Schleimhäute – Schutzschicht für den Körper

Schleimhäute – Schutzschicht für den Körper

13.08.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Schleimhäute sind spezielle Gewebeschichten, die im Körper innere Oberflächen auskleiden und für Schutz, Feuchtigkeit und Abwehr sorgen.

Wo kommen Schleimhäute im Körper vor?

Im menschlichen Körper finden sich Schleimhäute an vielen verschiedenen Stellen. Sie kleiden unter anderem den Mund, die Nase, den Rachen, die Luftröhre und die Bronchien aus. Auch der Magen-Darm-Trakt, also Speiseröhre, Magen und Darm, ist mit Schleimhaut überzogen. Ebenso sind die Harnwege und die Geschlechtsorgane innen mit dieser besonderen Gewebeschicht ausgestattet.

Überall dort, wo der Körper mit der Außenwelt in Kontakt kommt oder wo empfindliche Bereiche geschützt werden müssen, findet sich Schleimhaut. Im Gegensatz zur normalen Haut, die den Körper von außen abschirmt, ist die Schleimhaut also vor allem für die Innenräume zuständig.

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Aufbau und Funktion der Schleimhäute

Schleimhäute bestehen aus mehreren Zellschichten. Die wichtigste Aufgabe: Sie produzieren Schleim, eine feuchte, meist leicht klebrige Substanz. Dieser Schleim hält die Oberfläche geschmeidig und schützt sie vor dem Austrocknen.

Gleichzeitig bildet er eine Barriere gegen Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren. Staub, Schmutz oder andere Fremdstoffe bleiben im Schleim hängen und werden abtransportiert – zum Beispiel durch das Schlucken oder durch kleine Flimmerhärchen, die den Schleim weiterbewegen.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Schleimhäute sind oft durchlässig für bestimmte Stoffe, etwa Nährstoffe oder Medikamente. So können diese direkt in den Körper aufgenommen werden, wie es zum Beispiel im Dünndarm oder bei manchen Nasensprays geschieht.

Warum sind Schleimhäute wichtig?

Ohne Schleimhäute wäre der Körper deutlich anfälliger für Infektionen und Verletzungen. Sie schützen empfindliche Gewebe vor dem Austrocknen und sorgen dafür, dass alles reibungslos funktioniert – beim Atmen, Schlucken, Verdauen oder bei der Fortpflanzung.

Wenn Schleimhäute gereizt oder verletzt sind, macht sich das meist schnell bemerkbar. Typisch sind Trockenheitsgefühle, Brennen, Rötungen oder kleine Blutungen. Auch ein vermehrter Ausfluss oder unangenehme Gerüche können auf eine Störung der Schleimhäute hinweisen.

Was kann die Schleimhäute belasten?

Viele Einflüsse können Schleimhäute reizen oder schädigen. Trockene Luft – etwa durch Heizung im Winter – führt oft dazu, dass die Schleimhäute in Nase und Rachen austrocknen. Auch Rauch, Staub oder chemische Reizstoffe setzen ihnen zu.

Infektionen wie Erkältungen, Grippe oder Pilzerkrankungen betreffen häufig die Schleimhäute. Allergien, etwa gegen Pollen oder Hausstaub, führen zu Schwellungen, Juckreiz oder vermehrter Schleimbildung.

Bestimmte Medikamente, wie abschwellende Nasensprays oder einige Blutdrucksenker, können als Nebenwirkung die Schleimhäute austrocknen. Auch hormonelle Veränderungen, zum Beispiel in den Wechseljahren, wirken sich auf die Feuchtigkeit der Schleimhäute aus.

Was tun bei Problemen mit den Schleimhäuten?

Wenn Schleimhäute gereizt sind, hilft oft schon das Vermeiden von Auslösern wie trockener Luft oder Rauch. Viel trinken unterstützt die Feuchtigkeit von innen. In einigen Fällen können spezielle Sprays, Salben oder Spülungen mit Salzlösungen die Schleimhäute pflegen.

Bei anhaltenden Beschwerden oder wenn die Schleimhäute immer wieder entzündet sind, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Manchmal steckt eine Infektion, eine Allergie oder eine andere Grunderkrankung dahinter.

Schleimhäute sind also ein wichtiger Schutzmechanismus des Körpers – sie sorgen für Feuchtigkeit, Abwehr und ein reibungsloses Funktionieren vieler Organe. Wer auf sie achtet, unterstützt damit die eigene Gesundheit auf vielfältige Weise.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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