Spongioblastom: Bösartiger Tumor im Nervensystem

Spongioblastom: Bösartiger Tumor im Nervensystem

14.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Das Spongioblastom ist eine seltene, bösartige Form von Tumor, die im Gehirn oder Rückenmark entstehen kann und sich aus sogenannten unreifen Nervenzellen entwickelt.

Woher stammt der Begriff?

Der Ausdruck Spongioblastom setzt sich aus zwei Teilen zusammen: „Spongio-“ bezieht sich auf schwammartige Zellen, während „-blastom“ eine tumoröse, also geschwulstartige Veränderung bezeichnet. In der Medizin steht „Blastom“ immer für einen Tumor, der aus sehr frühen, unreifen Zellen hervorgeht. Beim Spongioblastom handelt es sich also um einen Tumor, der aus bestimmten Vorläuferzellen des Nervensystems entsteht. Diese Zellen sind normalerweise nur in der Entwicklung des Gehirns oder Rückenmarks aktiv.

Wie entsteht ein Spongioblastom?

Ein Spongioblastom zählt zu den sogenannten Neoplasien, also zu den Neubildungen von Gewebe, die entweder gutartig oder bösartig sein können. In diesem Fall ist der Tumor leider meistens bösartig. Das bedeutet, dass die Zellen unkontrolliert wachsen und sich in das umliegende gesunde Gewebe ausbreiten können. Spongioblastome entstehen meist im zentralen Nervensystem, also im Gehirn oder Rückenmark, und gehen von unreifen, sogenannten spongioblastischen Zellen aus.

Ganzen Befund übersetzen?

Du hast einen Arztbericht oder Befund den du nicht verstehst? Dann nutze Simply Onno, um dir diesen in einfache Sprache übersetzen und erklären zu lassen.

Mehr Infos

Wer kann betroffen sein?

Spongioblastome sind sehr selten und treten meist im Kindes- oder Jugendalter auf, können aber auch bei Erwachsenen vorkommen. Es handelt sich um eine Form von Hirntumor, die zu den sogenannten Gliomen zählt. Gliome sind Tumoren, die von den Stützzellen des Nervensystems ausgehen. Das Spongioblastom ist eine sehr aggressive Variante davon.

Symptome und Beschwerden

Welche Beschwerden ein Spongioblastom verursacht, hängt davon ab, wo im Gehirn oder Rückenmark der Tumor wächst. Häufige Anzeichen können Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Sehstörungen sein. Auch Krampfanfälle, Lähmungen oder Veränderungen im Verhalten sind möglich. Wenn der Tumor das Rückenmark betrifft, können Taubheitsgefühle, Schwäche in Armen oder Beinen oder Probleme beim Gehen auftreten. Die Symptome entwickeln sich oft innerhalb weniger Wochen oder Monate und nehmen meist schnell an Intensität zu.

Ist ein Spongioblastom gefährlich?

Die Diagnose Spongioblastom kann sehr beunruhigend sein, weil es sich um eine bösartige und sehr aggressive Form von Tumor handelt. Die Erkrankung schreitet häufig rasch voran und kann das umliegende Gewebe im Gehirn oder Rückenmark schädigen. Viele fragen sich, ob der Tumor heilbar ist und welche Aussichten bestehen. Leider ist ein Spongioblastom oft schwierig zu behandeln, weil es tief im Nervensystem liegt und sich schnell ausbreiten kann. Die Prognose hängt stark davon ab, wie früh der Tumor entdeckt wird, wie groß er ist und ob er vollständig entfernt werden kann.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Therapie eines Spongioblastoms richtet sich nach Größe, Lage und Ausbreitung des Tumors. In den meisten Fällen wird versucht, den Tumor operativ zu entfernen, sofern dies möglich ist. Oft schließt sich eine Bestrahlung des betroffenen Bereichs an, um eventuell verbliebene Tumorzellen zu zerstören. Auch eine Chemotherapie kommt manchmal zum Einsatz, um das Wachstum der Krebszellen zu bremsen. Wichtig ist eine enge Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Team aus Neurochirurgen, Onkologen und weiteren Fachleuten. Die Behandlung ist meist langwierig und erfordert viel Geduld. Trotzdem gibt es immer wieder Fortschritte in der Medizin, die neue Hoffnung geben können.

Was bedeutet die Diagnose für den Alltag?

Die Diagnose Spongioblastom bringt viele Unsicherheiten mit sich. Die Krankheit kann das Leben stark verändern, da Symptome wie Kopfschmerzen, Lähmungen oder Krampfanfälle den Alltag einschränken. Auch die Behandlung selbst ist oft mit Nebenwirkungen verbunden, die körperlich und seelisch belastend sein können. Viele stellen sich die Frage, wie es weitergeht, ob eine vollständige Heilung möglich ist und wie lange die Therapie dauert. Die Antworten darauf sind individuell sehr unterschiedlich und hängen von vielen Faktoren ab.

Was tun nach der Diagnose?

Nach der Diagnose ist es wichtig, sich von einem spezialisierten Team begleiten zu lassen. Fachärzte für Neurologie, Neurochirurgie und Onkologie können die beste Therapie empfehlen und individuell anpassen. Auch psychologische Unterstützung kann helfen, mit Ängsten und Sorgen umzugehen. Es lohnt sich, Fragen offen anzusprechen und gemeinsam mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten die nächsten Schritte zu planen. Unterstützung durch Familie, Freunde und Selbsthilfegruppen kann ebenfalls entlasten.

Das Spongioblastom ist eine schwere, aber sehr seltene Erkrankung. Moderne Diagnostik und Therapie bieten heute mehr Möglichkeiten als früher, die Krankheit zu behandeln und die Lebensqualität zu verbessern. Bei Unsicherheiten oder neuen Beschwerden sollte immer zeitnah ärztlicher Rat eingeholt werden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

Jetzt ganzen Befund übersetzen