Die Sella turcica ist eine kleine, sattelförmige Vertiefung im Schädelknochen, genauer gesagt im sogenannten Keilbein, in der die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) liegt.
Wo befindet sich die Sella turcica?
Im Inneren des Schädels, etwa auf Höhe der Augen, liegt das Keilbein – ein zentraler Knochen, der viele wichtige Strukturen umgibt. In diesem Knochen findet sich die Sella turcica. Der Name stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Türkensattel“, da die Form dieser Vertiefung an einen Sattel erinnert. In der Mitte dieser knöchernen Mulde ruht die Hypophyse, eine hormonproduzierende Drüse, die für viele lebenswichtige Steuerungsaufgaben im Körper verantwortlich ist.
Welche Funktion hat die Sella turcica?
Die Sella turcica selbst erfüllt vor allem eine schützende Funktion. Sie bildet gewissermaßen das „Bett“ für die Hypophyse. Diese Drüse steuert wichtige Hormone, die unter anderem das Wachstum, den Stoffwechsel, die Schilddrüse und die Sexualfunktionen beeinflussen. Die knöcherne Umrahmung schützt die empfindliche Drüse vor äußeren Einflüssen und Verletzungen. Gleichzeitig sorgt die Lage dafür, dass Nerven und Blutgefäße, die in der Nähe verlaufen, gut geschützt und organisiert im Schädel untergebracht sind.
Warum wird die Sella turcica untersucht?
In medizinischen Berichten, Röntgenbildern oder MRT-Befunden taucht der Begriff Sella turcica häufig auf. Ärztinnen und Ärzte achten bei bestimmten Fragestellungen besonders auf diesen Bereich, weil Veränderungen der Sella turcica Hinweise auf Erkrankungen der Hypophyse oder angrenzender Strukturen geben können. So kann eine Vergrößerung, Verformung oder Verschiebung der Sella turcica ein Anzeichen für eine Raumforderung, etwa einen gut- oder bösartigen Tumor, eine Zyste oder eine Entzündung sein. Auch angeborene Besonderheiten oder Veränderungen durch Verletzungen werden in diesem Zusammenhang beschrieben.
Was bedeutet ein unauffälliger Befund der Sella turcica?
Wenn in einem Befund steht, dass die Sella turcica „unauffällig“ oder „normal konfiguriert“ ist, bedeutet das, dass keine krankhaften Veränderungen gefunden wurden. Die Form, Größe und Lage entsprechen dann den üblichen anatomischen Gegebenheiten. Solche Angaben finden sich häufig in MRT- oder CT-Berichten, wenn die Hypophyse oder angrenzende Strukturen gezielt untersucht wurden und keine Auffälligkeiten entdeckt wurden.
Wann ist die Sella turcica auffällig?
Manchmal beschreiben Ärztinnen und Ärzte eine „vergrößerte“ oder „leer erscheinende“ Sella turcica. Das kann verschiedene Ursachen haben und muss nicht immer auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. Häufige Gründe sind gutartige Veränderungen der Hypophyse, wie kleine Adenome (gutartige Tumoren), hormonelle Störungen oder selten auch entzündliche Prozesse. Manchmal verändert sich die Form der Sella turcica auch mit zunehmendem Alter oder durch Druck von außen, etwa nach einer Verletzung.
Ob eine Veränderung behandlungsbedürftig ist, hängt immer vom genauen Befund ab und wird individuell beurteilt. Die Sella turcica selbst ist jedoch keine Krankheit, sondern eine anatomische Struktur.
Zusammengefasst: Bedeutung der Sella turcica im medizinischen Kontext
Die Sella turcica ist eine wichtige knöcherne Vertiefung im Schädel, die der Hypophyse Schutz und Halt bietet. In medizinischen Texten taucht der Begriff meist im Zusammenhang mit bildgebenden Untersuchungen auf. Veränderungen in diesem Bereich können Hinweise auf Erkrankungen geben, müssen aber immer im Zusammenhang mit weiteren Befunden und Beschwerden betrachtet werden. Die Sella turcica selbst ist kein Krankheitsbild, sondern ein Teil der normalen Anatomie.