Sinutubulärer Übergang am Herzen erklärt

Sinutubulärer Übergang am Herzen erklärt

27.06.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist der sinutubuläre Übergang?

Der sinutubuläre Übergang bezeichnet in der Medizin eine bestimmte Grenze am Herzen, genauer gesagt an der Hauptschlagader (Aorta), dort wo sie direkt an die Hauptkammer (linkes Ventrikel) anschließt. Gemeint ist der Übergangsbereich zwischen dem sogenannten Sinus aortae – einer kleinen Ausbuchtung direkt oberhalb der Aortenklappe – und dem Beginn des eigentlichen, röhrenförmigen Teils der Aorta, der als Tubus bezeichnet wird.

Wo liegt der sinutubuläre Übergang genau?

Im Inneren des Herzens verlässt das sauerstoffreiche Blut die linke Herzkammer durch die Aortenklappe. Direkt darüber befindet sich ein kurzer Abschnitt, der Sinus aortae genannt wird. Dieser Bereich ist leicht erweitert und bildet die sogenannten Sinus Valsalvae. Sie dienen unter anderem als Ursprung für die Herzkranzgefäße, die das Herz selbst mit Blut versorgen. Der sinutubuläre Übergang ist die Stelle, an der diese Ausbuchtung in den normalen, geraden Abschnitt der Aorta übergeht. Ab diesem Punkt spricht man dann vom aufsteigenden Teil der Hauptschlagader.

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Warum ist dieser Bereich medizinisch wichtig?

Der sinutubuläre Übergang spielt eine wichtige Rolle für die Funktion der Aortenklappe und die Stabilität der Aorta. Hier treffen unterschiedliche Gewebearten aufeinander, die jeweils verschiedene Aufgaben erfüllen. Die Aortenklappe sorgt dafür, dass das Blut nur in eine Richtung – nämlich aus dem Herzen heraus – fließt. Der Sinus aortae ermöglicht es den Klappentaschen, sich optimal zu öffnen und zu schließen. Der anschließende Tubus leitet das Blut weiter in den Körperkreislauf.

Veränderungen oder Erweiterungen an diesem Übergang können Hinweise auf bestimmte Erkrankungen geben, zum Beispiel auf eine Erweiterung der Aorta (Aneurysma) oder auf angeborene Klappenfehler. Deshalb wird der sinutubuläre Übergang häufig bei Ultraschalluntersuchungen (Echokardiografie) oder anderen bildgebenden Verfahren genau vermessen und beurteilt.

Wann taucht der Begriff im Arztbrief auf?

Der Begriff sinutubulärer Übergang findet sich oft in Befunden zur Herzuntersuchung, vor allem bei Herzultraschall oder CT/MRT-Aufnahmen. Ärztinnen und Ärzte beschreiben damit, ob dieser Bereich normal aussieht oder ob Auffälligkeiten bestehen – etwa eine Erweiterung, eine Einengung oder andere strukturelle Besonderheiten. Manchmal wird auch der Durchmesser an dieser Stelle angegeben, um Veränderungen im Verlauf zu erkennen oder zu dokumentieren.

Muss man sich Sorgen machen, wenn dieser Begriff genannt wird?

Der sinutubuläre Übergang ist zunächst einmal ein ganz normaler anatomischer Begriff und beschreibt einfach eine bestimmte Stelle am Herzen. Alle Menschen haben diesen Bereich. Wenn im Befund keine Auffälligkeiten erwähnt werden, ist das ein Zeichen dafür, dass hier alles in Ordnung ist.

Nur wenn explizit von einer Erweiterung, Verengung oder anderen Veränderungen die Rede ist, kann das auf eine Erkrankung oder ein Risiko hinweisen. In solchen Fällen folgt in der Regel eine genauere Erklärung oder weitere Diagnostik. Der Begriff selbst ist aber keine Krankheit, sondern beschreibt lediglich einen wichtigen Abschnitt der Hauptschlagader am Herzen.

Zusammengefasst

Der sinutubuläre Übergang ist die Grenze zwischen dem bauchigen Anfangsteil der Hauptschlagader direkt nach der Aortenklappe und dem anschließenden geraden Abschnitt. Er spielt eine wichtige Rolle in der Anatomie und Funktion des Herzens. In medizinischen Befunden dient er vor allem als Orientierungspunkt, um Veränderungen oder Auffälligkeiten an der Aorta präzise zu beschreiben.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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