Sehnen der Hand: Schlüssel zur Bewegung

Sehnen der Hand: Schlüssel zur Bewegung

PD Dr. med. Witold Polanski

Sehnen der Hand sind faserige Stränge im Körper, die Muskeln mit den Knochen der Hand verbinden und dafür sorgen, dass Finger und Daumen bewegt werden können.

Aufbau und Funktion

Ohne diese Sehnen wäre keine gezielte Bewegung möglich. Sie bestehen aus festem, elastischem Bindegewebe und verlaufen vom Unterarm durch das Handgelenk bis in die Finger. Jede Bewegung, sei es das Greifen, Strecken oder Beugen, funktioniert nur, weil die Muskeln über die Sehnen Kraft auf die Knochen übertragen. In der Hand gibt es zwei Hauptgruppen: Beugesehnen und Strecksehnen. Die Beugesehnen verlaufen an der Handinnenseite und ermöglichen das Schließen der Finger, während die Strecksehnen auf dem Handrücken liegen und das Strecken der Finger steuern.

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Anatomische Besonderheiten

Die Hand ist ein komplexes Zusammenspiel aus vielen kleinen Knochen, Muskeln und Sehnen. Besonders auffällig ist, wie eng die einzelnen Strukturen zusammenliegen. Damit die Sehnen bei jeder Bewegung geschützt sind, verlaufen sie in sogenannten Sehnenscheiden – das sind mit Flüssigkeit gefüllte Hüllen, die wie eine Art Gleitlager wirken. Dadurch reiben die Sehnen nicht direkt an den Knochen oder anderen Geweben, sondern gleiten geschmeidig hin und her. Manche Sehnen sind besonders dick oder auffällig, zum Beispiel die Beugesehne des Daumens (Fachbegriff: Flexor pollicis longus).

Wofür sind gesunde Sehnen der Hand wichtig?

Ohne funktionierende Sehnen ist das Öffnen oder Schließen der Hand kaum möglich. Schon kleine Verletzungen oder Entzündungen können dazu führen, dass Bewegungen eingeschränkt sind oder Schmerzen auftreten. Im Alltag sind die Sehnen oft stark beansprucht, etwa beim Tippen, Tragen oder handwerklichen Arbeiten. Eine gesunde Sehne sorgt dafür, dass jede noch so feine Bewegung – vom Fädeln einer Nadel bis zum kräftigen Zupacken – gelingt.

Häufige Probleme im Zusammenhang mit den Sehnen der Hand

Manchmal tauchen im Zusammenhang mit Sehnen Begriffe wie Sehnenscheidenentzündung oder Sehnenriss auf. Das sind Erkrankungen oder Verletzungen, die meist durch Überlastung, plötzliche Zugbelastung oder einen Unfall entstehen können. Typische Anzeichen sind Schmerzen, Schwellungen oder eine eingeschränkte Beweglichkeit. Auch chronische Überlastungen, etwa durch wiederholte, gleichförmige Bewegungen, können die Sehnen reizen.

Was steht in einem Befund über die Sehnen der Hand?

Wenn in einem Arztbrief oder Untersuchungsbericht von den Sehnen der Hand die Rede ist, wird meist beschrieben, ob sie intakt, gereizt, entzündet oder verletzt sind. Oft geht es darum, ob die Beweglichkeit vollständig erhalten ist oder ob Einschränkungen bestehen. Wird eine Verletzung oder Erkrankung festgestellt, kann die weitere Behandlung davon abhängen, wie stark die Sehne betroffen ist.

Warum ist das Wissen über die Sehnen der Hand wichtig?

Das Verständnis für den Aufbau und die Funktion hilft, Symptome besser einzuordnen. Wer weiß, dass Schmerzen beim Beugen oder Strecken der Finger von einer gereizten Sehne kommen können, kann gezielt auf Schonung achten oder rechtzeitig ärztlichen Rat suchen. Auch nach einer Verletzung ist es hilfreich zu wissen, wie lange Heilungsprozesse bei Sehnen dauern können und warum manchmal eine längere Schonung nötig ist.

Die Sehnen der Hand sind also unscheinbare, aber unverzichtbare Helfer im Alltag – sie machen aus der Hand ein präzises und kraftvolles Werkzeug.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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