Sodbrennen ist ein unangenehmes, brennendes Gefühl in der Brust oder im oberen Bauchbereich, das durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre verursacht wird. Viele Menschen leiden gelegentlich darunter, während es bei anderen zu einem chronischen Problem werden kann. Besonders nach üppigen Mahlzeiten, beim Liegen oder nach dem Konsum bestimmter Lebensmittel tritt Sodbrennen verstärkt auf. In diesem Artikel erfährst du, welche Ursachen Sodbrennen hat, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und welche Maßnahmen helfen können, die Beschwerden langfristig zu lindern.
Ursachen von Sodbrennen
Sodbrennen entsteht, wenn der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre (Ösophagussphinkter) nicht mehr richtig funktioniert und Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt. Dies kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden. Besonders häufig sind fettreiche oder sehr große Mahlzeiten, kohlensäurehaltige Getränke, Nikotin, Alkohol und stark gewürzte Speisen. Auch Übergewicht und Stress können den Druck auf den Magen erhöhen und so den Rückfluss der Magensäure begünstigen.
In manchen Fällen liegt eine gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) vor, eine chronische Erkrankung, bei der der Säurerückfluss regelmäßig auftritt und langfristig die Schleimhaut der Speiseröhre schädigen kann.
Sodbrennen und Kaffee
Kaffee ist ein häufig genannter Auslöser für Sodbrennen. Der Grund liegt darin, dass Kaffee die Produktion von Magensäure anregt und gleichzeitig die Spannung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen senken kann. Besonders schwarzer Kaffee auf nüchternen Magen kann Sodbrennen verstärken.
Wer empfindlich auf Kaffee reagiert, sollte darauf achten, ihn nicht direkt nach dem Aufstehen und idealerweise nicht auf leeren Magen zu trinken. Auch der Umstieg auf magenfreundlichere Alternativen, wie koffeinfreien Kaffee oder Getreidekaffee, kann helfen, Beschwerden zu reduzieren.
Medikamente bei Sodbrennen
Zur Behandlung von Sodbrennen stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Antazida wie Maaloxan oder Rennie neutralisieren die Magensäure und sorgen für eine schnelle Linderung. Protonenpumpenhemmer (PPI) wie Pantoprazol oder Omeprazol reduzieren die Säureproduktion des Magens und sind besonders bei wiederkehrendem Sodbrennen oder einer Refluxkrankheit wirksam. H2-Blocker wie Ranitidin wirken ebenfalls säurehemmend, werden aber seltener eingesetzt.
Medikamente sollten nicht dauerhaft ohne ärztliche Rücksprache eingenommen werden, da einige, insbesondere Protonenpumpenhemmer, bei langfristigem Gebrauch Nebenwirkungen haben können, wie eine veränderte Aufnahme von Nährstoffen oder ein erhöhtes Risiko für Infektionen im Magen-Darm-Trakt.
Heilerde bei Sodbrennen
Ein bewährtes Hausmittel gegen Sodbrennen ist Heilerde. Sie bindet überschüssige Magensäure und kann dadurch die Beschwerden lindern. Heilerde wird entweder als Pulver oder in Kapseln angeboten und kann mit Wasser verrührt eingenommen werden. Viele Menschen berichten von einer schnellen und natürlichen Linderung durch dieses Mittel.
Besonders bei gelegentlichem Sodbrennen kann Heilerde eine schonende Alternative zu klassischen Medikamenten sein. Sie sollte jedoch nicht als alleinige Langzeitlösung genutzt werden, wenn Sodbrennen regelmäßig auftritt.
Aufstoßen mit Sodbrennen
Sodbrennen geht oft mit unangenehmem sauren Aufstoßen einher. Dabei steigt Magensäure bis in den Mund- und Rachenraum auf, was einen bitteren oder sauren Geschmack hinterlässt. Dies tritt besonders häufig nach fettigen oder großen Mahlzeiten auf oder wenn man sich direkt nach dem Essen hinlegt.
Um dieses Symptom zu reduzieren, sollte man nach dem Essen auf eine aufrechte Haltung achten, kleinere Mahlzeiten bevorzugen und langsam essen. Auch der Verzicht auf stark säurehaltige Lebensmittel wie Zitrusfrüchte oder kohlensäurehaltige Getränke kann helfen, das Aufstoßen zu reduzieren.
Sodbrennen nachts
Viele Menschen leiden besonders nachts unter Sodbrennen, da sich die liegende Position begünstigend auf den Rückfluss der Magensäure auswirkt. Nachts kann die Magensäure ungehindert in die Speiseröhre gelangen, da der Schwerkrafteffekt, der normalerweise hilft, sie im Magen zu halten, wegfällt.
Eine Möglichkeit, nächtliches Sodbrennen zu vermeiden, ist es, mindestens drei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen. Ein leicht erhöhtes Kopfteil des Bettes kann ebenfalls helfen, den Rückfluss zu verhindern. Auch das Vermeiden von alkoholischen Getränken oder späten, fettigen Mahlzeiten kann zu einer deutlichen Besserung führen.
Behandlung und Vorbeugung von Sodbrennen
Um Sodbrennen langfristig zu vermeiden, sind einige einfache Maßnahmen hilfreich. Eine ausgewogene, säurearme Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von großen oder sehr fettigen Mahlzeiten können die Symptome deutlich reduzieren. Auch eine bewusste Körperhaltung nach dem Essen und das Meiden von säurefördernden Lebensmitteln wie Kaffee, Alkohol oder stark gewürzten Speisen können helfen.
Bei gelegentlichem Sodbrennen sind Hausmittel wie Heilerde, Haferschleim oder Kamillentee oft ausreichend. Treten die Beschwerden jedoch häufiger auf oder werden sie von weiteren Symptomen wie Schmerzen beim Schlucken oder ungewolltem Gewichtsverlust begleitet, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
Fazit
Sodbrennen ist weit verbreitet und kann durch viele Faktoren wie Ernährung, Stress oder bestimmte Medikamente begünstigt werden. Während gelegentliches Sodbrennen meist harmlos ist, kann eine dauerhafte Refluxproblematik zu ernsthaften Schäden an der Speiseröhre führen. Eine bewusste Ernährung, gesunde Lebensweise und gezielte Maßnahmen wie das Meiden von Auslösern oder die Einnahme von Heilerde können helfen, Beschwerden zu lindern. Falls Sodbrennen regelmäßig oder sehr stark auftritt, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, um mögliche Ursachen zu identifizieren und geeignete Therapien einzuleiten.
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