Stationär: Klinikaufenthalt verständlich erklärt

Stationär: Klinikaufenthalt verständlich erklärt

PD Dr. med. Witold Polanski

Stationär bedeutet in der Medizin, dass eine Behandlung oder Versorgung in einem Krankenhaus oder einer anderen speziellen Einrichtung erfolgt, bei der du für einen bestimmten Zeitraum rund um die Uhr aufgenommen wirst.

Was steckt hinter dem Begriff?

Wenn in einem Arztbrief, Befund oder Gespräch von „stationär“ die Rede ist, geht es immer um eine Versorgung, bei der du das Krankenhaus nicht zwischendurch verlassen kannst. Im Gegensatz zur ambulanten Behandlung, bei der du nach Hause gehst, bleibst du bei einer stationären Aufnahme Tag und Nacht in der Klinik. Das kann zum Beispiel in einem Krankenhaus, einer Reha-Klinik oder einer psychiatrischen Einrichtung sein.

Der Aufenthalt beginnt meist mit der Aufnahme auf einer Station. Dort kümmern sich Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte rund um die Uhr um dich. Ziel ist es, Erkrankungen zu behandeln, die intensive medizinische Überwachung oder spezielle Therapien erfordern, die zu Hause oder in einer Praxis nicht möglich wären.

Ganzen Befund übersetzen?

Du hast einen Arztbericht oder Befund den du nicht verstehst? Dann nutze Simply Onno, um dir diesen in einfache Sprache übersetzen und erklären zu lassen.

Mehr Infos

Wann ist eine stationäre Behandlung notwendig?

Eine stationäre Aufnahme wird dann nötig, wenn die medizinische Situation es verlangt. Das kann zum Beispiel bei schweren Erkrankungen, nach Operationen oder bei akuten Notfällen der Fall sein. Auch wenn eine genaue Überwachung nötig ist, etwa bei bestimmten Medikamenteneinstellungen, schweren Infektionen oder nach Unfällen, ist ein stationärer Aufenthalt oft unvermeidbar.

Manchmal wird eine geplante, also „elektive“ Aufnahme durchgeführt, etwa für eine geplante Operation oder eine spezielle Diagnostik. Weitere Informationen dazu gibt es im Artikel zur elektiven Aufnahme.

Was passiert während eines stationären Aufenthalts?

Während du stationär behandelt wirst, bist du in einem Patientenzimmer untergebracht. Dort finden regelmäßig Untersuchungen, Behandlungen und Gespräche mit dem medizinischen Team statt. Die Pflegekräfte übernehmen die Grundversorgung, helfen bei der Körperpflege und achten darauf, dass du dich erholst. Ärztinnen und Ärzte kommen für Visiten, kontrollieren den Verlauf und passen die Therapie an.

Je nach Grund des Aufenthalts kann es sein, dass du verschiedene Therapien bekommst, zum Beispiel Infusionen, Schmerzmittel, Physiotherapie oder spezielle Untersuchungen wie Röntgen oder Ultraschall. Das Ziel ist immer, deine Gesundheit so weit zu stabilisieren, dass du wieder nach Hause oder in eine andere Form der Versorgung entlassen werden kannst.

Unterschiede zu anderen Versorgungsformen

Stationär ist das Gegenteil von ambulant. Ambulant bedeutet, dass du nach einer Behandlung direkt wieder nach Hause gehen kannst – zum Beispiel nach einer Blutabnahme, einem Arzttermin oder einer kleinen Operation, die keine Überwachung erfordert.

Daneben gibt es noch die teilstationäre Versorgung, etwa in einer Tagesklinik. Dort verbringst du nur einen Teil des Tages in der Einrichtung, schläfst aber zu Hause. Diese Form wird zum Beispiel in der Psychiatrie oder bei bestimmten Reha-Maßnahmen genutzt.

Wie lange dauert ein stationärer Aufenthalt?

Die Dauer hängt ganz von der Erkrankung und dem Behandlungsverlauf ab. Manche bleiben nur wenige Tage, andere mehrere Wochen. Die Entlassung erfolgt, sobald keine intensive medizinische Betreuung mehr notwendig ist und die weitere Behandlung ambulant oder in einer anderen Einrichtung fortgesetzt werden kann.

Was bedeutet das für dich?

Ein stationärer Aufenthalt kann zunächst ungewohnt sein. Du gibst einen Teil deiner Selbstständigkeit ab und bist auf die Abläufe im Krankenhaus angewiesen. Gleichzeitig bietet die stationäre Versorgung die Sicherheit, dass du jederzeit medizinisch betreut bist und im Notfall sofort Hilfe bekommst.

Nach dem Ende des Aufenthalts erhältst du meist einen Arztbrief, in dem „stationär“ als Hinweis auf den Zeitraum und die Art der Behandlung steht. Auch bei Überweisungen oder in Befunden taucht der Begriff immer wieder auf, um zu zeigen, dass die Behandlung nicht ambulant, sondern unter ständiger medizinischer Überwachung erfolgte.

Häufige Fragen zur stationären Aufnahme

Viele fragen sich, ob eine stationäre Behandlung wirklich notwendig ist oder ob es Alternativen gibt. Die Entscheidung trifft das medizinische Team immer nach sorgfältiger Abwägung. In manchen Fällen ist eine ambulante Behandlung nicht ausreichend sicher oder wirksam. Die Kosten für einen stationären Aufenthalt übernimmt in der Regel die Krankenversicherung, wenn die medizinische Notwendigkeit vorliegt.

Manche machen sich Sorgen um ihre Privatsphäre, den Tagesablauf oder mögliche Wartezeiten. Im Krankenhaus gibt es feste Abläufe, aber auch Möglichkeiten, persönliche Dinge mitzubringen und Besuche zu empfangen. Bei Unsicherheiten hilft es, direkt mit dem Pflegepersonal oder den behandelnden Ärztinnen und Ärzten zu sprechen.

Fazit: Stationär als wichtiger Teil der medizinischen Versorgung

Der Begriff beschreibt eine Versorgung, die über das hinausgeht, was ambulant möglich ist. Stationäre Aufenthalte sind immer dann wichtig, wenn intensive Betreuung, schnelle medizinische Hilfe oder spezielle Therapien gebraucht werden. Nach der Entlassung kann die Behandlung oft ambulant oder in einer anderen Form weitergeführt werden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

Jetzt ganzen Befund übersetzen