Was bedeutet es, wenn der Schleimbeutel in der Schulter entzündet ist? Eine Entzündung des Schleimbeutels in der Schulter – medizinisch als Bursitis bezeichnet – ist eine schmerzhafte Reizung oder Schwellung des kleinen, flüssigkeitsgefüllten Polsters, das zwischen Knochen, Muskeln und Sehnen im Schultergelenk liegt. Dieser Schleimbeutel wirkt normalerweise wie ein Stoßdämpfer und sorgt dafür, dass die Schulter reibungslos bewegt werden kann.
Wie entsteht eine Schleimbeutelentzündung in der Schulter?
Im Alltag ist die Schulter ständig in Bewegung. Gerade bei Tätigkeiten, die häufiges Heben, Drehen oder Überkopfarbeiten erfordern, kann der Schleimbeutel stark beansprucht werden. Kommt es zu einer Überlastung, etwa durch ungewohnte körperliche Arbeit, Sport oder auch wiederholte kleine Bewegungen, kann sich der Schleimbeutel entzünden. Manchmal steckt auch ein Sturz oder eine direkte Prellung dahinter. In seltenen Fällen lösen Bakterien eine Infektion im Schleimbeutel aus, etwa durch eine kleine Wunde in der Nähe.
Typische Beschwerden und Anzeichen
Eine entzündete Schulter zeigt sich meist durch starke, stechende oder dumpfe Schmerzen im Gelenkbereich. Besonders bei Bewegung – etwa beim Anheben des Arms oder beim Liegen auf der betroffenen Seite – verstärken sich die Beschwerden oft. Häufig ist die Schulter empfindlich, geschwollen und fühlt sich warm an. Manchmal ist die Beweglichkeit eingeschränkt, sodass alltägliche Handgriffe schwerfallen. In schweren Fällen kann es sogar zu Rötungen oder sichtbaren Schwellungen kommen.
Ist eine Schleimbeutelentzündung in der Schulter gefährlich?
Viele Menschen erschrecken, wenn sie plötzlich starke Schulterschmerzen spüren oder den Begriff „Bursitis“ im Arztbrief lesen. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen ist eine Schleimbeutelentzündung unangenehm, aber nicht gefährlich. Sie heilt oft innerhalb weniger Wochen wieder ab, wenn die Schulter geschont wird. Allerdings kann eine verschleppte oder nicht ausreichend behandelte Entzündung chronisch werden und die Beweglichkeit dauerhaft beeinträchtigen. Selten, wenn Bakterien die Ursache sind, kann es zu einer Eiteransammlung kommen – dann ist eine schnelle ärztliche Behandlung nötig.
Was hilft bei einer entzündeten Schulter?
Die wichtigste Maßnahme ist zunächst Ruhe: Die Schulter sollte möglichst wenig belastet und Bewegungen vermieden werden, die Schmerzen auslösen. Kühlende Umschläge oder Eispackungen können Schwellung und Schmerzen lindern. Auch entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac kommen zum Einsatz, um die Beschwerden zu verringern. In manchen Fällen verschreibt die Ärztin oder der Arzt eine spezielle Physiotherapie, um die Beweglichkeit zu erhalten und die Heilung zu unterstützen.
Wenn die Entzündung sehr stark ist oder nach einigen Tagen keine Besserung eintritt, kann eine gezielte Injektion mit Kortison direkt in den Schleimbeutel helfen. Nur selten ist eine Operation notwendig, etwa wenn sich Eiter gebildet hat oder die Beschwerden trotz aller Maßnahmen bestehen bleiben.
Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?
Bei starken Schmerzen, deutlicher Schwellung, Rötung oder Fieber ist es ratsam, zügig eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Auch wenn die Beweglichkeit der Schulter plötzlich stark eingeschränkt ist oder die Beschwerden trotz Schonung und Kühlung nicht nachlassen, sollte eine genaue Untersuchung erfolgen. So lässt sich sicherstellen, dass keine andere Ursache – etwa ein Riss in der Rotatorenmanschette oder eine Infektion – hinter den Symptomen steckt.
Wie kann einer Schleimbeutelentzündung vorgebeugt werden?
Wer die Schulter regelmäßig beansprucht, kann mit gezielten Übungen und Aufwärmen das Risiko für eine Entzündung senken. Hilfreich ist es, monotone Bewegungen zu vermeiden und ausreichend Pausen einzulegen. Eine kräftige Muskulatur rund um das Schultergelenk schützt den Schleimbeutel zusätzlich vor Überlastung. Im Alltag hilft es, schwere Lasten möglichst nah am Körper zu tragen und abrupte Bewegungen zu vermeiden.
Eine Schleimbeutelentzündung in der Schulter ist zwar schmerzhaft, aber in der Regel gut behandelbar. Mit rechtzeitiger Schonung und gezielter Therapie lässt sich meist eine schnelle Besserung erreichen.