung und Dehnung können helfen, Verletzungen vorzubeugen.

Was bedeutet der Begriff im Befund?

Steht in einem Befund oder Arztbrief der Begriff Subscapularis, ist damit meist einfach der Muskel selbst gemeint. Erst wenn von einer Schädigung, einem Riss oder einer Entzündung die Rede ist, besteht Anlass zur weiteren Abklärung. In den allermeisten Fällen handelt es sich jedoch nur um eine Beschreibung der anatomischen Verhältnisse – ohne Hinweis auf eine Erkrankung oder einen Defekt.

Der Subscapularis ist also ein wichtiger Bestandteil der Schulter, der für Beweglichkeit und Stabilität sorgt. In medizinischen Texten taucht der Begriff häufig auf, meist im Rahmen von Beschreibungen oder Untersuchungsbefunden. Nur wenn Beschwerden auftreten, sollte genauer hingeschaut werden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

Jetzt ganzen Befund übersetzen