Sagittal beschreibt in der Medizin eine bestimmte Richtung oder Ebene im menschlichen Körper, nämlich von vorne nach hinten, also in Längsrichtung.
Was bedeutet sagittal genau?
Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Pfeil“. In der Anatomie und bei bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT bezeichnet sagittal eine gedachte Ebene, die den Körper in eine rechte und eine linke Hälfte unterteilt. Wenn etwa von einer sagittalen Aufnahme die Rede ist, wurde das Bild so erstellt, dass man den Körper von der Seite betrachtet – als würde ein Pfeil von vorne nach hinten hindurchgehen. Andere wichtige Ebenen sind die „frontal“ (von vorne nach hinten, aber quer) und „transversal“ (horizontal, also von oben nach unten).
Wo taucht sagittal auf?
In Arztbriefen, Befunden oder bei der Beschreibung von Röntgen-, MRT- oder CT-Bildern ist oft zu lesen: „Sagittal“, „sagittale Schicht“, „sagittale Ansicht“ oder auch „T2 TSE sagittal“. Das bedeutet dann, dass die jeweilige Aufnahme oder Betrachtung entlang dieser Längsrichtung erfolgt ist. Besonders bei Untersuchungen der Wirbelsäule, des Gehirns oder der Gelenke wird diese Ebene genutzt, um bestimmte Strukturen besonders gut erkennen zu können.
Warum ist die sagittale Ebene wichtig?
Viele medizinische Fragestellungen lassen sich erst durch die Betrachtung aus verschiedenen Richtungen eindeutig beantworten. Die sagittale Ebene ermöglicht es, zum Beispiel die Wirbelsäule von der Seite zu beurteilen, den Verlauf von Bandscheiben zu sehen oder Fehlstellungen zu erkennen. Auch bei Verletzungen, Tumoren oder Entzündungen liefert die Betrachtung in dieser Ebene oft wichtige Hinweise. Die Kombination aus sagittalen, frontalen und transversalen Bildern ergibt ein vollständiges Bild des untersuchten Bereichs.
Beispiele für die Anwendung
Ein häufiges Beispiel ist die Magnetresonanztomographie (MRT) der Wirbelsäule. Hier werden meist mehrere Schichtaufnahmen gemacht: in sagittaler, transversaler und manchmal auch in frontaler Richtung. Steht im Befund etwa „T2 TSE sagittal“, heißt das, dass eine bestimmte Bildtechnik (T2 TSE) in der sagittalen Ebene verwendet wurde. Wer mehr dazu wissen möchte, findet unter Was Bedeutet T2 Tse Sagittal eine ausführliche Erklärung.
Auch bei der Beurteilung von Haltungstypen der Wirbelsäule spielt die sagittale Betrachtung eine Rolle. Begriffe wie „Sagittaltyp“ beziehen sich darauf, wie die Wirbelsäule von der Seite aussieht – mehr dazu steht im Artikel Sagittaltyp.
Gibt es mehrere Bedeutungen?
Im medizinischen Alltag bezieht sich sagittal fast immer auf die Richtung oder Ebene. Ganz selten wird das Wort auch in anderen Fachgebieten verwendet, etwa in der Tiermedizin oder in der Zahnmedizin, aber auch dort bleibt die Grundbedeutung gleich: die Längsrichtung von vorne nach hinten.
Zusammengefasst
Sagittal ist kein Hinweis auf eine Krankheit, einen Befund oder eine Diagnose. Es handelt sich um eine reine Richtungsangabe, die hilft, Bilder und Strukturen im Körper besser zu beschreiben. Wer in seinem Arztbrief oder Befund das Wort liest, weiß nun: Es geht um die Betrachtung oder Darstellung entlang der Längsachse von vorne nach hinten. Die genaue Bedeutung ergibt sich immer aus dem Zusammenhang, zum Beispiel ob ein Bild, eine Messung oder eine Beschreibung gemeint ist.