Schleimpropf schützt in der Schwangerschaft

Schleimpropf schützt in der Schwangerschaft

25.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Ein Schleimpropf ist eine zähe Ansammlung von Schleim, die im Gebärmutterhals sitzt und diesen während der Schwangerschaft verschließt. Dieser Schleimpfropf dient als natürlicher Schutzmechanismus und verhindert, dass Keime aus der Scheide in die Gebärmutter aufsteigen.

Schutzschild während der Schwangerschaft

Im Verlauf einer Schwangerschaft bildet sich im Gebärmutterhals, auch Zervix genannt, eine besonders dichte Schleimschicht. Dieser Schleim ist nicht flüssig, sondern eher gelartig und fest. Der Schleimpropf verschließt den Gebärmutterhals wie ein natürlicher Pfropfen und sorgt dafür, dass Krankheitserreger oder Fremdkörper nicht in die Gebärmutter gelangen. Besonders wichtig ist das, weil das ungeborene Kind dort geschützt heranwächst. Die Funktion des Schleimpfropfs lässt sich mit einem Türsteher vergleichen, der nur dann „aufmacht“, wenn es Zeit für die Geburt ist.

Wer sich genauer für den Gebärmutterhals interessiert, findet dazu mehr unter Zervix Uteri.

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Wie sieht ein Schleimpropf aus?

Viele fragen sich, wie dieser Schleimpropf überhaupt aussieht. Meist ist er durchsichtig bis weißlich, manchmal leicht gelblich oder mit einem kleinen Blutanteil durchzogen. Die Konsistenz erinnert an zähen, festen Schleim – ähnlich wie Eiweiß. In den letzten Schwangerschaftswochen kann es vorkommen, dass sich der Schleimpropf löst und als „Abgang“ wahrgenommen wird. Das ist dann oft ein größerer, schleimiger Klumpen, der beim Toilettengang oder beim Abwischen sichtbar wird.

Wann löst sich der Schleimpropf?

Typischerweise löst sich der Schleimpropf am Ende der Schwangerschaft, oft wenige Tage oder Stunden vor Beginn der Geburt. Das ist ein Zeichen dafür, dass sich der Gebärmutterhals langsam öffnet und der Körper sich auf die Entbindung vorbereitet. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen der Schleimpropf schon etwas früher abgeht. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Geburt direkt bevorsteht. Manchmal dauert es nach dem Abgang noch mehrere Tage, bis die Wehen einsetzen.

Was bedeutet der Abgang des Schleimpropfs?

Der Abgang des Schleimpropfs ist ein ganz normaler Vorgang im Verlauf der Schwangerschaft. Er zeigt an, dass sich der Körper auf die Geburt vorbereitet. Dabei kann es auch zu einer leichten Blutbeimengung kommen, was als „Zeichnen“ bezeichnet wird. Das ist in der Regel unbedenklich. Erst bei starken Blutungen oder ungewöhnlichen Schmerzen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Muss man nach dem Abgang etwas beachten?

Nach dem Verlust des Schleimpropfs ist der Schutz des Gebärmutterhalses nicht mehr vollständig gegeben. Dennoch ist die Gebärmutter weiterhin durch die Fruchtblase geschützt. Schwimmen oder Baden ist in dieser Phase meist noch möglich, solange die Fruchtblase intakt ist und keine weiteren Beschwerden auftreten. Wichtig ist, auf den eigenen Körper zu hören und bei Unsicherheit medizinischen Rat einzuholen.

Zusammengefasst: Natürlicher Teil der Schwangerschaft

Der Schleimpropf ist also ein ganz natürlicher Bestandteil der Schwangerschaft. Er schützt das ungeborene Kind vor Infektionen und signalisiert gegen Ende, dass die Geburt näher rückt. Der Abgang ist kein Grund zur Sorge, sondern ein Zeichen, dass der Körper sich auf die nächste Phase vorbereitet. Bei Unsicherheiten, starken Blutungen oder ungewöhnlichen Beschwerden lohnt sich jedoch immer ein Gespräch mit einer Fachperson.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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