Die Bezeichnung „Sequenzen“ beschreibt in der medizinischen Bildgebung verschiedene Aufnahmearten oder Einstellungen, mit denen zum Beispiel bei einer MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomografie) unterschiedliche Gewebe und Strukturen sichtbar gemacht werden.
Was heißt „Sequenzen“ im MRT?
In der Radiologie meint der Begriff Sequenz eine bestimmte Art, wie die Bilder im MRT erstellt werden. Jede Sequenz ist dabei eine festgelegte Abfolge von technischen Einstellungen, die dafür sorgt, dass bestimmte Gewebearten besonders gut dargestellt werden. So kann zum Beispiel Fett, Wasser, Blut oder krankhaft verändertes Gewebe gezielt sichtbar gemacht werden. Die Auswahl der Sequenzen entscheidet also darüber, wie die Bilder am Ende aussehen und welche Details erkennbar sind.
Warum gibt es verschiedene Sequenzen?
Unterschiedliche Fragestellungen erfordern unterschiedliche Blickwinkel. Manche Krankheiten oder Veränderungen im Körper lassen sich nur erkennen, wenn das Gewebe auf eine ganz bestimmte Weise abgebildet wird. Deshalb gibt es nicht die eine „richtige“ Aufnahme, sondern verschiedene Sequenzen, die jeweils andere Informationen liefern. Radiologinnen und Radiologen wählen gezielt aus, welche Sequenzen gebraucht werden – je nachdem, was untersucht werden soll.
Ein klassisches Beispiel: Bei Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall im Rücken werden andere Sequenzen genutzt als bei der Suche nach Entzündungen im Gehirn. Auch wenn es um Tumoren, Blutungen oder Gelenkerkrankungen geht, kommen ganz unterschiedliche Bildabfolgen zum Einsatz.
Typische Sequenzen – kurz erklärt
Häufig begegnen einem im Befund Begriffe wie „T1“, „T2“, „TSE“, „FLAIR“ oder „DWI“. Das sind Namen für verschiedene Sequenzen. Die Buchstaben und Zahlen stehen jeweils für bestimmte technische Einstellungen.
T1- und T2-Sequenzen gehören zu den wichtigsten Grundtypen im MRT. Sie unterscheiden sich darin, wie sie Wasser und Fett im Körper darstellen. T1-Bilder zeigen Fett besonders hell und Wasser eher dunkel. T2-Bilder machen Flüssigkeiten wie Wasser oder Entzündungen hell sichtbar, Fett erscheint dagegen dunkler. Wer mehr dazu wissen möchte, findet unter T2W Tse und T1W Tse ausführliche Erklärungen.
TSE steht für Turbo-Spin-Echo, eine schnelle Variante der Standardsequenzen, die besonders scharfe Bilder liefert. Auch Kombinationen wie „T2 TSE sagittal“ sind häufig zu lesen – das bedeutet, es wurde eine T2-Sequenz in einer bestimmten Richtung (sagittal = von der Seite) aufgenommen. Mehr dazu gibt es unter Was Bedeutet T2 Tse Sagittal.
FLAIR, DWI, GRE und andere Kürzel stehen ebenfalls für spezielle Sequenzen, die jeweils bestimmte Besonderheiten sichtbar machen. So wird zum Beispiel FLAIR oft bei Hirnuntersuchungen eingesetzt, um Flüssigkeiten auszublenden und krankhafte Veränderungen besser zu erkennen.
Was bedeutet das für den Befund?
Wenn im Arztbrief oder Befund von verschiedenen Sequenzen die Rede ist, beschreibt das also einfach, mit welchen technischen Einstellungen die Bilder gemacht wurden. Die Auswahl ist kein Hinweis auf eine bestimmte Krankheit, sondern zeigt nur, dass gezielt nach bestimmten Auffälligkeiten gesucht wurde. Die genaue Auswertung übernimmt immer eine Fachärztin oder ein Facharzt für Radiologie.
Für medizinische Laien ist es nicht nötig, jede Sequenz im Detail zu verstehen. Wichtig ist zu wissen: Die Vielfalt an Sequenzen erhöht die Aussagekraft der Untersuchung und hilft dabei, möglichst viele Veränderungen im Körper sicher zu erkennen.
Fazit: Sequenzen sind „Blickwinkel“ im MRT
Zusammengefasst: Sequenzen sind verschiedene Arten, wie ein MRT-Bild aufgenommen wird. Sie sorgen dafür, dass unterschiedliche Gewebearten und Krankheiten sichtbar werden. Die Auswahl der Sequenzen richtet sich immer nach dem Untersuchungsziel und ist ein wichtiger Teil der modernen Diagnostik. Wer im Befund Begriffe wie „T1“, „T2“, „TSE“ oder „FLAIR“ liest, kann sicher sein, dass gezielt nach bestimmten Veränderungen gesucht wurde – und dass die Bilder aus mehreren Perspektiven betrachtet werden, um ein möglichst genaues Ergebnis zu bekommen.